pkl_066.001 formen. Sie besteht aus neununddreißig elfsilbigen pkl_066.002 Jamben, welche sechs sechszeilige Strophen und eine pkl_066.003 dreizeilige bilden. Die reimlosen, aber bedeutsamen pkl_066.004 Endwörter der ersten Strophe müssen als solche in pkl_066.005 allen Strophen, jedoch immer in anderer Ordnung pkl_066.006 wiederkehren. Jn der Regel ist die Reihenfolge der pkl_066.007 Endwörter bei jeder neuen, folgenden Strophe, in Bezug pkl_066.008 auf die vorhergehende, diese: 6, 1, 5, 2, 4, 3; so pkl_066.009 daß in der dreizeiligen Schlußstrophe dieselbe Ordnung pkl_066.010 stattfindet, in welcher die erste Strophe erscheint, nur pkl_066.011 mit dem Unterschied, daß die eine Hälfte der Endwörter pkl_066.012 in die Mitte, die andere an das Ende der Verse pkl_066.013 fällt. Die Dichter haben sich nicht immer streng an pkl_066.014 die angeführten Gesetze gebunden, sondern sich mancherlei pkl_066.015 Abweichungen gestattet. Soll aber die Sestine pkl_066.016 nicht ganz ihren Charakter verlieren, so darf wenigstens pkl_066.017 die Regel nicht umgangen werden, wonach das Endwort pkl_066.018 jeder Schlußzeile mit dem Endwort der nächsten pkl_066.019 Anfangszeile übereinstimmen muß.
pkl_066.020
§. 102. Das Cancion ist eine, dem Spanischen pkl_066.021 entlehnte lyrische Form. Es besteht in der Regel aus pkl_066.022 zwölf (zuweilen aus mehr), in zwei oder drei Strophen pkl_066.023 vertheilten trochäischen Versen, die entweder lauter pkl_066.024 weibliche oder abwechselnd weibliche und männliche pkl_066.025 Reime enthalten. Die Reime der ersten Strophe müssen pkl_066.026 sich am Schluß wiederholen. Jn Bezug auf den pkl_066.027 Jnhalt ist noch zu bemerken, daß die erste Strophe den pkl_066.028 Hauptgedanken enthält, der in der (oder den) folgenden pkl_066.029 weiter ausgeführt wird.
pkl_066.001 formen. Sie besteht aus neununddreißig elfsilbigen pkl_066.002 Jamben, welche sechs sechszeilige Strophen und eine pkl_066.003 dreizeilige bilden. Die reimlosen, aber bedeutsamen pkl_066.004 Endwörter der ersten Strophe müssen als solche in pkl_066.005 allen Strophen, jedoch immer in anderer Ordnung pkl_066.006 wiederkehren. Jn der Regel ist die Reihenfolge der pkl_066.007 Endwörter bei jeder neuen, folgenden Strophe, in Bezug pkl_066.008 auf die vorhergehende, diese: 6, 1, 5, 2, 4, 3; so pkl_066.009 daß in der dreizeiligen Schlußstrophe dieselbe Ordnung pkl_066.010 stattfindet, in welcher die erste Strophe erscheint, nur pkl_066.011 mit dem Unterschied, daß die eine Hälfte der Endwörter pkl_066.012 in die Mitte, die andere an das Ende der Verse pkl_066.013 fällt. Die Dichter haben sich nicht immer streng an pkl_066.014 die angeführten Gesetze gebunden, sondern sich mancherlei pkl_066.015 Abweichungen gestattet. Soll aber die Sestine pkl_066.016 nicht ganz ihren Charakter verlieren, so darf wenigstens pkl_066.017 die Regel nicht umgangen werden, wonach das Endwort pkl_066.018 jeder Schlußzeile mit dem Endwort der nächsten pkl_066.019 Anfangszeile übereinstimmen muß.
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§. 102. Das Cancion ist eine, dem Spanischen pkl_066.021 entlehnte lyrische Form. Es besteht in der Regel aus pkl_066.022 zwölf (zuweilen aus mehr), in zwei oder drei Strophen pkl_066.023 vertheilten trochäischen Versen, die entweder lauter pkl_066.024 weibliche oder abwechselnd weibliche und männliche pkl_066.025 Reime enthalten. Die Reime der ersten Strophe müssen pkl_066.026 sich am Schluß wiederholen. Jn Bezug auf den pkl_066.027 Jnhalt ist noch zu bemerken, daß die erste Strophe den pkl_066.028 Hauptgedanken enthält, der in der (oder den) folgenden pkl_066.029 weiter ausgeführt wird.
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[66/0092]
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pkl_066.020
§. 102. Das Cancion ist eine, dem Spanischen pkl_066.021
entlehnte lyrische Form. Es besteht in der Regel aus pkl_066.022
zwölf (zuweilen aus mehr), in zwei oder drei Strophen pkl_066.023
vertheilten trochäischen Versen, die entweder lauter pkl_066.024
weibliche oder abwechselnd weibliche und männliche pkl_066.025
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Kleinpaul, Ernst: Die Lehre von den Formen und Gattungen der deutschen Dichtkunst. Für höhere Lehranstalten, so wie zum Selbstunterricht. Barmen, 1843, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleinpaul_poetik_1843/92>, abgerufen am 29.06.2024.
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