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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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Christenheit aussprenget / etlicher massen entdecken möchte / ist jn auch nicht von nöten gewest / einige solution oder antwort derselben zu zeigen / sintemal für Augen / das sie für sich selbst besiehen / vnd vnwidersprechlich wahr seyn / wann des Gegenteils lehre gelten soll / das nemlich Gott aus blossen Raht / auch ohne die Sünde / bey sich beschlossen hat / etliche zum verdamnüs zu verordnen / welche er nicht wölle Selig / sondern Verdampt haben / ob er sie gleich durchs Prediampt beruffen lest / etc. Concordi. pag. 321.

Das sie sich aber vnterstehen / darauff zu antworten / müssen wir ein wenig besehen / wie es darmit gewandt sey.

Sie sprechen / Gott erklere sich in seinem wort / was er in allen Menschen billiche vnd von allen ernstlich erfordere / nicht aber was er in allen Menschen wircke vnd thun wölle. Dann seinen heimlichen Raht offenbare er nicht anderst / als durch seine wirckung in den Menschen / nemlich / durch die bekerung / oder entliche verstockung derer / die da bekert oder verstockt vnd verdampt werden / vnd sey darumb weder abgünstig noch tyrannisch / wann er zugleich barmhertzig vnd gerecht ist / sey auch nicht wider sich selbst / wann er ein ding will / vnd nicht will / auff vngleiche weise. Er will das die verworffenen verdampt werden aus seiner gerechtigkeit / wils nicht / so ferns Sünd vnd seiner Creaturen zerstörung ist / etc.

Darauff geben wir diesen richtigen bescheidt / das wir mit vnserm Gegenteil / von Gott vnd seinem verborgenen Raht / fürsatz vnd willen / so ferrn er sich selbst vnd seinen raht in seinen wort nicht geoffenbaret hat / im geringsten nicht disputiren / oder vns einlassen wöllen. Vrsach ist diese / wie droben aus Lutheri worten selbst eingeführet: Das von Gott / so ferrn er nicht geoffenbaret ist / oder er sich inn seinem wort nicht zu erkennen geben hat / kein Glaub noch kein erkentnüs sey / vnd man auch von jhme nichts wissen könne etc. wie es dann auch an jm selbst wahr ist.

Christenheit aussprenget / etlicher massen entdecken moͤchte / ist jn auch nicht von noͤten gewest / einige solution oder antwort derselben zu zeigen / sintemal fuͤr Augen / das sie fuͤr sich selbst besiehen / vnd vnwidersprechlich wahr seyn / wann des Gegenteils lehre gelten soll / das nemlich Gott aus blossen Raht / auch ohne die Suͤnde / bey sich beschlossen hat / etliche zum verdamnuͤs zu verordnen / welche er nicht woͤlle Selig / sondern Verdampt haben / ob er sie gleich durchs Prediampt beruffen lest / etc. Concordi. pag. 321.

Das sie sich aber vnterstehen / darauff zu antworten / muͤssen wir ein wenig besehen / wie es darmit gewandt sey.

Sie sprechen / Gott erklere sich in seinem wort / was er in allen Menschen billiche vnd von allen ernstlich erfordere / nicht aber was er in allen Menschen wircke vnd thun woͤlle. Dann seinen heimlichen Raht offenbare er nicht anderst / als durch seine wirckung in den Menschen / nemlich / durch die bekerung / oder entliche verstockung derer / die da bekert oder verstockt vnd verdampt werden / vnd sey darumb weder abguͤnstig noch tyrannisch / wann er zugleich barmhertzig vnd gerecht ist / sey auch nicht wider sich selbst / wann er ein ding will / vnd nicht will / auff vngleiche weise. Er will das die verworffenen verdampt werden aus seiner gerechtigkeit / wils nicht / so ferns Suͤnd vnd seiner Creaturen zerstoͤrung ist / etc.

Darauff geben wir diesen richtigen bescheidt / das wir mit vnserm Gegenteil / von Gott vnd seinem verborgenen Raht / fuͤrsatz vnd willen / so ferrn er sich selbst vnd seinen raht in seinẽ wort nicht geoffenbaret hat / im geringsten nicht disputiren / oder vns einlassen woͤllen. Vrsach ist diese / wie droben aus Lutheri worten selbst eingefuͤhret: Das von Gott / so ferrn er nicht geoffenbaret ist / oder er sich inn seinem wort nicht zu erkennen geben hat / kein Glaub noch kein erkentnuͤs sey / vnd man auch von jhme nichts wissen koͤnne etc. wie es dann auch an jm selbst wahr ist.

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[312/0643] Christenheit aussprenget / etlicher massen entdecken moͤchte / ist jn auch nicht von noͤten gewest / einige solution oder antwort derselben zu zeigen / sintemal fuͤr Augen / das sie fuͤr sich selbst besiehen / vnd vnwidersprechlich wahr seyn / wann des Gegenteils lehre gelten soll / das nemlich Gott aus blossen Raht / auch ohne die Suͤnde / bey sich beschlossen hat / etliche zum verdamnuͤs zu verordnen / welche er nicht woͤlle Selig / sondern Verdampt haben / ob er sie gleich durchs Prediampt beruffen lest / etc. Concordi. pag. 321. Das sie sich aber vnterstehen / darauff zu antworten / muͤssen wir ein wenig besehen / wie es darmit gewandt sey. Sie sprechen / Gott erklere sich in seinem wort / was er in allen Menschen billiche vnd von allen ernstlich erfordere / nicht aber was er in allen Menschen wircke vnd thun woͤlle. Dann seinen heimlichen Raht offenbare er nicht anderst / als durch seine wirckung in den Menschen / nemlich / durch die bekerung / oder entliche verstockung derer / die da bekert oder verstockt vnd verdampt werden / vnd sey darumb weder abguͤnstig noch tyrannisch / wann er zugleich barmhertzig vnd gerecht ist / sey auch nicht wider sich selbst / wann er ein ding will / vnd nicht will / auff vngleiche weise. Er will das die verworffenen verdampt werden aus seiner gerechtigkeit / wils nicht / so ferns Suͤnd vnd seiner Creaturen zerstoͤrung ist / etc. Darauff geben wir diesen richtigen bescheidt / das wir mit vnserm Gegenteil / von Gott vnd seinem verborgenen Raht / fuͤrsatz vnd willen / so ferrn er sich selbst vnd seinen raht in seinẽ wort nicht geoffenbaret hat / im geringsten nicht disputiren / oder vns einlassen woͤllen. Vrsach ist diese / wie droben aus Lutheri worten selbst eingefuͤhret: Das von Gott / so ferrn er nicht geoffenbaret ist / oder er sich inn seinem wort nicht zu erkennen geben hat / kein Glaub noch kein erkentnuͤs sey / vnd man auch von jhme nichts wissen koͤnne etc. wie es dann auch an jm selbst wahr ist.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 312. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/643>, abgerufen am 22.11.2024.