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Kleinpaul, Ernst: Die Lehre von den Formen und Gattungen der deutschen Dichtkunst. Für höhere Lehranstalten, so wie zum Selbstunterricht. Barmen, 1843.

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§. 112. Das Wesen der Poesie besteht, wie wir pkl_079.004
bereits oben §. 1. sahen, in der durch die Sprache vermittelten pkl_079.005
Darstellung des Schönen. Die Darstellung pkl_079.006
des absolut Schönen ist entweder an etwas rein pkl_079.007
Jnneres
oder an die Außenwelt geknüpft. Danach pkl_079.008
unterscheidet man subjektive und objektive Poesie. pkl_079.009
Jn jener bringt der Dichter das Schöne zur Anschauung, pkl_079.010
indem er seine eigenen Gefühle und Empfindungen pkl_079.011
schildert, in dieser, indem er Ereignisse aus dem pkl_079.012
Leben Anderer, -- Erscheinungen der Außenwelt vorführt.

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§. 113. Die objektive Poesie zerfällt in die pkl_079.014
epische und in die dramatische. Die epische pkl_079.015
Poesie
läßt den Dichter bei der Schilderung von Gegenständen pkl_079.016
der Außenwelt ganz objektiv und die Ereignisse pkl_079.017
als vergangen, als Begebenheit erscheinen; pkl_079.018
in der dramatischen tritt die Person des Dichters pkl_079.019
zwar ebenfalls ganz zurück, aber die Personen des Gedichts pkl_079.020
werden handelnd, die Ereignisse somit als pkl_079.021
gegenwärtig aufgeführt.

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§. 114. Lyrische, epische und dramatische pkl_079.023
Gedichte bilden die drei Hauptgattungen der Poesie. pkl_079.024
Jede derselben zerfällt in mehrere Arten, die unter sich

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indem er seine eigenen Gefühle und Empfindungen pkl_079.011
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epische und in die dramatische. Die epische pkl_079.015
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[E79/0105] pkl_079.001 Einleitung. pkl_079.002 [Abbildung] pkl_079.003 §. 112. Das Wesen der Poesie besteht, wie wir pkl_079.004 bereits oben §. 1. sahen, in der durch die Sprache vermittelten pkl_079.005 Darstellung des Schönen. Die Darstellung pkl_079.006 des absolut Schönen ist entweder an etwas rein pkl_079.007 Jnneres oder an die Außenwelt geknüpft. Danach pkl_079.008 unterscheidet man subjektive und objektive Poesie. pkl_079.009 Jn jener bringt der Dichter das Schöne zur Anschauung, pkl_079.010 indem er seine eigenen Gefühle und Empfindungen pkl_079.011 schildert, in dieser, indem er Ereignisse aus dem pkl_079.012 Leben Anderer, — Erscheinungen der Außenwelt vorführt. pkl_079.013 §. 113. Die objektive Poesie zerfällt in die pkl_079.014 epische und in die dramatische. Die epische pkl_079.015 Poesie läßt den Dichter bei der Schilderung von Gegenständen pkl_079.016 der Außenwelt ganz objektiv und die Ereignisse pkl_079.017 als vergangen, als Begebenheit erscheinen; pkl_079.018 in der dramatischen tritt die Person des Dichters pkl_079.019 zwar ebenfalls ganz zurück, aber die Personen des Gedichts pkl_079.020 werden handelnd, die Ereignisse somit als pkl_079.021 gegenwärtig aufgeführt. pkl_079.022 §. 114. Lyrische, epische und dramatische pkl_079.023 Gedichte bilden die drei Hauptgattungen der Poesie. pkl_079.024 Jede derselben zerfällt in mehrere Arten, die unter sich

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Zitationshilfe: Kleinpaul, Ernst: Die Lehre von den Formen und Gattungen der deutschen Dichtkunst. Für höhere Lehranstalten, so wie zum Selbstunterricht. Barmen, 1843, S. E79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kleinpaul_poetik_1843/105>, abgerufen am 24.11.2024.