Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.wahrer Leib zu gleich an vielen orten oder allenthalben sey. Vnd wie sie (die Newstedter Theologi selbst pag. 266.) schreiben: Ne quidem ipsum Deum, qui est infinitus, posse simul finitum & incirumscriptum esse, multo minus creaturam simul finitan & infinitam [fremdsprachliches Material] facere, quia impossibile sit ipsum velle & facere contradictoria. Das ist / das auch Gott selbst nicht / der doch vnentlich vnd allmechtig ist / könne zu gleich endtlich vnd vnumbschrieben seyn / noch viel weniger aber zu wegen bringen oder verschaffen / das eine Creatur zugleich entlich vnd vnendtlich vmbschrieben vnd vnumbschrieben sey / dann es sey vnmüglich / das er widerwertige ding wölle vnd thue. Ists nicht der gantzen Christenheit bekand / vnd sind nicht alle jre bücher dieses geschreys voll / von der reumligkeit vnd vmbschreibung des Leibes Christi im Himel? Noch wöllen sie es gern verstreichen / das sie ex Philosophicis principijs, die wahre gegenwart des Leibs vnd Bluts Christi im H. Abendmal nicht widerfochten hetten. Wir lassen Philosophiam sobriam in jren terminis gern passieren / brauchen jr auch nach gelegenheit / als einer sonderlichen gaben Gottes. Das wir vn aber aus solchen jren Philosophischen gründen / mit welchen sie die gegenwart des Leibs Christi im H. Abendmal / wieder die ausdrüchlicke wort der Einsetzung / außmustern wöllen / diese solte nemen lassen / da ist dencken an verloren. Dann ein wörtlein des Testaments Christi gilt bey vns viel mehr / dann alle Engel vnd Menschen im Himel / Erden / vnd alle Creaturen / geschweigen dann jre Philosophische gründe. Von den Artieuln vnsers Glaubens / von der Menschwerdung vnd Himelfart Christi / etc. ist droben bericht geschehen vnd dargechan / das durch dieselben die gegenwart des leibs vnd Bluts Christi im heyligen Abendtmal mit nichten nieder geschlagen / sondern viel mehr confirmieret vnd bestedtiget werde. wahrer Leib zu gleich an vielen orten oder allenthalben sey. Vnd wie sie (die Newstedter Theologi selbst pag. 266.) schreiben: Ne quidem ipsum Deum, qui est infinitus, posse simul finitum & incirumscriptum esse, multò minus creaturam simul finitã & infinitam [fremdsprachliches Material] facere, quia impossibile sit ipsum velle & facere contradictoria. Das ist / das auch Gott selbst nicht / der doch vnentlich vnd allmechtig ist / koͤnne zu gleich endtlich vnd vnumbschrieben seyn / noch viel weniger aber zu wegen bringen oder verschaffen / das eine Creatur zugleich entlich vñ vnendtlich vmbschrieben vnd vnumbschrieben sey / dañ es sey vnmuͤglich / das er widerwertige ding woͤlle vnd thue. Ists nicht der gantzen Christenheit bekand / vnd sind nicht alle jre buͤcher dieses geschreys voll / von der reumligkeit vnd vmbschreibung des Leibes Christi im Himel? Noch woͤllen sie es gern verstreichen / das sie ex Philosophicis principijs, die wahre gegenwart des Leibs vnd Bluts Christi im H. Abendmal nicht widerfochten hetten. Wir lassen Philosophiam sobriam in jren terminis gern passieren / brauchen jr auch nach gelegenheit / als einer sonderlichen gaben Gottes. Das wir vn aber aus solchen jren Philosophischen gruͤnden / mit welchen sie die gegenwart des Leibs Christi im H. Abendmal / wieder die ausdruͤchlicke wort der Einsetzung / außmustern woͤllen / diese solte nemen lassen / da ist dencken an verloren. Dann ein woͤrtlein des Testaments Christi gilt bey vns viel mehr / dann alle Engel vnd Menschen im Himel / Erden / vnd alle Creaturen / geschweigen dann jre Philosophische gruͤnde. Von den Artieuln vnsers Glaubens / von der Menschwerdung vnd Himelfart Christi / etc. ist droben bericht geschehen vnd dargechan / das durch dieselben die gegenwart des leibs vnd Bluts Christi im heyligen Abendtmal mit nichten nieder geschlagen / sondern viel mehr confirmieret vnd bestedtiget werde. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0418"/> wahrer Leib zu gleich an vielen orten oder allenthalben sey. Vnd wie sie (die Newstedter Theologi selbst pag. 266.) schreiben: Ne quidem ipsum Deum, qui est infinitus, posse simul finitum & incirumscriptum esse, multò minus creaturam simul finitã & infinitam <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> facere, quia impossibile sit ipsum velle & facere contradictoria. 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Abendmal / wieder die ausdruͤchlicke wort der Einsetzung / außmustern woͤllen / diese solte nemen lassen / da ist dencken an verloren.</p> <p>Dann ein woͤrtlein des Testaments Christi gilt bey vns viel mehr / dann alle Engel vnd Menschen im Himel / Erden / vnd alle Creaturen / geschweigen dann jre Philosophische gruͤnde. Von den Artieuln vnsers Glaubens / von der Menschwerdung vnd Himelfart Christi / etc. ist droben bericht geschehen vnd dargechan / das durch dieselben die gegenwart des leibs vnd Bluts Christi im heyligen Abendtmal mit nichten nieder geschlagen / sondern viel mehr confirmieret vnd bestedtiget werde.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0418]
wahrer Leib zu gleich an vielen orten oder allenthalben sey. Vnd wie sie (die Newstedter Theologi selbst pag. 266.) schreiben: Ne quidem ipsum Deum, qui est infinitus, posse simul finitum & incirumscriptum esse, multò minus creaturam simul finitã & infinitam _ facere, quia impossibile sit ipsum velle & facere contradictoria. Das ist / das auch Gott selbst nicht / der doch vnentlich vnd allmechtig ist / koͤnne zu gleich endtlich vnd vnumbschrieben seyn / noch viel weniger aber zu wegen bringen oder verschaffen / das eine Creatur zugleich entlich vñ vnendtlich vmbschrieben vnd vnumbschrieben sey / dañ es sey vnmuͤglich / das er widerwertige ding woͤlle vnd thue.
Ists nicht der gantzen Christenheit bekand / vnd sind nicht alle jre buͤcher dieses geschreys voll / von der reumligkeit vnd vmbschreibung des Leibes Christi im Himel?
Noch woͤllen sie es gern verstreichen / das sie ex Philosophicis principijs, die wahre gegenwart des Leibs vnd Bluts Christi im H. Abendmal nicht widerfochten hetten. Wir lassen Philosophiam sobriam in jren terminis gern passieren / brauchen jr auch nach gelegenheit / als einer sonderlichen gaben Gottes. Das wir vn aber aus solchen jren Philosophischen gruͤnden / mit welchen sie die gegenwart des Leibs Christi im H. Abendmal / wieder die ausdruͤchlicke wort der Einsetzung / außmustern woͤllen / diese solte nemen lassen / da ist dencken an verloren.
Dann ein woͤrtlein des Testaments Christi gilt bey vns viel mehr / dann alle Engel vnd Menschen im Himel / Erden / vnd alle Creaturen / geschweigen dann jre Philosophische gruͤnde. Von den Artieuln vnsers Glaubens / von der Menschwerdung vnd Himelfart Christi / etc. ist droben bericht geschehen vnd dargechan / das durch dieselben die gegenwart des leibs vnd Bluts Christi im heyligen Abendtmal mit nichten nieder geschlagen / sondern viel mehr confirmieret vnd bestedtiget werde.
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