Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

Bild:
<< vorherige Seite

3. Item das die Menschliche natur in Christo der Göttlichen natur an jrer substantz vnd wesen / oder an derselbigen wesent lichen eigentschafften exequiert / vnd gleich worden sey.

4. Item / das die Menschheit Christi in alle ort des Himels vnd der Erden reumlich ausgespanet sey / welches auch der Gottheit nicht soll zugemessen werden.

Was sie exlocis Philippi, desgleichen auch dem ExamineNewsteder Buch. pa. 159. 160. Ordinandorum, vnd articulis Bauaricis einführen / gehet nur ad propositiones Scripturae, so de primo genere communicationis Idiomatum reden / vnd nicht von der erhohung der angenommenen Menschlichen natur in Christo / wie an seinem ort ferrner dauon bericht geschehen.

Von der physica conmunicatione oder natürlichen ausgiesung der Gottheit.

Insonderheit aber / was Philippi wort anlanget / dephysica communicatione, quae sit naturarum confusio, weiß man wol / von weme vnd worauff er dieselbigen geschrieben / nemblich auff den Petrum Conyzam / welcher ein Antitrinitarius gewest / aus Polen / vnd gegen Wittenberg ein groß Buch de communicatione, nec dialectica, nec Physica, ideoque prorsus nulla, mit sich bracht / vnd dauon öffentlich disputieren wolte / solches auch mit grosser vermessenheit begerte. Darumb Philippus jn nicht allein von sich gehen / sondern von Wittenberg so bald weg ziehen heisse / vnd darauff weil gleichwol Conyza seinen Samen hinder sich liesse / vnd etliche priuatae disputationes von Kirchendienern vnd andern gehalten worden / de vel physica vel Dialectica communicatione, welches Philippo für kam / vnd sehr weh that / hat er die studierende Jugent / für solchen grausamen vnd vngehewren Disputationibus gewarnet / vnd die physicam communicationem in hac doctrina, de duabus naturis in filio Dei / ein confusionem naturarum genennet / Welches vns nicht alleine nicht entgegen / sondern wir eben dieser Meynung sind / (dieweil physica vnd realis communicatio gar nicht einerley sind / sondern sehr weit von einander vnterscheiden (derwegen auch physica

3. Item das die Menschliche natur in Christo der Goͤttlichen natur an jrer substantz vnd wesen / oder an derselbigen wesent lichen eigentschafften exequiert / vnd gleich worden sey.

4. Item / das die Menschheit Christi in alle ort des Himels vnd der Erden reumlich ausgespanet sey / welches auch der Gottheit nicht soll zugemessen werden.

Was sie exlocis Philippi, desgleichen auch dem ExamineNewsteder Buch. pa. 159. 160. Ordinandorum, vnd articulis Bauaricis einfuͤhren / gehet nur ad propositiones Scripturae, so de primo genere communicationis Idiomatum reden / vnd nicht von der erhohung der angenommenen Menschlichen natur in Christo / wie an seinem ort ferrner dauon bericht geschehen.

Von der physica cõmunicatione oder natuͤrlichen ausgiesung der Gottheit.

Insonderheit aber / was Philippi wort anlanget / dephysica communicatione, quae sit naturarum confusio, weiß man wol / von weme vnd worauff er dieselbigen geschrieben / nemblich auff den Petrum Conyzam / welcher ein Antitrinitarius gewest / aus Polen / vnd gegen Wittenberg ein groß Buch de communicatione, nec dialectica, nec Physica, ideoque prorsus nulla, mit sich bracht / vnd dauon oͤffentlich disputieren wolte / solches auch mit grosser vermessenheit begerte. Darumb Philippus jn nicht allein von sich gehen / sondern von Wittenberg so bald weg ziehen heisse / vnd darauff weil gleichwol Conyza seinen Samen hinder sich liesse / vnd etliche priuatae disputationes von Kirchendienern vnd andern gehalten worden / de vel physica vel Dialectica communicatione, welches Philippo fuͤr kam / vnd sehr weh that / hat er die studierende Jugent / fuͤr solchen grausamen vnd vngehewren Disputationibus gewarnet / vnd die physicam communicationem in hac doctrina, de duabus naturis in filio Dei / ein confusionem naturarum genennet / Welches vns nicht alleine nicht entgegen / sondern wir eben dieser Meynung sind / (dieweil physica vnd realis communicatio gar nicht einerley sind / sondern sehr weit von einander vnterscheiden (derwegen auch physica

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0541" n="261"/>
        <p>3. Item das die Menschliche natur in Christo der Go&#x0364;ttlichen natur an jrer                      substantz vnd wesen / oder an derselbigen wesent lichen eigentschafften                      exequiert / vnd gleich worden sey.</p>
        <p>4. Item / das die Menschheit Christi in alle ort des Himels vnd der Erden                      reumlich ausgespanet sey / welches auch der Gottheit nicht soll zugemessen                      werden.</p>
        <p>Was sie exlocis Philippi, desgleichen auch dem Examine<note place="right">Newsteder Buch. pa. 159. 160.</note> Ordinandorum, vnd articulis Bauaricis                      einfu&#x0364;hren / gehet nur ad propositiones Scripturae, so de primo genere                      communicationis Idiomatum reden / vnd nicht von der erhohung der angenommenen                      Menschlichen natur in <choice><sic>Ehristo</sic><corr>Christo</corr></choice> / wie an seinem ort ferrner dauon bericht                      geschehen.</p>
        <note place="right">Von der physica co&#x0303;municatione oder                      natu&#x0364;rlichen ausgiesung der Gottheit.</note>
        <p>Insonderheit aber / was Philippi wort anlanget / dephysica communicatione, quae                      sit naturarum confusio, weiß man wol / von weme vnd worauff er dieselbigen                      geschrieben / nemblich auff den Petrum Conyzam / welcher ein Antitrinitarius                      gewest / aus Polen / vnd gegen Wittenberg ein groß Buch de communicatione, nec                      dialectica, nec Physica, <expan>ideoque</expan> prorsus nulla, mit sich bracht / vnd dauon                      o&#x0364;ffentlich disputieren wolte / solches auch mit grosser vermessenheit begerte.                      Darumb Philippus jn nicht allein von sich gehen / sondern von Wittenberg so bald                      weg ziehen heisse / vnd darauff weil gleichwol Conyza seinen Samen hinder sich                      liesse / vnd etliche priuatae disputationes von Kirchendienern vnd andern                      gehalten worden / de vel physica vel Dialectica communicatione, welches Philippo                      fu&#x0364;r kam / vnd sehr weh that / hat er die studierende Jugent / fu&#x0364;r solchen                      grausamen vnd vngehewren Disputationibus gewarnet / vnd die physicam                      communicationem in hac doctrina, de duabus naturis in filio Dei / ein                      confusionem naturarum genennet / Welches vns nicht alleine nicht entgegen /                      sondern wir eben dieser Meynung sind / (dieweil physica vnd realis communicatio                      gar nicht einerley sind / sondern sehr weit von einander vnterscheiden (derwegen                      auch physica
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[261/0541] 3. Item das die Menschliche natur in Christo der Goͤttlichen natur an jrer substantz vnd wesen / oder an derselbigen wesent lichen eigentschafften exequiert / vnd gleich worden sey. 4. Item / das die Menschheit Christi in alle ort des Himels vnd der Erden reumlich ausgespanet sey / welches auch der Gottheit nicht soll zugemessen werden. Was sie exlocis Philippi, desgleichen auch dem Examine Ordinandorum, vnd articulis Bauaricis einfuͤhren / gehet nur ad propositiones Scripturae, so de primo genere communicationis Idiomatum reden / vnd nicht von der erhohung der angenommenen Menschlichen natur in Christo / wie an seinem ort ferrner dauon bericht geschehen. Newsteder Buch. pa. 159. 160. Insonderheit aber / was Philippi wort anlanget / dephysica communicatione, quae sit naturarum confusio, weiß man wol / von weme vnd worauff er dieselbigen geschrieben / nemblich auff den Petrum Conyzam / welcher ein Antitrinitarius gewest / aus Polen / vnd gegen Wittenberg ein groß Buch de communicatione, nec dialectica, nec Physica, ideoque prorsus nulla, mit sich bracht / vnd dauon oͤffentlich disputieren wolte / solches auch mit grosser vermessenheit begerte. Darumb Philippus jn nicht allein von sich gehen / sondern von Wittenberg so bald weg ziehen heisse / vnd darauff weil gleichwol Conyza seinen Samen hinder sich liesse / vnd etliche priuatae disputationes von Kirchendienern vnd andern gehalten worden / de vel physica vel Dialectica communicatione, welches Philippo fuͤr kam / vnd sehr weh that / hat er die studierende Jugent / fuͤr solchen grausamen vnd vngehewren Disputationibus gewarnet / vnd die physicam communicationem in hac doctrina, de duabus naturis in filio Dei / ein confusionem naturarum genennet / Welches vns nicht alleine nicht entgegen / sondern wir eben dieser Meynung sind / (dieweil physica vnd realis communicatio gar nicht einerley sind / sondern sehr weit von einander vnterscheiden (derwegen auch physica

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/541
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/541>, abgerufen am 22.11.2024.