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Kleinpaul, Ernst: Die Lehre von den Formen und Gattungen der deutschen Dichtkunst. Für höhere Lehranstalten, so wie zum Selbstunterricht. Barmen, 1843.

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ben). Vers 1 und 3 reimen, Vers 2 bleibt reimlos. pkl_064.002
Häufig ist der erste Vers ein Hemistich und enthält, pkl_064.003
dem italienischen Vorbilde gemäß, nur den Namen einer pkl_064.004
Blume.

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§. 97. Das Sonett. Das Sonett (Klinggedicht) pkl_064.006
besteht aus vierzehn fünffüßigen Jamben, von pkl_064.007
denen die acht ersten vierzeilige, die sechs letzten dreizeilige pkl_064.008
Strophen bilden. Die vierzeiligen Strophen enthalten pkl_064.009
nur zwei, und zwar umarmende Reime. Jn den pkl_064.010
dreizeiligen Strophen treten entweder zwei Reime in pkl_064.011
Terzinenform auf, oder es finden sich deren drei, die pkl_064.012
dann in mannichfacher Verschränkung, am häufigsten pkl_064.013
in folgenden Formen erscheinen: abcabc, abccba, pkl_064.014
abcacb, abbacc, abcbca
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§. 98. Das Sonett ist zunächst durch die schlesische pkl_064.016
Dichterschule in Deutschland angebaut worden. pkl_064.017
Der bei den Dichtern dieser Schule so beliebte Alexandriner pkl_064.018
mußte auch für das Sonett herhalten. -- Später pkl_064.019
wurde es vernachlässigt, bis Bürger (der jedoch in pkl_064.020
fünffüßigen Trochäen schrieb) und die Romantiker es pkl_064.021
wieder in Aufnahme brachten. Man hat das Sonett pkl_064.022
für die verschiedensten Stoffe benutzt. Doch darf ein pkl_064.023
gutes Sonett nur einen Hauptgedanken enthalten, der pkl_064.024
in der letzten Strophe seine völlige poetische Entwickelung pkl_064.025
finden muß.

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§. 99. Noch müssen wir des Sonettenkranzes pkl_064.027
gedenken. Der Sonettenkranz ist eine Reihe von fünfzehn pkl_064.028
Sonetten und nach folgenden Gesetzen gebildet: pkl_064.029
1) jedes einzelne Sonett entspricht (in seiner Form) pkl_064.030
den angeführten allgemeinen Regeln; 2) die Schlußzeile pkl_064.031
des einen ist die Anfangszeile des folgenden Sonetts;

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Häufig ist der erste Vers ein Hemistich und enthält, pkl_064.003
dem italienischen Vorbilde gemäß, nur den Namen einer pkl_064.004
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§. 97. Das Sonett. Das Sonett (Klinggedicht) pkl_064.006
besteht aus vierzehn fünffüßigen Jamben, von pkl_064.007
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§. 98. Das Sonett ist zunächst durch die schlesische pkl_064.016
Dichterschule in Deutschland angebaut worden. pkl_064.017
Der bei den Dichtern dieser Schule so beliebte Alexandriner pkl_064.018
mußte auch für das Sonett herhalten. — Später pkl_064.019
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gutes Sonett nur einen Hauptgedanken enthalten, der pkl_064.024
in der letzten Strophe seine völlige poetische Entwickelung pkl_064.025
finden muß.

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§. 99. Noch müssen wir des Sonettenkranzes pkl_064.027
gedenken. Der Sonettenkranz ist eine Reihe von fünfzehn pkl_064.028
Sonetten und nach folgenden Gesetzen gebildet: pkl_064.029
1) jedes einzelne Sonett entspricht (in seiner Form) pkl_064.030
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Zitationshilfe: Kleinpaul, Ernst: Die Lehre von den Formen und Gattungen der deutschen Dichtkunst. Für höhere Lehranstalten, so wie zum Selbstunterricht. Barmen, 1843, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleinpaul_poetik_1843/90>, abgerufen am 23.11.2024.