Kleist, Heinrich von: Amphitryon. Dresden, 1807. Jupiter. Mein süßes, angebetetes Geschöpf! In dem so seelig ich mich, seelig preise! So urgemäß, dem göttlichen Gedanken, In Form und Maaß, und Sait' und Klang, Wie's meiner Hand Aeonen nicht entschlüpfte! Alkmene. Amphitryon! Jupiter. Sei ruhig, ruhig, ruhig! Es wird sich Alles dir zum Siege lösen. Es drängt den Gott Begier, sich dir zu zeigen, Und ehe noch des Sternenheeres Reigen Herauf durch's stille Nachtgefilde zieht, Weiß deine Brust auch schon, wem sie erglüht -- Sosias! Sosias. Herr! Jupiter. Auf jetzt, mein treuer Diener, Auf daß sich dieser Tag verherrliche! Jupiter. Mein ſuͤßes, angebetetes Geſchoͤpf! In dem ſo ſeelig ich mich, ſeelig preiſe! So urgemaͤß, dem goͤttlichen Gedanken, In Form und Maaß, und Sait’ und Klang, Wie’s meiner Hand Aeonen nicht entſchluͤpfte! Alkmene. Amphitryon! Jupiter. Sei ruhig, ruhig, ruhig! Es wird ſich Alles dir zum Siege loͤſen. Es draͤngt den Gott Begier, ſich dir zu zeigen, Und ehe noch des Sternenheeres Reigen Herauf durch’s ſtille Nachtgefilde zieht, Weiß deine Bruſt auch ſchon, wem ſie ergluͤht — Soſias! Soſias. Herr! Jupiter. Auf jetzt, mein treuer Diener, Auf daß ſich dieſer Tag verherrliche! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0134" n="118"/> <sp who="#JUP"> <speaker><hi rendition="#g">Jupiter</hi>.</speaker><lb/> <p>Mein ſuͤßes, angebetetes Geſchoͤpf!<lb/> In dem ſo ſeelig ich mich, ſeelig preiſe!<lb/> So urgemaͤß, dem goͤttlichen Gedanken,<lb/> In Form und Maaß, und Sait’ und Klang,<lb/> Wie’s meiner Hand Aeonen nicht entſchluͤpfte!</p> </sp><lb/> <sp who="#ALK"> <speaker><hi rendition="#g">Alkmene</hi>.</speaker><lb/> <p>Amphitryon!</p> </sp><lb/> <sp who="#JUP"> <speaker><hi rendition="#g">Jupiter</hi>.</speaker><lb/> <p>Sei ruhig, ruhig, ruhig!<lb/> Es wird ſich Alles dir zum Siege loͤſen.<lb/> Es draͤngt den Gott Begier, ſich dir zu zeigen,<lb/> Und ehe noch des Sternenheeres Reigen<lb/> Herauf durch’s ſtille Nachtgefilde zieht,<lb/> Weiß deine Bruſt auch ſchon, wem ſie ergluͤht —<lb/> Soſias!</p> </sp><lb/> <sp who="#SOF"> <speaker><hi rendition="#g">Soſias</hi>.</speaker><lb/> <p>Herr!</p> </sp><lb/> <sp who="#JUP"> <speaker><hi rendition="#g">Jupiter</hi>.</speaker><lb/> <p>Auf jetzt, mein treuer Diener,<lb/> Auf daß ſich dieſer Tag verherrliche!<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [118/0134]
Jupiter.
Mein ſuͤßes, angebetetes Geſchoͤpf!
In dem ſo ſeelig ich mich, ſeelig preiſe!
So urgemaͤß, dem goͤttlichen Gedanken,
In Form und Maaß, und Sait’ und Klang,
Wie’s meiner Hand Aeonen nicht entſchluͤpfte!
Alkmene.
Amphitryon!
Jupiter.
Sei ruhig, ruhig, ruhig!
Es wird ſich Alles dir zum Siege loͤſen.
Es draͤngt den Gott Begier, ſich dir zu zeigen,
Und ehe noch des Sternenheeres Reigen
Herauf durch’s ſtille Nachtgefilde zieht,
Weiß deine Bruſt auch ſchon, wem ſie ergluͤht —
Soſias!
Soſias.
Herr!
Jupiter.
Auf jetzt, mein treuer Diener,
Auf daß ſich dieſer Tag verherrliche!
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Zitationshilfe: | Kleist, Heinrich von: Amphitryon. Dresden, 1807, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleist_amphytrion_1807/134>, abgerufen am 17.02.2025. |