Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.selben herrschen / Psalm. 110. vnd jnen gegenwertig sey / auch alle jre anschlege vnd Practicken wisse vnd messige / ist kein zweiffel an. Aber diese vniuersalis Gubernatio oder Gemeine Herrschafft vber alle seine Feinde / auch ausserhal der Kirchen / ist in diesem Leben auch vnaußsprcchlich. Vnd haben wir sonderlich / nach dem Wort deß Euangelij / auff die Gnadenreiche Gegenwart in der Kirchen vnd Abendtmal zu sehen. Auff diese weise wirdt dem HERRN Christo nach seiner angenommenen Menschlichen natur alles zugeschrieben / was die Schrifft dauon bezeuget / vnd doch das gantze Geheimnüs nach alle seinen Stücken vnd vmbstenden vnaußsprechlich gelassen / vnd seine gentzliche Erörterung gesparet biß inns künfftige Leben. Vnd solcher gestalt hat auch D. Lutherus (dessen etliche wort von der sach auß seiner grosson bekentnüß im Christlichen Concordibuch / pag. 313. eingeführet) hie von sich erkleret. Dann also lauten seine wort / Tom. 3. Jenens. pag. 454. Das ich beweisete (verstehe im Büchlein / das die Wort: Das ist mein Leib / noch fest stehen) wie Christus Leib allenthalben sey / weil Gottes rechte hand allenthalben ist / das thet ich darum (weil ichgar öffentlich daselbs bedinget) das ich doch eine einige weise anzeigete / damit Gott vermöcht / das Christus zugleich im Himel / vnd sein Leib im Abentmal sey / vnd vorbehielt seiner Göttlichen weisheit vnd Macht wol mehr weise / dadurch er dasselbige vermöcht / weil wir seiner gewalt Ende noch Maß nicht wissen. Wann sie nun hetten wöllen oder können antworten / solten sie haben bestendiglich beweiset / wie Gott keine weise wüste noch vermöcht / das Christus im Himmel / vnd zu gleich sein Leib im Abentmal were / da ligt der Knote / da springen sie die gute Gesellen. Dann die sichtbarliche weise / daß der Himmel nach den Augen hoch droben / vnd das Abendtmal hie nieden auff Erden ist / dürfften sie vns nicht lehren / wir wissens selbst wol / das den Au - selben herrschen / Psalm. 110. vnd jnen gegenwertig sey / auch alle jre anschlege vnd Practicken wisse vnd messige / ist kein zweiffel an. Aber diese vniuersalis Gubernatio oder Gemeine Herrschafft vber alle seine Feinde / auch ausserhal der Kirchen / ist in diesem Leben auch vnaußsprcchlich. Vnd haben wir sonderlich / nach dem Wort deß Euangelij / auff die Gnadenreiche Gegenwart in der Kirchen vnd Abendtmal zu sehen. Auff diese weise wirdt dem HERRN Christo nach seiner angenommenen Menschlichen natur alles zugeschrieben / was die Schrifft dauon bezeuget / vnd doch das gantze Geheimnuͤs nach alle seinen Stuͤcken vnd vmbstenden vnaußsprechlich gelassen / vnd seine gentzliche Eroͤrterung gesparet biß inns kuͤnfftige Leben. Vnd solcher gestalt hat auch D. Lutherus (dessen etliche wort von der sach auß seiner grosson bekentnuͤß im Christlichen Concordibuch / pag. 313. eingefuͤhret) hie von sich erkleret. Dann also lauten seine wort / Tom. 3. Jenens. pag. 454. Das ich beweisete (verstehe im Buͤchlein / das die Wort: Das ist mein Leib / noch fest stehen) wie Christus Leib allenthalben sey / weil Gottes rechte hand allenthalbẽ ist / das thet ich darum (weil ichgar oͤffentlich daselbs bedinget) das ich doch eine einige weise anzeigete / damit Gott vermoͤcht / das Christus zugleich im Himel / vnd sein Leib im Abentmal sey / vnd vorbehielt seiner Goͤttlichen weisheit vnd Macht wol mehr weise / dadurch er dasselbige vermoͤcht / weil wir seiner gewalt Ende noch Maß nicht wissen. Wann sie nun hetten woͤllen oder koͤnnen antworten / solten sie haben bestendiglich beweiset / wie Gott keine weise wuͤste noch vermoͤcht / das Christus im Himmel / vnd zu gleich sein Leib im Abentmal were / da ligt der Knote / da springen sie die gute Gesellen. Dann die sichtbarliche weise / daß der Himmel nach den Augen hoch droben / vnd das Abendtmal hie nieden auff Erden ist / duͤrfften sie vns nicht lehren / wir wissens selbst wol / das den Au - <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0536"/> selben herrschen / Psalm. 110. vnd jnen gegenwertig sey / auch alle jre anschlege vnd Practicken wisse vnd messige / ist kein zweiffel an. Aber diese vniuersalis Gubernatio oder Gemeine Herrschafft vber alle seine Feinde / auch ausserhal der Kirchen / ist in diesem Leben auch vnaußsprcchlich. Vnd haben wir sonderlich / nach dem Wort deß Euangelij / auff die Gnadenreiche Gegenwart in der Kirchen vnd Abendtmal zu sehen.</p> <p>Auff diese weise wirdt dem HERRN Christo nach seiner angenommenen Menschlichen natur alles zugeschrieben / was die Schrifft dauon bezeuget / vnd doch das gantze Geheimnuͤs nach alle seinen Stuͤcken vnd vmbstenden vnaußsprechlich gelassen / vnd seine gentzliche Eroͤrterung gesparet biß inns kuͤnfftige Leben.</p> <p>Vnd solcher gestalt hat auch D. Lutherus (dessen etliche wort von der sach auß seiner grosson bekentnuͤß im Christlichen Concordibuch / pag. 313. eingefuͤhret) hie von sich erkleret. Dann also lauten seine wort / Tom. 3. Jenens. pag. 454. Das ich beweisete (verstehe im Buͤchlein / das die Wort: Das ist mein Leib / noch fest stehen) wie Christus Leib allenthalben sey / weil Gottes rechte hand allenthalbẽ ist / das thet ich darum (weil ichgar oͤffentlich daselbs bedinget) das ich doch eine einige weise anzeigete / damit Gott vermoͤcht / das Christus zugleich im Himel / vnd sein Leib im Abentmal sey / vnd vorbehielt seiner Goͤttlichen weisheit vnd Macht wol mehr weise / dadurch er dasselbige vermoͤcht / weil wir seiner gewalt Ende noch Maß nicht wissen.</p> <p>Wann sie nun hetten woͤllen oder koͤnnen antworten / solten sie haben bestendiglich beweiset / wie Gott keine weise wuͤste noch vermoͤcht / das Christus im Himmel / vnd zu gleich sein Leib im Abentmal were / da ligt der Knote / da springen sie die gute Gesellen. 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selben herrschen / Psalm. 110. vnd jnen gegenwertig sey / auch alle jre anschlege vnd Practicken wisse vnd messige / ist kein zweiffel an. Aber diese vniuersalis Gubernatio oder Gemeine Herrschafft vber alle seine Feinde / auch ausserhal der Kirchen / ist in diesem Leben auch vnaußsprcchlich. Vnd haben wir sonderlich / nach dem Wort deß Euangelij / auff die Gnadenreiche Gegenwart in der Kirchen vnd Abendtmal zu sehen.
Auff diese weise wirdt dem HERRN Christo nach seiner angenommenen Menschlichen natur alles zugeschrieben / was die Schrifft dauon bezeuget / vnd doch das gantze Geheimnuͤs nach alle seinen Stuͤcken vnd vmbstenden vnaußsprechlich gelassen / vnd seine gentzliche Eroͤrterung gesparet biß inns kuͤnfftige Leben.
Vnd solcher gestalt hat auch D. Lutherus (dessen etliche wort von der sach auß seiner grosson bekentnuͤß im Christlichen Concordibuch / pag. 313. eingefuͤhret) hie von sich erkleret. Dann also lauten seine wort / Tom. 3. Jenens. pag. 454. Das ich beweisete (verstehe im Buͤchlein / das die Wort: Das ist mein Leib / noch fest stehen) wie Christus Leib allenthalben sey / weil Gottes rechte hand allenthalbẽ ist / das thet ich darum (weil ichgar oͤffentlich daselbs bedinget) das ich doch eine einige weise anzeigete / damit Gott vermoͤcht / das Christus zugleich im Himel / vnd sein Leib im Abentmal sey / vnd vorbehielt seiner Goͤttlichen weisheit vnd Macht wol mehr weise / dadurch er dasselbige vermoͤcht / weil wir seiner gewalt Ende noch Maß nicht wissen.
Wann sie nun hetten woͤllen oder koͤnnen antworten / solten sie haben bestendiglich beweiset / wie Gott keine weise wuͤste noch vermoͤcht / das Christus im Himmel / vnd zu gleich sein Leib im Abentmal were / da ligt der Knote / da springen sie die gute Gesellen. Dann die sichtbarliche weise / daß der Himmel nach den Augen hoch droben / vnd das Abendtmal hie nieden auff Erden ist / duͤrfften sie vns nicht lehren / wir wissens selbst wol / das den Au -
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/536>, abgerufen am 23.07.2024. |