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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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Ewigkeit gewest / vnd nicht in der zeit angenommen. Sintemal der Sohn Gottes / welcher das selbständige Leben selbst ist / die Menschliche Natur nicht von Ewigkeit an sich gehabt: Sondern dieselbige in der Fülle der Zeit persönlich angenommen.

Daher sie dann auch solche Herrligkeit oder lebendigmachende Krafft in der Zeit vberkommen / vnd nicht von ewigkeit gehabt / machet auch nicht lebendig / als auß vnnd von sich selbst / wie die Gottheit / so von Ewigkeit gewest / vnd nit angefangen hat / Dann also oder auff diese Weise lebendig machen / dz gehöret der Göttlichen Natur allein zu / Sonder als das Fleisch / welches jm der Son Gottes in der fülle der zeit persönlich auff vnd angenommen / zu einem eygen Fleisch gemacht / vnd welches er zur Gemeinschafft oder zum gebrauch solcher Göttlichen Herrligkeit erhaben hat.

Bleibet also wahr / das Christi Fleisch ein lebendiges vnd lebendigmachendes Fleisch ist / von wegen vnd nach Art der persönlichen Vereinigung / dadurch es zu solcher Maiestet gebracht / vnd dannoch wie es dieselbige von Ewigkeit nicht gehabt (sintemal es von ewigkeit nicht gewest / sonder in der fülle der zeit ist angenommen worden) also ist es auch / oder darff derhalben nicht ewig oder Gott selbst wesentlich werden: Sonder bleibet ein wares natürliches Fleisch / in der Zeit angenommen. Dann viel ein anders ist ewig oder Gott selbst sein vnd wesentlich werden: vnd dz Leben oder lebendigmachende Göttliche Krafft / von wegen vnd nach Art der persönlichen Vereinigung / haben vnd thätlich auff vnaußsprechliche Weise gebrauchen / Wie solches Cyr. Lib. 4 in Ioh. cap. 23. fein vnd deutlich erkläret / da er spricht: Wiewol das Fleisch für sich selbst durchaus nichts vermag / jedoch sollet jr glauben / das es lebendigmachendt worden sey. Dann weil es mit dem lebendigmachenden Wort vereiniget ist / so ist es gantz lebendigmachendt worden / etc

Sonsten hat das Fleisch Christi an vnd für sich selbst auch ein. erschaffenes leben von der Gottheit / aber darumm vnd daher heisset es nicht ein lebendiges / oder lebendigmachendes Fleisch / Joh. 6.

Ewigkeit gewest / vnd nicht in der zeit angenommen. Sintemal der Sohn Gottes / welcher das selbstaͤndige Leben selbst ist / die Menschliche Natur nicht von Ewigkeit an sich gehabt: Sondern dieselbige in der Fuͤlle der Zeit persoͤnlich angenommen.

Daher sie dann auch solche Herrligkeit oder lebendigmachende Krafft in der Zeit vberkommen / vnd nicht von ewigkeit gehabt / machet auch nicht lebendig / als auß vnnd von sich selbst / wie die Gottheit / so von Ewigkeit gewest / vñ nit angefangen hat / Dann also oder auff diese Weise lebendig machen / dz gehoͤret der Goͤttlichen Natur allein zu / Sonder als das Fleisch / welches jm der Son Gottes in der fuͤlle der zeit persoͤnlich auff vnd angenom̃en / zu einem eygen Fleisch gemacht / vñ welches er zur Gemeinschafft oder zum gebrauch solcher Goͤttlichen Herrligkeit erhaben hat.

Bleibet also wahr / das Christi Fleisch ein lebendiges vnd lebendigmachendes Fleisch ist / von wegen vnd nach Art der persoͤnlichẽ Vereinigung / dadurch es zu solcher Maiestet gebracht / vnd dannoch wie es dieselbige von Ewigkeit nicht gehabt (sintemal es von ewigkeit nicht gewest / sonder in der fuͤlle der zeit ist angenommen worden) also ist es auch / oder darff derhalben nicht ewig oder Gott selbst wesentlich werden: Sonder bleibet ein wares natuͤrliches Fleisch / in der Zeit angenom̃en. Dañ viel ein anders ist ewig oder Gott selbst sein vnd wesentlich werden: vnd dz Leben oder lebendigmachende Goͤttliche Krafft / von wegen vnd nach Art der persoͤnlichen Vereinigũg / haben vñ thaͤtlich auff vnaußsprechliche Weise gebrauchen / Wie solches Cyr. Lib. 4 in Ioh. cap. 23. fein vnd deutlich erklaͤret / da er spricht: Wiewol das Fleisch fuͤr sich selbst durchaus nichts vermag / jedoch sollet jr glauben / das es lebendigmachendt worden sey. Dann weil es mit dem lebendigmachenden Wort vereiniget ist / so ist es gantz lebendigmachendt worden / etc

Sonsten hat das Fleisch Christi an vnd fuͤr sich selbst auch ein. erschaffenes leben von der Gottheit / aber darum̃ vñ daher heisset es nicht ein lebendiges / oder lebendigmachendes Fleisch / Joh. 6.

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Ewigkeit gewest / vnd                      nicht in der zeit angenommen. Sintemal der Sohn Gottes / welcher das                      selbsta&#x0364;ndige Leben selbst ist / die Menschliche Natur nicht von Ewigkeit an sich                      gehabt: Sondern dieselbige in der Fu&#x0364;lle der Zeit perso&#x0364;nlich angenommen.</p>
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[0074] Ewigkeit gewest / vnd nicht in der zeit angenommen. Sintemal der Sohn Gottes / welcher das selbstaͤndige Leben selbst ist / die Menschliche Natur nicht von Ewigkeit an sich gehabt: Sondern dieselbige in der Fuͤlle der Zeit persoͤnlich angenommen. Daher sie dann auch solche Herrligkeit oder lebendigmachende Krafft in der Zeit vberkommen / vnd nicht von ewigkeit gehabt / machet auch nicht lebendig / als auß vnnd von sich selbst / wie die Gottheit / so von Ewigkeit gewest / vñ nit angefangen hat / Dann also oder auff diese Weise lebendig machen / dz gehoͤret der Goͤttlichen Natur allein zu / Sonder als das Fleisch / welches jm der Son Gottes in der fuͤlle der zeit persoͤnlich auff vnd angenom̃en / zu einem eygen Fleisch gemacht / vñ welches er zur Gemeinschafft oder zum gebrauch solcher Goͤttlichen Herrligkeit erhaben hat. Bleibet also wahr / das Christi Fleisch ein lebendiges vnd lebendigmachendes Fleisch ist / von wegen vnd nach Art der persoͤnlichẽ Vereinigung / dadurch es zu solcher Maiestet gebracht / vnd dannoch wie es dieselbige von Ewigkeit nicht gehabt (sintemal es von ewigkeit nicht gewest / sonder in der fuͤlle der zeit ist angenommen worden) also ist es auch / oder darff derhalben nicht ewig oder Gott selbst wesentlich werden: Sonder bleibet ein wares natuͤrliches Fleisch / in der Zeit angenom̃en. Dañ viel ein anders ist ewig oder Gott selbst sein vnd wesentlich werden: vnd dz Leben oder lebendigmachende Goͤttliche Krafft / von wegen vnd nach Art der persoͤnlichen Vereinigũg / haben vñ thaͤtlich auff vnaußsprechliche Weise gebrauchen / Wie solches Cyr. Lib. 4 in Ioh. cap. 23. fein vnd deutlich erklaͤret / da er spricht: Wiewol das Fleisch fuͤr sich selbst durchaus nichts vermag / jedoch sollet jr glauben / das es lebendigmachendt worden sey. Dann weil es mit dem lebendigmachenden Wort vereiniget ist / so ist es gantz lebendigmachendt worden / etc Sonsten hat das Fleisch Christi an vnd fuͤr sich selbst auch ein. erschaffenes leben von der Gottheit / aber darum̃ vñ daher heisset es nicht ein lebendiges / oder lebendigmachendes Fleisch / Joh. 6.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/74>, abgerufen am 23.11.2024.