pkl_073.001 und Platen in die deutsche Poesie eingeführte Form. pkl_073.002 Es besteht aus zweizeiligen Strophen, von denen die pkl_073.003 erste ungetrennte Reime bildet. Jn den folgenden Strophen pkl_073.004 bleibt der erste Vers immer reimlos, der zweite pkl_073.005 dagegen führt den Reim der ersten Strophe weiter durch. pkl_073.006 Dieser Reim ist entweder einfach oder er ist aus mehreren pkl_073.007 Wörtern zusammengesetzt. (Zuweilen ist auch der pkl_073.008 Anfangsreim angewendet.) Ein bestimmtes Versmaaß pkl_073.009 ist nicht vorgeschrieben, doch enthalten in der Regel pkl_073.010 sämmtliche Verse eine gleiche Zahl von Silben. An die pkl_073.011 orientalische Regel, wonach das Gasel nicht weniger als pkl_073.012 sieben und nicht mehr als siebenzehn Strophen enthalten pkl_073.013 soll, so wie an die Forderung, daß in den letzten pkl_073.014 Versen in passender Verknüpfung der Name des Dichters pkl_073.015 vorkomme, haben sich die wenigen deutschen Dichter, pkl_073.016 die Gaselen geliefert, nicht immer gebunden.
pkl_073.017
§. 110. Die persische Vierzeile ist eine Strophenform, pkl_073.018 in welcher die beiden ersten Verse mit dem pkl_073.019 vierten reimen, während der dritte Vers reimlos bleibt. pkl_073.020 An ein bestimmtes Versmaaß braucht sich der Dichter pkl_073.021 nicht zu binden, aber die Zahl der Silben muß in den pkl_073.022 vier Versen dieselbe sein.
pkl_073.023
Beispiele:
pkl_073.024
Vom Himmel kam geflogen eine Taube,pkl_073.025 Und bracht' ein Kleeblatt mit dreifachem Laube.pkl_073.026 Sie ließ es fallen; glücklich, wer es findet!pkl_073.027 Drei Blättlein sind es: Hoffnung, Lieb' und Glaube.
pkl_073.028 Rückert.pkl_073.029
Das Gasel.pkl_073.030
Jm Wasser wogt die Lilie, die blanke, hin und her,pkl_073.031 Doch irrst Du, Freund, sobald Du sagst, sie schwanke hin pkl_073.032 und her.
pkl_073.001 und Platen in die deutsche Poesie eingeführte Form. pkl_073.002 Es besteht aus zweizeiligen Strophen, von denen die pkl_073.003 erste ungetrennte Reime bildet. Jn den folgenden Strophen pkl_073.004 bleibt der erste Vers immer reimlos, der zweite pkl_073.005 dagegen führt den Reim der ersten Strophe weiter durch. pkl_073.006 Dieser Reim ist entweder einfach oder er ist aus mehreren pkl_073.007 Wörtern zusammengesetzt. (Zuweilen ist auch der pkl_073.008 Anfangsreim angewendet.) Ein bestimmtes Versmaaß pkl_073.009 ist nicht vorgeschrieben, doch enthalten in der Regel pkl_073.010 sämmtliche Verse eine gleiche Zahl von Silben. An die pkl_073.011 orientalische Regel, wonach das Gasel nicht weniger als pkl_073.012 sieben und nicht mehr als siebenzehn Strophen enthalten pkl_073.013 soll, so wie an die Forderung, daß in den letzten pkl_073.014 Versen in passender Verknüpfung der Name des Dichters pkl_073.015 vorkomme, haben sich die wenigen deutschen Dichter, pkl_073.016 die Gaselen geliefert, nicht immer gebunden.
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§. 110. Die persische Vierzeile ist eine Strophenform, pkl_073.018 in welcher die beiden ersten Verse mit dem pkl_073.019 vierten reimen, während der dritte Vers reimlos bleibt. pkl_073.020 An ein bestimmtes Versmaaß braucht sich der Dichter pkl_073.021 nicht zu binden, aber die Zahl der Silben muß in den pkl_073.022 vier Versen dieselbe sein.
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pkl_073.024
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pkl_073.001
und Platen in die deutsche Poesie eingeführte Form. pkl_073.002
Es besteht aus zweizeiligen Strophen, von denen die pkl_073.003
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pkl_073.023
Beispiele:
pkl_073.024
Vom Himmel kam geflogen eine Taube, pkl_073.025
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Kleinpaul, Ernst: Die Lehre von den Formen und Gattungen der deutschen Dichtkunst. Für höhere Lehranstalten, so wie zum Selbstunterricht. Barmen, 1843, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleinpaul_poetik_1843/99>, abgerufen am 23.07.2024.
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