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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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len / auch ohne die Sünde / etliche zum verdamnüs verordnet / das sie nicht können bekert vnd selig werden / ist nicht allein wider den strom gestrebet / sondern es ist auch die Pferde (wie man sagt) hinder den Wagen gespannen / vnd ist vnmüglich / das einiger besten diger Trost aus dieser lehre / solcher gestallt geführet / könne geschöpfft werden. Dann wo das klingt in den Oren Gott habe aus freyem vorsatz / auch ohne die Sünd / etliche zum verdamnüß verordnet / etc. Da kann nimermehr rechte kindliche forcht Gottes oder Glaube an Christum im hertzen hafften / wie das jederman bey sich selbst aus der erfahrung empfindet / vnd vieler Leut exempel genugsam bezeugen.

Sie sprechen auch / wir treiben die allgemeine verheissung der Gnaden / sagen aber nicht dabey / das sie zu den Gleubigen gehöre / oder dieselbigen angehen. Thun vns aber daran vnrecht.Newstedter Buch. pag. 332. Dann wir treiben beydes / nemlich das die verheissung der gnaden allgemein sey / vnd das doch nur die gleubigen derselben teilhafftig werden / welche sich mühselig vnd beladen / Matt. 11. befinden / darumb ist es aber zu thun / das wir mit jhnen sagen sollen / das etliche aus freyen vorsatz Gottes / auch ohne die Sünde / zum verdamnis verordnet / die er nicht wölle Selig haben / wann er sie gleich durchs wort beruffet / vnd jnen seine gnade vnd seligkeit an beut / das wir denn nimmermehr thun werden. Dann wir für solcher Stoischen oder Manicheischen lehre ein hertzliche abschew haben vnd tragen.

Also werffen sie vns auch für / das wir die krafft der allgemeinen verheissungen schwechen sollen / da das Concordibuch / pag. 326. sagt / das etliche aus den bekerten gar von Gott abfallen vnd vmbkommen / da es doch sonst bekenne / die Seligkeit der Gleubigen sey gewiß / etc. Es ist aber auch dieses ein lauter zunötigung. Dann die allgemeinen Verheissungen einen Weg als den andern für sich fest vnd starck bleiben / ob wol nicht alle / die bekehret / sind / darbey biß ans Ende verharren / solten GOTtes

len / auch ohne die Suͤnde / etliche zum verdamnuͤs verordnet / das sie nicht koͤnnen bekert vnd selig werden / ist nicht allein wider den strom gestrebet / sondern es ist auch die Pferde (wie man sagt) hinder den Wagen gespannen / vnd ist vnmuͤglich / das einiger besten diger Trost aus dieser lehre / solcher gestallt gefuͤhret / koͤnne geschoͤpfft werden. Dann wo das klingt in den Oren Gott habe aus freyem vorsatz / auch ohne die Suͤnd / etliche zum verdamnuͤß verordnet / etc. Da kann nimermehr rechte kindliche forcht Gottes oder Glaube an Christum im hertzen hafften / wie das jederman bey sich selbst aus der erfahrung empfindet / vnd vieler Leut exempel genugsam bezeugen.

Sie sprechen auch / wir treiben die allgemeine verheissung der Gnaden / sagen aber nicht dabey / das sie zu den Gleubigen gehoͤre / oder dieselbigen angehen. Thun vns aber daran vnrecht.Newstedter Buch. pag. 332. Dann wir treiben beydes / nemlich das die verheissung der gnaden allgemein sey / vnd das doch nur die gleubigen derselben teilhafftig werden / welche sich muͤhselig vnd beladen / Matt. 11. befinden / darumb ist es aber zu thun / das wir mit jhnen sagen sollen / das etliche aus freyen vorsatz Gottes / auch ohne die Suͤnde / zum verdamnis verordnet / die er nicht woͤlle Selig haben / wann er sie gleich durchs wort beruffet / vnd jnen seine gnade vnd seligkeit an beut / das wir denn nimmermehr thun werden. Dann wir fuͤr solcher Stoischen oder Manicheischen lehre ein hertzliche abschew haben vnd tragen.

Also werffen sie vns auch fuͤr / das wir die krafft der allgemeinen verheissungen schwechen sollen / da das Concordibuch / pag. 326. sagt / das etliche aus den bekerten gar von Gott abfallen vnd vmbkommen / da es doch sonst bekenne / die Seligkeit der Gleubigen sey gewiß / etc. Es ist aber auch dieses ein lauter zunoͤtigung. Dann die allgemeinen Verheissungen einen Weg als den andern fuͤr sich fest vnd starck bleiben / ob wol nicht alle / die bekehret / sind / darbey biß ans Ende verharren / solten GOTtes

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[314/0647] len / auch ohne die Suͤnde / etliche zum verdamnuͤs verordnet / das sie nicht koͤnnen bekert vnd selig werden / ist nicht allein wider den strom gestrebet / sondern es ist auch die Pferde (wie man sagt) hinder den Wagen gespannen / vnd ist vnmuͤglich / das einiger besten diger Trost aus dieser lehre / solcher gestallt gefuͤhret / koͤnne geschoͤpfft werden. Dann wo das klingt in den Oren Gott habe aus freyem vorsatz / auch ohne die Suͤnd / etliche zum verdamnuͤß verordnet / etc. Da kann nimermehr rechte kindliche forcht Gottes oder Glaube an Christum im hertzen hafften / wie das jederman bey sich selbst aus der erfahrung empfindet / vnd vieler Leut exempel genugsam bezeugen. Sie sprechen auch / wir treiben die allgemeine verheissung der Gnaden / sagen aber nicht dabey / das sie zu den Gleubigen gehoͤre / oder dieselbigen angehen. Thun vns aber daran vnrecht. Dann wir treiben beydes / nemlich das die verheissung der gnaden allgemein sey / vnd das doch nur die gleubigen derselben teilhafftig werden / welche sich muͤhselig vnd beladen / Matt. 11. befinden / darumb ist es aber zu thun / das wir mit jhnen sagen sollen / das etliche aus freyen vorsatz Gottes / auch ohne die Suͤnde / zum verdamnis verordnet / die er nicht woͤlle Selig haben / wann er sie gleich durchs wort beruffet / vnd jnen seine gnade vnd seligkeit an beut / das wir denn nimmermehr thun werden. Dann wir fuͤr solcher Stoischen oder Manicheischen lehre ein hertzliche abschew haben vnd tragen. Newstedter Buch. pag. 332. Also werffen sie vns auch fuͤr / das wir die krafft der allgemeinen verheissungen schwechen sollen / da das Concordibuch / pag. 326. sagt / das etliche aus den bekerten gar von Gott abfallen vnd vmbkommen / da es doch sonst bekenne / die Seligkeit der Gleubigen sey gewiß / etc. Es ist aber auch dieses ein lauter zunoͤtigung. Dann die allgemeinen Verheissungen einen Weg als den andern fuͤr sich fest vnd starck bleiben / ob wol nicht alle / die bekehret / sind / darbey biß ans Ende verharren / solten GOTtes

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/647>, abgerufen am 04.11.2024.