Klein, Felix: Über Riemann's Theorie der Algebraischen Functionen und ihrer Integrale. Leipzig, 1882.über der Seizunächst w eine complexe Function des Ortes, welche auf
unserer Fläche, ebenso wie Dabei ist die Möglichkeit an sich nicht auszuschliessen,
dass die m Werthe von w, welche demselben z entsprechen,
zu je Die irreducibele Gleichung, welche zwischen w und z besteht:
Ebensogut wird sie in z natürlich die Aber die Beziehung dieser Gleichung Diese geometrische Umsetzung ist natürlich keineswegs nothwendig;
wir erreichen durch dieselbe nur den Anschluss an die gewöhnlich
eingehaltene Darstellungsweise.
über der Seizunächst w eine complexe Function des Ortes, welche auf
unserer Fläche, ebenso wie Dabei ist die Möglichkeit an sich nicht auszuschliessen,
dass die m Werthe von w, welche demselben z entsprechen,
zu je Die irreducibele Gleichung, welche zwischen w und z besteht:
Ebensogut wird sie in z natürlich die Aber die Beziehung dieser Gleichung Diese geometrische Umsetzung ist natürlich keineswegs nothwendig;
wir erreichen durch dieselbe nur den Anschluss an die gewöhnlich
eingehaltene Darstellungsweise.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div> <p><pb facs="#f0064" n="56"/> über der <formula notation="TeX">x + iy</formula>-Ebene<note place="foot"><p>Diese geometrische Umsetzung ist natürlich keineswegs nothwendig; wir erreichen durch dieselbe nur den Anschluss an die gewöhnlich eingehaltene Darstellungsweise.</p></note> und legen uns nun die Frage vor, <hi rendition="#i">in welche Functionen des Argumentes <formula notation="TeX">x + iy</formula> die bisher untersuchten complexen Functionen des Ortes übergehen mögen.</hi> Man erinnere sich dabei der Entwickelungen des §. 6.</p> <p>Seizunächst <hi rendition="#i">w</hi> eine complexe Function des Ortes, welche auf unserer Fläche, ebenso wie <formula notation="TeX">x + iy</formula>, <hi rendition="#i">eindeutig</hi> ist. Vermöge der Festsetzungen, die hinsichtlich der Unendlichkeitspuncte unserer Functionen und insbesondere der eindeutigen Functionen getroffen worden sind, ergibt sich sofort, dass <hi rendition="#i">w</hi> als Function von <formula notation="TeX">x + iy = z</formula> nirgendwo einen <hi rendition="#i">wesentlich</hi> singulären Punct hat. Ueberdiess ist <hi rendition="#i">w</hi> auf der <hi rendition="#i">m</hi>-blättrigen über der <hi rendition="#i">z</hi>-Ebene ausgebreiteten Fläche, so gut wie auf der ursprünglichen Fläche, eindeutig. Daher folgt auf Grund bekannter Sätze: <hi rendition="#i">dass <hi rendition="#i">w</hi> eine algebraische Function von <hi rendition="#i">z</hi> ist</hi>.</p> <p>Dabei ist die Möglichkeit an sich nicht auszuschliessen, dass die <hi rendition="#i">m</hi> Werthe von <hi rendition="#i">w</hi>, welche demselben <hi rendition="#i">z</hi> entsprechen, zu je <formula notation="TeX">\nu</formula> übereinstimmen mögen (wobei <formula notation="TeX">\nu</formula> natürlich ein Theiler von <hi rendition="#i">m</hi> sein muss). Aber jedenfalls können wir solche eindeutige Functionen <hi rendition="#i">w</hi> auswählen, bei denen dieses nicht der Fall ist. Wir bestimmten oben (§. 13) die eindeutigen Functionen, indem wir ihre Unendlichkeitspuncte willkürlich annahmen. Wir haben es daher in der Hand, das erwähnte Vorkommniss jedenfalls zu vermeiden: wir brauchen nur die Unendlichkeitspuncte von <hi rendition="#i">w</hi> so anzunehmen, dass nicht jedesmal <formula notation="TeX">\nu</formula> von ihnen dasselbe <hi rendition="#i">z</hi> aufweisen. Dann kommt:</p> <p> <hi rendition="#i">Die irreducibele Gleichung, welche zwischen <hi rendition="#i">w</hi> und <hi rendition="#i">z</hi> besteht:</hi> </p> <p> <formula rendition="#c" notation="TeX"> \[ f(w, z) = 0 \] </formula><lb/> <hi rendition="#i">hat in <hi rendition="#i">w</hi> die <formula notation="TeX">m^\text{te}</formula> Ordnung.</hi> </p> <p>Ebensogut wird sie in <hi rendition="#i">z</hi> natürlich die <formula notation="TeX">n^{\text{te}}</formula> Ordnung besitzen, wenn <hi rendition="#i">n</hi> die Gesammtmultiplicität der Unendlichkeitspuncte ist, die <hi rendition="#i">w</hi> aufweist.</p> <p>Aber die Beziehung dieser Gleichung <formula notation="TeX">f = 0</formula> zu unserer Fläche ist noch eine innigere, als die blosse Uebereinstimmung der Ordnung mit der Blätterzahl aussagt. Zu jedem Puncte der Fläche gehört nur <hi rendition="#i">ein</hi> Werthepaar <hi rendition="#i">w</hi>, <hi rendition="#i">z</hi>, das der Gleichung genügt, und umgekehrt gehört zu jedem solchen Werthepaare </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [56/0064]
über der [FORMEL]-Ebene und legen uns nun die Frage vor, in welche Functionen des Argumentes [FORMEL] die bisher untersuchten complexen Functionen des Ortes übergehen mögen. Man erinnere sich dabei der Entwickelungen des §. 6.
Seizunächst w eine complexe Function des Ortes, welche auf unserer Fläche, ebenso wie [FORMEL], eindeutig ist. Vermöge der Festsetzungen, die hinsichtlich der Unendlichkeitspuncte unserer Functionen und insbesondere der eindeutigen Functionen getroffen worden sind, ergibt sich sofort, dass w als Function von [FORMEL] nirgendwo einen wesentlich singulären Punct hat. Ueberdiess ist w auf der m-blättrigen über der z-Ebene ausgebreiteten Fläche, so gut wie auf der ursprünglichen Fläche, eindeutig. Daher folgt auf Grund bekannter Sätze: dass w eine algebraische Function von z ist.
Dabei ist die Möglichkeit an sich nicht auszuschliessen, dass die m Werthe von w, welche demselben z entsprechen, zu je [FORMEL] übereinstimmen mögen (wobei [FORMEL] natürlich ein Theiler von m sein muss). Aber jedenfalls können wir solche eindeutige Functionen w auswählen, bei denen dieses nicht der Fall ist. Wir bestimmten oben (§. 13) die eindeutigen Functionen, indem wir ihre Unendlichkeitspuncte willkürlich annahmen. Wir haben es daher in der Hand, das erwähnte Vorkommniss jedenfalls zu vermeiden: wir brauchen nur die Unendlichkeitspuncte von w so anzunehmen, dass nicht jedesmal [FORMEL] von ihnen dasselbe z aufweisen. Dann kommt:
Die irreducibele Gleichung, welche zwischen w und z besteht:
[FORMEL]
hat in w die [FORMEL] Ordnung.
Ebensogut wird sie in z natürlich die [FORMEL] Ordnung besitzen, wenn n die Gesammtmultiplicität der Unendlichkeitspuncte ist, die w aufweist.
Aber die Beziehung dieser Gleichung [FORMEL] zu unserer Fläche ist noch eine innigere, als die blosse Uebereinstimmung der Ordnung mit der Blätterzahl aussagt. Zu jedem Puncte der Fläche gehört nur ein Werthepaar w, z, das der Gleichung genügt, und umgekehrt gehört zu jedem solchen Werthepaare
Diese geometrische Umsetzung ist natürlich keineswegs nothwendig; wir erreichen durch dieselbe nur den Anschluss an die gewöhnlich eingehaltene Darstellungsweise.
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Zitationshilfe: | Klein, Felix: Über Riemann's Theorie der Algebraischen Functionen und ihrer Integrale. Leipzig, 1882, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klein_riemann_1882/64>, abgerufen am 06.07.2024. |