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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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gestanden werden / daß die gegenwart der guten wercke einige vrsach der Rechtfertigung sey / oder genennet werde / vnd die art zu reden solcher gestalt auch billich verworffen / jedoch so hat es darumb die meinung gar nicht / das man lehren wölle / das dieses ein rechter glaub sey / der ohne busse vnd liebe ist vnd bleibet. Dann viel ein anders ist es / die gegenwart guter Werck in der Rechtfertigung / als eine vrsach / nicht zulassen wöllen / vnd lehren oder sagen / das dieses ein rechter glaube sey / der ohne busse vnd liebe ist vnd bleibet / wie menniglich für sich selbst verstchet.

So leufft auch gemeldter reden aussetzung nicht wieder die antwort auff die folgende Einrede: Der Glaube ist nicht alleine. Ergo, so macht er nicht alleine gerecht. Dann wann wir die vorerwehnte rede verwerffen / sehen wir der Rochlosen Leuhte jhre falsche deutung / oder vnsinnigen Verstandt / welche / wann sie hören / das die gegenwart der guten Werck nicht nöttig sey zur Rechtfertigung selbst / als eine vrsach / vnd das alleine der Glaube gerecht mache / nemen sie es von stund an dafür auff / als habe es diese meinung / das man lehren wölle / das auch dieses ein rechtter Glaube sey / der ohne busse vnd liebe bleibet / oder der gar keine gute früchte bringet / sondern einen Weg als den andern in sicherheit vnd Sünden widers gewissen fortfchret / so es doch diese meinung gantz vnd gar nicht hat / Sondern allein da hin gesehen wirdt / das verschlagene Leuht jhre falsche jrrige Meynungen / von notwendigkeit der guten Werck / zur rechtfertigung / als eine vrsach / darunter verkauffen / vnd vnuermerckter sachen einschieben wöllen.

Bleibet also beydes / das der rechte wahre glaube an Christum / vom heiligen Geist im hertzen angezündet / nicht allein / das ist / one busse vnd liebe / oder ohne rechtschaffene früchte der busse / eine zeitlang sey vnd bleibe / Sondern ein fruchtbarer baum sey / der gute früchte für vnd für bringet / bey welchen man den rechten Glauben spüren kan / vnd doch gleichwol alleine gerecht

gestanden werden / daß die gegenwart der guten wercke einige vrsach der Rechtfertigung sey / oder genennet werde / vnd die art zu reden solcher gestalt auch billich verworffen / jedoch so hat es darumb die meinung gar nicht / das man lehren woͤlle / das dieses ein rechter glaub sey / der ohne busse vnd liebe ist vnd bleibet. Dann viel ein anders ist es / die gegenwart guter Werck in der Rechtfertigung / als eine vrsach / nicht zulassen woͤllen / vnd lehren oder sagen / das dieses ein rechter glaube sey / der ohne busse vnd liebe ist vnd bleibet / wie menniglich fuͤr sich selbst verstchet.

So leufft auch gemeldter reden aussetzung nicht wieder die antwort auff die folgende Einrede: Der Glaube ist nicht alleine. Ergo, so macht er nicht alleine gerecht. Dann wann wir die vorerwehnte rede verwerffen / sehen wir der Rochlosen Leuhte jhre falsche deutung / oder vnsinnigen Verstandt / welche / wann sie hoͤren / das die gegenwart der guten Werck nicht noͤttig sey zur Rechtfertigung selbst / als eine vrsach / vnd das alleine der Glaube gerecht mache / nemen sie es von stund an dafuͤr auff / als habe es diese meinung / das man lehren woͤlle / das auch dieses ein rechtter Glaube sey / der ohne busse vnd liebe bleibet / oder der gar keine gute fruͤchte bringet / sondern einen Weg als den andern in sicherheit vnd Suͤnden widers gewissen fortfchret / so es doch diese meinung gantz vnd gar nicht hat / Sondern allein da hin gesehen wirdt / das verschlagene Leuht jhre falsche jrrige Meynungen / von notwendigkeit der guten Werck / zur rechtfertigung / als eine vrsach / darunter verkauffen / vnd vnuermerckter sachen einschieben woͤllen.

Bleibet also beydes / das der rechte wahre glaube an Christum / vom heiligen Geist im hertzen angezuͤndet / nicht allein / das ist / one busse vnd liebe / oder ohne rechtschaffene fruͤchte der busse / eine zeitlang sey vnd bleibe / Sondern ein fruchtbarer baum sey / der gute fruͤchte fuͤr vnd fuͤr bringet / bey welchen man den rechten Glauben spuͤren kan / vnd doch gleichwol alleine gerecht

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[302/0623] gestanden werden / daß die gegenwart der guten wercke einige vrsach der Rechtfertigung sey / oder genennet werde / vnd die art zu reden solcher gestalt auch billich verworffen / jedoch so hat es darumb die meinung gar nicht / das man lehren woͤlle / das dieses ein rechter glaub sey / der ohne busse vnd liebe ist vnd bleibet. Dann viel ein anders ist es / die gegenwart guter Werck in der Rechtfertigung / als eine vrsach / nicht zulassen woͤllen / vnd lehren oder sagen / das dieses ein rechter glaube sey / der ohne busse vnd liebe ist vnd bleibet / wie menniglich fuͤr sich selbst verstchet. So leufft auch gemeldter reden aussetzung nicht wieder die antwort auff die folgende Einrede: Der Glaube ist nicht alleine. Ergo, so macht er nicht alleine gerecht. Dann wann wir die vorerwehnte rede verwerffen / sehen wir der Rochlosen Leuhte jhre falsche deutung / oder vnsinnigen Verstandt / welche / wann sie hoͤren / das die gegenwart der guten Werck nicht noͤttig sey zur Rechtfertigung selbst / als eine vrsach / vnd das alleine der Glaube gerecht mache / nemen sie es von stund an dafuͤr auff / als habe es diese meinung / das man lehren woͤlle / das auch dieses ein rechtter Glaube sey / der ohne busse vnd liebe bleibet / oder der gar keine gute fruͤchte bringet / sondern einen Weg als den andern in sicherheit vnd Suͤnden widers gewissen fortfchret / so es doch diese meinung gantz vnd gar nicht hat / Sondern allein da hin gesehen wirdt / das verschlagene Leuht jhre falsche jrrige Meynungen / von notwendigkeit der guten Werck / zur rechtfertigung / als eine vrsach / darunter verkauffen / vnd vnuermerckter sachen einschieben woͤllen. Bleibet also beydes / das der rechte wahre glaube an Christum / vom heiligen Geist im hertzen angezuͤndet / nicht allein / das ist / one busse vnd liebe / oder ohne rechtschaffene fruͤchte der busse / eine zeitlang sey vnd bleibe / Sondern ein fruchtbarer baum sey / der gute fruͤchte fuͤr vnd fuͤr bringet / bey welchen man den rechten Glauben spuͤren kan / vnd doch gleichwol alleine gerecht

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/623>, abgerufen am 22.11.2024.