Kleist, Heinrich von: Amphitryon. Dresden, 1807.
Den Kopf beschwert, dir, die zudringliche, Des Geistes heitre Thätigkeit befangen? -- Amphitryon. Wahr ist's. Ich fühle mir den Kopf benommen. Alkmene. Komm, ruhe dich ein wenig aus. Amphitryon. Laß mich. Es drängt nicht. Wie gesagt, es ist mein Wunsch, Eh' ich das Haus betrete, den Bericht Von dieser Ankunft gestern -- anzuhören. Alkmene. Die Sach' ist kurz. Der Abend dämmerte, Ich saß in meiner Klaus' und spann, und träumte Bei dem Geräusch der Spindel mich ins Feld, Mich unter Krieger, Waffen hin, als ich Ein Jauchzen an der fernen Pforte hörte. Amphitryon. Wer jauchzte?
Den Kopf beſchwert, dir, die zudringliche, Des Geiſtes heitre Thaͤtigkeit befangen? — Amphitryon. Wahr iſt’s. Ich fuͤhle mir den Kopf benommen. Alkmene. Komm, ruhe dich ein wenig aus. Amphitryon. Laß mich. Es draͤngt nicht. Wie geſagt, es iſt mein Wunſch, Eh’ ich das Haus betrete, den Bericht Von dieſer Ankunft geſtern — anzuhoͤren. Alkmene. Die Sach’ iſt kurz. Der Abend daͤmmerte, Ich ſaß in meiner Klauſ’ und ſpann, und traͤumte Bei dem Geraͤuſch der Spindel mich ins Feld, Mich unter Krieger, Waffen hin, als ich Ein Jauchzen an der fernen Pforte hoͤrte. Amphitryon. Wer jauchzte? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#ALK"> <p><pb facs="#f0087" n="71"/> Den Kopf beſchwert, dir, die zudringliche,<lb/> Des Geiſtes heitre Thaͤtigkeit befangen? —</p> </sp><lb/> <sp who="#AMP"> <speaker><hi rendition="#g">Amphitryon</hi>.</speaker><lb/> <p>Wahr iſt’s. Ich fuͤhle mir den Kopf benommen.</p> </sp><lb/> <sp who="#ALK"> <speaker><hi rendition="#g">Alkmene</hi>.</speaker><lb/> <p>Komm, ruhe dich ein wenig aus.</p> </sp><lb/> <sp who="#AMP"> <speaker><hi rendition="#g">Amphitryon</hi>.</speaker><lb/> <p>Laß mich.<lb/> Es draͤngt nicht. Wie geſagt, es iſt mein Wunſch,<lb/> Eh’ ich das Haus betrete, den Bericht<lb/> Von dieſer Ankunft geſtern — anzuhoͤren.</p> </sp><lb/> <sp who="#ALK"> <speaker><hi rendition="#g">Alkmene</hi>.</speaker><lb/> <p>Die Sach’ iſt kurz. Der Abend daͤmmerte,<lb/> Ich ſaß in meiner Klauſ’ und ſpann, und traͤumte<lb/> Bei dem Geraͤuſch der Spindel mich ins Feld,<lb/> Mich unter Krieger, Waffen hin, als ich<lb/> Ein Jauchzen an der fernen Pforte hoͤrte.</p> </sp><lb/> <sp who="#AMP"> <speaker><hi rendition="#g">Amphitryon</hi>.</speaker><lb/> <p>Wer jauchzte?</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [71/0087]
Den Kopf beſchwert, dir, die zudringliche,
Des Geiſtes heitre Thaͤtigkeit befangen? —
Amphitryon.
Wahr iſt’s. Ich fuͤhle mir den Kopf benommen.
Alkmene.
Komm, ruhe dich ein wenig aus.
Amphitryon.
Laß mich.
Es draͤngt nicht. Wie geſagt, es iſt mein Wunſch,
Eh’ ich das Haus betrete, den Bericht
Von dieſer Ankunft geſtern — anzuhoͤren.
Alkmene.
Die Sach’ iſt kurz. Der Abend daͤmmerte,
Ich ſaß in meiner Klauſ’ und ſpann, und traͤumte
Bei dem Geraͤuſch der Spindel mich ins Feld,
Mich unter Krieger, Waffen hin, als ich
Ein Jauchzen an der fernen Pforte hoͤrte.
Amphitryon.
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Zitationshilfe: | Kleist, Heinrich von: Amphitryon. Dresden, 1807, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_amphytrion_1807/87>, abgerufen am 17.07.2024. |