Kleinpaul, Ernst: Die Lehre von den Formen und Gattungen der deutschen Dichtkunst. Für höhere Lehranstalten, so wie zum Selbstunterricht. Barmen, 1843.pkl_036.001 Vierter Abschnitt. pkl_036.002 pkl_036.004[Abbildung] pkl_036.003 Die Lehre vom Reim. §. 56. Neben der Betonung und dem Rhythmus pkl_036.005 §. 57. Der Gleichklang bezieht sich pkl_036.018A. auf einzelne Vokale. Diese Art des Gleichklangs pkl_036.019 pkl_036.001 Vierter Abschnitt. pkl_036.002 pkl_036.004[Abbildung] pkl_036.003 Die Lehre vom Reim. §. 56. Neben der Betonung und dem Rhythmus pkl_036.005 §. 57. Der Gleichklang bezieht sich pkl_036.018A. auf einzelne Vokale. Diese Art des Gleichklangs pkl_036.019 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0062" n="E36"/> </div> </div> <div n="3"> <lb n="pkl_036.001"/> <head> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Vierter Abschnitt</hi>. <lb n="pkl_036.002"/><figure/><lb n="pkl_036.003"/> Die Lehre vom Reim.</hi> </head> <lb n="pkl_036.004"/> <p> §. 56. <hi rendition="#in">N</hi>eben der <hi rendition="#g">Betonung</hi> und dem <hi rendition="#g">Rhythmus</hi> <lb n="pkl_036.005"/> erscheint im deutschen Versbau als drittes (jedoch <lb n="pkl_036.006"/> nicht nothwendiges) Element der <hi rendition="#g">Gleichklang.</hi> <lb n="pkl_036.007"/> Er ist entstanden aus dem Streben, den innern Zusammenhang <lb n="pkl_036.008"/> sprachlich verknüpfter Vorstellungen eindringlicher <lb n="pkl_036.009"/> zu machen, oder den Eindruck der Hauptvorstellungen <lb n="pkl_036.010"/> zu verstärken und zwar durch Einwirkung <lb n="pkl_036.011"/> auf das Gehör. Welcher Art diese Einwirkung ist, das <lb n="pkl_036.012"/> läßt der Name schon ahnen: es wird derselbe Klang <lb n="pkl_036.013"/> dem Ohr mehrmals vorgeführt; die Bedeutung aber, <lb n="pkl_036.014"/> welche dieselbe für die Poesie hat, wird sich ergeben, <lb n="pkl_036.015"/> wenn wir die Beschaffenheit der verschiedenen Gleichklänge <lb n="pkl_036.016"/> werden kennen gelernt haben.</p> <lb n="pkl_036.017"/> <p> §. 57. Der Gleichklang bezieht sich</p> <lb n="pkl_036.018"/> <p><hi rendition="#aq">A</hi>. <hi rendition="#g">auf einzelne Vokale.</hi> Diese Art des Gleichklangs <lb n="pkl_036.019"/> heißt <hi rendition="#g">Assonanz, Stimmreim.</hi> Sie entsteht, <lb n="pkl_036.020"/> wenn in mehrern Wörtern, namentlich in den betonten <lb n="pkl_036.021"/> Silben, dieselben <hi rendition="#g">Vokale</hi> herrschen. Die Assonanz <lb n="pkl_036.022"/> tritt entweder in einer Reihenfolge von Wörtern oder <lb n="pkl_036.023"/> am Ende der Verszeilen auf. Jm erstern Falle ist sie <lb n="pkl_036.024"/> besonders dann von günstiger Wirkung, wenn die <lb n="pkl_036.025"/> assonirenden Wörter verwandte Bedeutung haben. — </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [E36/0062]
pkl_036.001
Vierter Abschnitt. pkl_036.002
[Abbildung]
pkl_036.003
Die Lehre vom Reim. pkl_036.004
§. 56. Neben der Betonung und dem Rhythmus pkl_036.005
erscheint im deutschen Versbau als drittes (jedoch pkl_036.006
nicht nothwendiges) Element der Gleichklang. pkl_036.007
Er ist entstanden aus dem Streben, den innern Zusammenhang pkl_036.008
sprachlich verknüpfter Vorstellungen eindringlicher pkl_036.009
zu machen, oder den Eindruck der Hauptvorstellungen pkl_036.010
zu verstärken und zwar durch Einwirkung pkl_036.011
auf das Gehör. Welcher Art diese Einwirkung ist, das pkl_036.012
läßt der Name schon ahnen: es wird derselbe Klang pkl_036.013
dem Ohr mehrmals vorgeführt; die Bedeutung aber, pkl_036.014
welche dieselbe für die Poesie hat, wird sich ergeben, pkl_036.015
wenn wir die Beschaffenheit der verschiedenen Gleichklänge pkl_036.016
werden kennen gelernt haben.
pkl_036.017
§. 57. Der Gleichklang bezieht sich
pkl_036.018
A. auf einzelne Vokale. Diese Art des Gleichklangs pkl_036.019
heißt Assonanz, Stimmreim. Sie entsteht, pkl_036.020
wenn in mehrern Wörtern, namentlich in den betonten pkl_036.021
Silben, dieselben Vokale herrschen. Die Assonanz pkl_036.022
tritt entweder in einer Reihenfolge von Wörtern oder pkl_036.023
am Ende der Verszeilen auf. Jm erstern Falle ist sie pkl_036.024
besonders dann von günstiger Wirkung, wenn die pkl_036.025
assonirenden Wörter verwandte Bedeutung haben. —
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Sandra Richter: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |