Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Klein, Felix: Vergleichende Betrachtungen über neuere geometrische Forschungen. Erlangen, 1872.

Bild:
<< vorherige Seite

Verfolgt man diese Punctsysteme auf der Kugel, so ist es
interessant, zu sehen, wie f und Q doppelt, dreifach zählend
aus denselben entsteht.

Eine biquadratische Form f hat eine ebensolche Covariante
H, eine Covariante sechsten Grades T, zwei Invarianten i und j.
Besonders zu bemerken ist die Schaar biquadratischer Formen
iH+ljf, die alle zu dem nämlichen T gehören, und unter
denen die drei quadratischen Factoren, in welche man T zer-
legen kann, doppelt zählend enthalten sind. --

Man lege jetzt durch den Mittelpunct der Kugel drei zu
einander rechtwinklige Axen OX, OY, OZ. Ihre 6 Durchstoss-
puncte mit der Kugel bilden die Form T. Die 4 Puncte eines
Quadrupels iH+ljf sind, unter x, y, z Coordinaten eines be-
liebigen Kugelpunctes verstanden, durch das Schema
x, y, z,
x, --y, --z,
--x, y, --z,
--x, --y, z

vorgestellt. Die vier Puncte bilden jedesmal die Ecken eines
symmetrischen Tetraeder's, dessen gegenüberstehende Seiten von
den Axen des Coordinatensystem's halbirt werden, wodurch die
Rolle, welche T in der Theorie der biquadratischen Gleichungen
als Resolvente von iH+ljf spielt, gekennzeichnet ist.

Erlangen im October 1872.


Verfolgt man diese Punctsysteme auf der Kugel, so ist es
interessant, zu sehen, wie f und Q doppelt, ∆ dreifach zählend
aus denselben entsteht.

Eine biquadratische Form f hat eine ebensolche Covariante
H, eine Covariante sechsten Grades T, zwei Invarianten i und j.
Besonders zu bemerken ist die Schaar biquadratischer Formen
iH+λjf, die alle zu dem nämlichen T gehören, und unter
denen die drei quadratischen Factoren, in welche man T zer-
legen kann, doppelt zählend enthalten sind. —

Man lege jetzt durch den Mittelpunct der Kugel drei zu
einander rechtwinklige Axen OX, OY, OZ. Ihre 6 Durchstoss-
puncte mit der Kugel bilden die Form T. Die 4 Puncte eines
Quadrupels iH+λjf sind, unter x, y, z Coordinaten eines be-
liebigen Kugelpunctes verstanden, durch das Schema
x, y, z,
x, —y, —z,
—x, y, —z,
—x, —y, z

vorgestellt. Die vier Puncte bilden jedesmal die Ecken eines
symmetrischen Tetraeder’s, dessen gegenüberstehende Seiten von
den Axen des Coordinatensystem’s halbirt werden, wodurch die
Rolle, welche T in der Theorie der biquadratischen Gleichungen
als Resolvente von iH+λjf spielt, gekennzeichnet ist.

Erlangen im October 1872.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0056" n="48"/>
          <p>Verfolgt man diese Punctsysteme auf der Kugel, so ist es<lb/>
interessant, zu sehen, wie f und Q doppelt, &#x2206; dreifach zählend<lb/>
aus denselben entsteht.</p><lb/>
          <p>Eine biquadratische Form f hat eine ebensolche Covariante<lb/>
H, eine Covariante sechsten Grades T, zwei Invarianten i und j.<lb/>
Besonders zu bemerken ist die Schaar biquadratischer Formen<lb/>
iH+&#x03BB;jf, die alle zu dem nämlichen T gehören, und unter<lb/>
denen die drei quadratischen Factoren, in welche man T zer-<lb/>
legen kann, doppelt zählend enthalten sind. &#x2014;</p><lb/>
          <p>Man lege jetzt durch den Mittelpunct der Kugel drei zu<lb/>
einander rechtwinklige Axen OX, OY, OZ. Ihre 6 Durchstoss-<lb/>
puncte mit der Kugel bilden die Form T. Die 4 Puncte eines<lb/>
Quadrupels iH+&#x03BB;jf sind, unter x, y, z Coordinaten eines be-<lb/>
liebigen Kugelpunctes verstanden, durch das Schema<lb/><hi rendition="#c">x, y, z,<lb/>
x, &#x2014;y, &#x2014;z,<lb/>
&#x2014;x, y, &#x2014;z,<lb/>
&#x2014;x, &#x2014;y, z</hi><lb/>
vorgestellt. Die vier Puncte bilden jedesmal die Ecken eines<lb/>
symmetrischen Tetraeder&#x2019;s, dessen gegenüberstehende Seiten von<lb/>
den Axen des Coordinatensystem&#x2019;s halbirt werden, wodurch die<lb/>
Rolle, welche T in der Theorie der biquadratischen Gleichungen<lb/>
als Resolvente von iH+&#x03BB;jf spielt, gekennzeichnet ist.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#g">Erlangen</hi> im October 1872.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[48/0056] Verfolgt man diese Punctsysteme auf der Kugel, so ist es interessant, zu sehen, wie f und Q doppelt, ∆ dreifach zählend aus denselben entsteht. Eine biquadratische Form f hat eine ebensolche Covariante H, eine Covariante sechsten Grades T, zwei Invarianten i und j. Besonders zu bemerken ist die Schaar biquadratischer Formen iH+λjf, die alle zu dem nämlichen T gehören, und unter denen die drei quadratischen Factoren, in welche man T zer- legen kann, doppelt zählend enthalten sind. — Man lege jetzt durch den Mittelpunct der Kugel drei zu einander rechtwinklige Axen OX, OY, OZ. Ihre 6 Durchstoss- puncte mit der Kugel bilden die Form T. Die 4 Puncte eines Quadrupels iH+λjf sind, unter x, y, z Coordinaten eines be- liebigen Kugelpunctes verstanden, durch das Schema x, y, z, x, —y, —z, —x, y, —z, —x, —y, z vorgestellt. Die vier Puncte bilden jedesmal die Ecken eines symmetrischen Tetraeder’s, dessen gegenüberstehende Seiten von den Axen des Coordinatensystem’s halbirt werden, wodurch die Rolle, welche T in der Theorie der biquadratischen Gleichungen als Resolvente von iH+λjf spielt, gekennzeichnet ist. Erlangen im October 1872.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/klein_geometrische_1872
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/klein_geometrische_1872/56
Zitationshilfe: Klein, Felix: Vergleichende Betrachtungen über neuere geometrische Forschungen. Erlangen, 1872, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/klein_geometrische_1872/56>, abgerufen am 09.11.2024.