Kleist, Heinrich von: Amphitryon. Dresden, 1807.
Wenn man's nur mit dem Licht nicht unter- sucht. -- Frisch auf, der Wurf soll gelten, wissen muß ich's! -- Helf dir der Himmel Charis! Charis. Was? du nahst mir noch, Verräther? Was? du hast die Unverschämtheit, Da ich dir zürne, keck mich anzureden? Sosias. Nun, ihr gerechten Götter, sag, was hast denn du? Man grüßt sich doch, wenn man sich wieder sieht. Wie du gleich über nichts die Fletten sträubst. Charis. Was nennst du über nichts? Was nennst du nichts? Was nennst du über nichts? Unwürd'ger! Was? Sosias. Ich nenne nichts, die Wahrheit dir zu sagen, Was nichts in Prosa wie in Versen heißt,
Wenn man’s nur mit dem Licht nicht unter- ſucht. — Friſch auf, der Wurf ſoll gelten, wiſſen muß ich’s! — Helf dir der Himmel Charis! Charis. Was? du nahſt mir noch, Verraͤther? Was? du haſt die Unverſchaͤmtheit, Da ich dir zuͤrne, keck mich anzureden? Soſias. Nun, ihr gerechten Goͤtter, ſag, was haſt denn du? Man gruͤßt ſich doch, wenn man ſich wieder ſieht. Wie du gleich uͤber nichts die Fletten ſtraͤubſt. Charis. Was nennſt du uͤber nichts? Was nennſt du nichts? Was nennſt du uͤber nichts? Unwuͤrd’ger! Was? Soſias. Ich nenne nichts, die Wahrheit dir zu ſagen, Was nichts in Proſa wie in Verſen heißt, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#SOF"> <p><pb facs="#f0095" n="79"/> Wenn man’s nur mit dem Licht nicht unter-<lb/> ſucht. —<lb/> Friſch auf, der Wurf ſoll gelten, wiſſen muß<lb/> ich’s!<lb/> — Helf dir der Himmel Charis!</p> </sp><lb/> <sp who="#CHA"> <speaker><hi rendition="#g">Charis</hi>.</speaker><lb/> <p>Was? du nahſt mir noch,<lb/> Verraͤther? Was? du haſt die Unverſchaͤmtheit,<lb/> Da ich dir zuͤrne, keck mich anzureden?</p> </sp><lb/> <sp who="#SOF"> <speaker><hi rendition="#g">Soſias</hi>.</speaker><lb/> <p>Nun, ihr gerechten Goͤtter, ſag, was haſt denn<lb/> du?<lb/> Man gruͤßt ſich doch, wenn man ſich wieder ſieht.<lb/> Wie du gleich uͤber nichts die Fletten ſtraͤubſt.</p> </sp><lb/> <sp who="#CHA"> <speaker><hi rendition="#g">Charis</hi>.</speaker><lb/> <p>Was nennſt du uͤber nichts? Was nennſt du<lb/> nichts?<lb/> Was nennſt du uͤber nichts? Unwuͤrd’ger! Was?</p> </sp><lb/> <sp who="#SOF"> <speaker><hi rendition="#g">Soſias</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich nenne nichts, die Wahrheit dir zu ſagen,<lb/> Was nichts in Proſa wie in Verſen heißt,<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [79/0095]
Wenn man’s nur mit dem Licht nicht unter-
ſucht. —
Friſch auf, der Wurf ſoll gelten, wiſſen muß
ich’s!
— Helf dir der Himmel Charis!
Charis.
Was? du nahſt mir noch,
Verraͤther? Was? du haſt die Unverſchaͤmtheit,
Da ich dir zuͤrne, keck mich anzureden?
Soſias.
Nun, ihr gerechten Goͤtter, ſag, was haſt denn
du?
Man gruͤßt ſich doch, wenn man ſich wieder ſieht.
Wie du gleich uͤber nichts die Fletten ſtraͤubſt.
Charis.
Was nennſt du uͤber nichts? Was nennſt du
nichts?
Was nennſt du uͤber nichts? Unwuͤrd’ger! Was?
Soſias.
Ich nenne nichts, die Wahrheit dir zu ſagen,
Was nichts in Proſa wie in Verſen heißt,
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