Kleinpaul, Ernst: Die Lehre von den Formen und Gattungen der deutschen Dichtkunst. Für höhere Lehranstalten, so wie zum Selbstunterricht. Barmen, 1843.pkl_117.001 Zweiter Abschnitt. pkl_117.002 pkl_117.004[Abbildung] pkl_117.003 Epische Poesie. §. 171. Jn der Einleitung zu der Lehre von den pkl_117.005 Während es die Lyrik fast nur mit der Darlegung pkl_117.010 pkl_117.001 Zweiter Abschnitt. pkl_117.002 pkl_117.004[Abbildung] pkl_117.003 Epische Poesie. §. 171. Jn der Einleitung zu der Lehre von den pkl_117.005 Während es die Lyrik fast nur mit der Darlegung pkl_117.010 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0143" n="E117"/> </div> </div> <div n="3"> <lb n="pkl_117.001"/> <head> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Zweiter Abschnitt</hi>. <lb n="pkl_117.002"/><figure/><lb n="pkl_117.003"/> Epische Poesie.</hi> </head> <lb n="pkl_117.004"/> <div n="4"> <p> §. 171. <hi rendition="#in">J</hi>n der Einleitung zu der Lehre von den <lb n="pkl_117.005"/> <hi rendition="#g">Gattungen</hi> der Dichtkunst haben wir uns (§. 113) <lb n="pkl_117.006"/> bereits im Allgemeinen über das <hi rendition="#g">Wesen</hi> der <hi rendition="#g">epischen <lb n="pkl_117.007"/> Poesie</hi> ausgesprochen. Die folgenden Bemerkungen <lb n="pkl_117.008"/> schließen sich, als erläuternd, dem dort Gesagten an.</p> <lb n="pkl_117.009"/> <p> Während es die <hi rendition="#g">Lyrik</hi> fast nur mit der <hi rendition="#g">Darlegung <lb n="pkl_117.010"/> des innern Menschen</hi> zu thun hat, haben <lb n="pkl_117.011"/> die <hi rendition="#g">epische</hi> und die <hi rendition="#g">dramatische</hi> Poesie die Aufgabe, <lb n="pkl_117.012"/> den nach <hi rendition="#g">außen wirkenden Menschen</hi> und das <lb n="pkl_117.013"/> Verhalten desselben bei allerlei Einwirkungen von außen <lb n="pkl_117.014"/> darzustellen. Wenn uns mittelst solcher Darstellung <lb n="pkl_117.015"/> oft auch die tiefsten Blicke in das Jnnere der handelnden <lb n="pkl_117.016"/> und duldenden Personen eröffnet werden, so ist <lb n="pkl_117.017"/> das weder der <hi rendition="#g">alleinige,</hi> noch der <hi rendition="#g">nächste</hi> Zweck — <lb n="pkl_117.018"/> unser Gemüth wird vorzugsweise durch die <hi rendition="#g">That</hi> ergriffen <lb n="pkl_117.019"/> und festgehalten. — Das <hi rendition="#g">Drama</hi> führt die <lb n="pkl_117.020"/> Handlungen und Begebenheiten als <hi rendition="#g">gegenwärtig,</hi> <lb n="pkl_117.021"/> als sich vor unsern Augen ereignend vor; in der <hi rendition="#g">Epik</hi> <lb n="pkl_117.022"/> dagegen werden sie als schon <hi rendition="#g">vergangen erzählt.</hi> <lb n="pkl_117.023"/> Zwar bedient sich der Epiker zu größerer Belebung <lb n="pkl_117.024"/> der Darstellung ausnahmsweise zuweilen auch wohl </p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [E117/0143]
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Zweiter Abschnitt. pkl_117.002
[Abbildung]
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Epische Poesie. pkl_117.004
§. 171. Jn der Einleitung zu der Lehre von den pkl_117.005
Gattungen der Dichtkunst haben wir uns (§. 113) pkl_117.006
bereits im Allgemeinen über das Wesen der epischen pkl_117.007
Poesie ausgesprochen. Die folgenden Bemerkungen pkl_117.008
schließen sich, als erläuternd, dem dort Gesagten an.
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Während es die Lyrik fast nur mit der Darlegung pkl_117.010
des innern Menschen zu thun hat, haben pkl_117.011
die epische und die dramatische Poesie die Aufgabe, pkl_117.012
den nach außen wirkenden Menschen und das pkl_117.013
Verhalten desselben bei allerlei Einwirkungen von außen pkl_117.014
darzustellen. Wenn uns mittelst solcher Darstellung pkl_117.015
oft auch die tiefsten Blicke in das Jnnere der handelnden pkl_117.016
und duldenden Personen eröffnet werden, so ist pkl_117.017
das weder der alleinige, noch der nächste Zweck — pkl_117.018
unser Gemüth wird vorzugsweise durch die That ergriffen pkl_117.019
und festgehalten. — Das Drama führt die pkl_117.020
Handlungen und Begebenheiten als gegenwärtig, pkl_117.021
als sich vor unsern Augen ereignend vor; in der Epik pkl_117.022
dagegen werden sie als schon vergangen erzählt. pkl_117.023
Zwar bedient sich der Epiker zu größerer Belebung pkl_117.024
der Darstellung ausnahmsweise zuweilen auch wohl
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