Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.gen nach zu rechnen / nicht kan droben sein / was hieniden ist / vnd widerumb / dann das ist eine Menschliehe sichtbarliche weise. Aber Gottes wort vnd werck gehen nicht nach vnser Augen gesichte / sondern vnbegreifflich aller Vernunfft / ja auch den Engeln / etc. Vnd baldt darauff pag. 455. spricht er / wann ich nun mit jhnen (verstehe Zwingeln vnd seine Gesellen) striete vber derselben meiner angezeigten Weise / so hetten sie gewonnen Spiel. Warumb? darumb / das sie dadurch vrsach hetten / nicht zu antworten auff den rechten Knoten / der sie drücket / das ist / auff die Wort der einsetzung des Testaments Christi / vnd gleichwol ein Buch vmbs ander schreiben / jr vnnütz Geplauder in die Welt zu speyen / etc. Mit welchen Worten Lutherus zweyerley zu verstehen gibet / Erstlich / Warumb er wieder das Gegentheil gestritten / wie Christus Leib allenhalben sey / nemlich / das er dardurch eine einige weise zeigete / damit Gott vermöcht / das Christus zu gleich im Himmel vnd sein Leib im Abendtmal sey / vnd gleichwol seiner Gottheit vorbehielt mehr weise / dadurch er dasselbige vermöcht / weil seiner gewalt kein ende noch Maß ist. Welche weiß sie jhme aber aus Gottes wort nicht niderlegt haben / auch nicht niderlegen können. Zum andern / das er aber mit jhnen vber derselbigen weise nicht streiten wölle / auff das sie jnen nicht von der Ban reissen / das er der sachen (das ist / der wort des Abendtmals / das ist mein Leib) vergesse / welche das Gegenteil engstet. Daraus nun zu spüren / wie wir vns auch noch / dem exempel Lutheri nach / in dieser sachen erzeigen sollen / wie er dann auch im selben Buch pag. 462. schreibet: Ach was rede ich so von hohen dingen / die doch vnaußsprechlich sind / vnd für den einfeltigen vnnötig / für den Schwermern aber gar vmb sonst / dazu auch schedlich / dann sie verstehens doch so wenig / als der Esel den Psalter / ohne das sie etwan ein stücklein heraus zwacken mügen / das sie lestern vnd schenden / gen nach zu rechnen / nicht kan droben sein / was hieniden ist / vnd widerumb / dann das ist eine Menschliehe sichtbarliche weise. Aber Gottes wort vnd werck gehen nicht nach vnser Augen gesichte / sondern vnbegreifflich aller Vernunfft / ja auch den Engeln / etc. Vnd baldt darauff pag. 455. spricht er / wann ich nun mit jhnen (verstehe Zwingeln vnd seine Gesellen) striete vber derselben meiner angezeigten Weise / so hetten sie gewonnen Spiel. Warumb? darumb / das sie dadurch vrsach hetten / nicht zu antworten auff den rechten Knoten / der sie druͤcket / das ist / auff die Wort der einsetzung des Testaments Christi / vnd gleichwol ein Buch vmbs ander schreiben / jr vnnuͤtz Geplauder in die Welt zu speyen / etc. Mit welchen Worten Lutherus zweyerley zu verstehen gibet / Erstlich / Warumb er wieder das Gegentheil gestritten / wie Christus Leib allenhalben sey / nemlich / das er dardurch eine einige weise zeigete / damit Gott vermoͤcht / das Christus zu gleich im Himmel vnd sein Leib im Abendtmal sey / vnd gleichwol seiner Gottheit vorbehielt mehr weise / dadurch er dasselbige vermoͤcht / weil seiner gewalt kein ende noch Maß ist. Welche weiß sie jhme aber aus Gottes wort nicht niderlegt haben / auch nicht niderlegen koͤnnen. Zum andern / das er aber mit jhnen vber derselbigen weise nicht streiten woͤlle / auff das sie jnen nicht von der Ban reissen / das er der sachen (das ist / der wort des Abendtmals / das ist mein Leib) vergesse / welche das Gegenteil engstet. Daraus nun zu spuͤren / wie wir vns auch noch / dem exempel Lutheri nach / in dieser sachen erzeigen sollen / wie er dann auch im selben Buch pag. 462. schreibet: Ach was rede ich so von hohen dingen / die doch vnaußsprechlich sind / vnd fuͤr den einfeltigen vnnoͤtig / fuͤr den Schwermern aber gar vmb sonst / dazu auch schedlich / dann sie verstehens doch so wenig / als der Esel den Psalter / ohne das sie etwan ein stuͤcklein heraus zwacken muͤgen / das sie lestern vnd schenden / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0537" n="259"/> gen nach zu rechnen / nicht kan droben sein / was hieniden ist / vnd widerumb / dann das ist eine Menschliehe sichtbarliche weise. 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Welche weiß sie jhme aber aus Gottes wort nicht niderlegt haben / auch nicht niderlegen koͤnnen.</p> <p>Zum andern / das er aber mit jhnen vber derselbigen weise nicht streiten woͤlle / auff das sie jnen nicht von der Ban reissen / das er der sachen (das ist / der wort des Abendtmals / das ist mein Leib) vergesse / welche das Gegenteil engstet. Daraus nun zu spuͤren / wie wir vns auch noch / dem exempel Lutheri nach / in dieser sachen erzeigen sollen / wie er dann auch im selben Buch pag. 462. schreibet: Ach was rede ich so von hohen dingen / die doch vnaußsprechlich sind / vnd fuͤr den einfeltigen vnnoͤtig / fuͤr den Schwermern aber gar vmb sonst / dazu auch schedlich / dann sie verstehens doch so wenig / als der Esel den Psalter / ohne das sie etwan ein stuͤcklein heraus zwacken muͤgen / das sie lestern vnd schenden / </p> </div> </body> </text> </TEI> [259/0537]
gen nach zu rechnen / nicht kan droben sein / was hieniden ist / vnd widerumb / dann das ist eine Menschliehe sichtbarliche weise. Aber Gottes wort vnd werck gehen nicht nach vnser Augen gesichte / sondern vnbegreifflich aller Vernunfft / ja auch den Engeln / etc.
Vnd baldt darauff pag. 455. spricht er / wann ich nun mit jhnen (verstehe Zwingeln vnd seine Gesellen) striete vber derselben meiner angezeigten Weise / so hetten sie gewonnen Spiel. Warumb? darumb / das sie dadurch vrsach hetten / nicht zu antworten auff den rechten Knoten / der sie druͤcket / das ist / auff die Wort der einsetzung des Testaments Christi / vnd gleichwol ein Buch vmbs ander schreiben / jr vnnuͤtz Geplauder in die Welt zu speyen / etc.
Mit welchen Worten Lutherus zweyerley zu verstehen gibet / Erstlich / Warumb er wieder das Gegentheil gestritten / wie Christus Leib allenhalben sey / nemlich / das er dardurch eine einige weise zeigete / damit Gott vermoͤcht / das Christus zu gleich im Himmel vnd sein Leib im Abendtmal sey / vnd gleichwol seiner Gottheit vorbehielt mehr weise / dadurch er dasselbige vermoͤcht / weil seiner gewalt kein ende noch Maß ist. Welche weiß sie jhme aber aus Gottes wort nicht niderlegt haben / auch nicht niderlegen koͤnnen.
Zum andern / das er aber mit jhnen vber derselbigen weise nicht streiten woͤlle / auff das sie jnen nicht von der Ban reissen / das er der sachen (das ist / der wort des Abendtmals / das ist mein Leib) vergesse / welche das Gegenteil engstet. Daraus nun zu spuͤren / wie wir vns auch noch / dem exempel Lutheri nach / in dieser sachen erzeigen sollen / wie er dann auch im selben Buch pag. 462. schreibet: Ach was rede ich so von hohen dingen / die doch vnaußsprechlich sind / vnd fuͤr den einfeltigen vnnoͤtig / fuͤr den Schwermern aber gar vmb sonst / dazu auch schedlich / dann sie verstehens doch so wenig / als der Esel den Psalter / ohne das sie etwan ein stuͤcklein heraus zwacken muͤgen / das sie lestern vnd schenden /
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/537>, abgerufen am 23.07.2024. |