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Kleist, Heinrich von: Amphitryon. Dresden, 1807.

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Alkmene.
So willst du fort?
Nicht diese kurze Nacht bei mir, Geliebter,
Die mit Zehntausend Schweigen fleucht, vollen-
den?
Jupiter.
Schien diese Nacht dir kürzer als die andern?
Alkmene.
Ach!
Jupiter.
Süßes Kind! Es konnte doch Aurora
Für unser Glück nicht mehr thun, als sie that.
Leb' wohl. Ich sorge, daß die anderen
Nicht länger dauern, als die Erde braucht.
Alkmene.
Er ist berauscht, glaub' ich. Ich bin es auch.
(ab.)

Alkmene.
So willſt du fort?
Nicht dieſe kurze Nacht bei mir, Geliebter,
Die mit Zehntauſend Schweigen fleucht, vollen-
den?
Jupiter.
Schien dieſe Nacht dir kuͤrzer als die andern?
Alkmene.
Ach!
Jupiter.
Suͤßes Kind! Es konnte doch Aurora
Fuͤr unſer Gluͤck nicht mehr thun, als ſie that.
Leb’ wohl. Ich ſorge, daß die anderen
Nicht laͤnger dauern, als die Erde braucht.
Alkmene.
Er iſt berauſcht, glaub’ ich. Ich bin es auch.
(ab.)

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[39/0055] Alkmene. So willſt du fort? Nicht dieſe kurze Nacht bei mir, Geliebter, Die mit Zehntauſend Schweigen fleucht, vollen- den? Jupiter. Schien dieſe Nacht dir kuͤrzer als die andern? Alkmene. Ach! Jupiter. Suͤßes Kind! Es konnte doch Aurora Fuͤr unſer Gluͤck nicht mehr thun, als ſie that. Leb’ wohl. Ich ſorge, daß die anderen Nicht laͤnger dauern, als die Erde braucht. Alkmene. Er iſt berauſcht, glaub’ ich. Ich bin es auch. (ab.)

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Zitationshilfe: Kleist, Heinrich von: Amphitryon. Dresden, 1807, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_amphytrion_1807/55>, abgerufen am 23.11.2024.