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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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Was für vnrichtige Stückdas Gegentheil in der Lehr von Sacramenten fürbringtdarinnen / wie auch nichts Ketzerisches. Lieber ist aber das nichts Vnrichtiges / das sie erstlich aus der gemeinen Lehre von Sacramenten / ausserhalb vnnd ohne Gottes Wort / ein Regel dichten / nach welcher sie aus allen Sacramenten nuhr Bedeutungen machen / das nemmlich dem Zeichen der Name des verzeichneten Dinges / so weit dauon abwesendt / etc. gegeben werde?

Zum andern / das sie ex particularibus Augustini vocibus (plerunque & quandam) wie droben gemeldt / vniuersales machen / vnd sie auff alle Sacrament deuten / das sie nicht mehr als allein nur Zeichen sein sollen.

Zum dritten / das sie dichten im Sacrament des Abendmals werde nicht mehr fürgetragen / dann in der gemeinen Verheissung des Euangelij.

Zum vierdten / das sie das fürnembste disirimen, darinn das Abendmal Christi von allen andern Sacramenten vnterschieden / als nemmlich / das im selben der gegenwertige Leib vnnd das gegenwertige Blut Christi außgetheilet werde / welches sonst in keinem Sacrament mehr geschicht / gantz vnd gar hindan setzen vnd aussen lassen.

Zum fünfften / das sie lehren / in Sacramenten werde allein den Gleubigen / vnd sonst niemandt mehr verheissen vnnd gegeben.

Zum sechsten / das sie in der Beschreibunge des Abendmals die substantiam oder Wesen desselben / als ist der warhafftige gegenwertige Leib / vnd dz ware gegenwertige Blut Christi aussen lassen.

Zum siebenden / das sie lehren / der Diener reiche im Abendtmal nicht mehr als Brot vnd Wein.

Zum achten / das sie aus dem Abendtmal eine solche Mahlzeit machen / darinn nur die Krafft oder Wirckung des Abwesenden Leibs vnnd Bluts Christi außgetheilet / so doch der HERR Christus außdrücklich von seinem gegenwertigen Leib vnd Blut selbst redet.

Was fuͤr vnrichtige Stuͤckdas Gegentheil in der Lehr von Sacramenten fuͤrbringtdarinnen / wie auch nichts Ketzerisches. Lieber ist aber das nichts Vnrichtiges / das sie erstlich aus der gemeinen Lehre von Sacramenten / ausserhalb vnnd ohne Gottes Wort / ein Regel dichten / nach welcher sie aus allen Sacramenten nuhr Bedeutungen machen / das nem̃lich dem Zeichen der Name des verzeichneten Dinges / so weit dauon abwesendt / etc. gegeben werde?

Zum andern / das sie ex particularibus Augustini vocibus (plerunque & quandam) wie droben gemeldt / vniuersales machen / vnd sie auff alle Sacrament deuten / das sie nicht mehr als allein nur Zeichen sein sollen.

Zum dritten / das sie dichten im Sacrament des Abendmals werde nicht mehr fuͤrgetragen / dann in der gemeinen Verheissung des Euangelij.

Zum vierdten / das sie das fuͤrnembste disirimen, darinn das Abendmal Christi von allen andern Sacramenten vnterschieden / als nem̃lich / das im selben der gegenwertige Leib vnnd das gegenwertige Blut Christi außgetheilet werde / welches sonst in keinem Sacrament mehr geschicht / gantz vnd gar hindan setzen vnd aussen lassen.

Zum fuͤnfften / das sie lehren / in Sacramenten werde allein den Gleubigen / vnd sonst niemandt mehr verheissen vnnd gegeben.

Zum sechsten / das sie in der Beschreibunge des Abendmals die substantiam oder Wesen desselben / als ist der warhafftige gegẽwertige Leib / vnd dz ware gegenwertige Blut Christi aussen lassen.

Zum siebenden / das sie lehren / der Diener reiche im Abendtmal nicht mehr als Brot vnd Wein.

Zum achten / das sie aus dem Abendtmal eine solche Mahlzeit machen / darinn nur die Krafft oder Wirckung des Abwesenden Leibs vnnd Bluts Christi außgetheilet / so doch der HERR Christus außdruͤcklich von seinem gegenwertigen Leib vnd Blut selbst redet.

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[0374] darinnen / wie auch nichts Ketzerisches. Lieber ist aber das nichts Vnrichtiges / das sie erstlich aus der gemeinen Lehre von Sacramenten / ausserhalb vnnd ohne Gottes Wort / ein Regel dichten / nach welcher sie aus allen Sacramenten nuhr Bedeutungen machen / das nem̃lich dem Zeichen der Name des verzeichneten Dinges / so weit dauon abwesendt / etc. gegeben werde? Was fuͤr vnrichtige Stuͤckdas Gegentheil in der Lehr von Sacramenten fuͤrbringt Zum andern / das sie ex particularibus Augustini vocibus (plerunque & quandam) wie droben gemeldt / vniuersales machen / vnd sie auff alle Sacrament deuten / das sie nicht mehr als allein nur Zeichen sein sollen. Zum dritten / das sie dichten im Sacrament des Abendmals werde nicht mehr fuͤrgetragen / dann in der gemeinen Verheissung des Euangelij. Zum vierdten / das sie das fuͤrnembste disirimen, darinn das Abendmal Christi von allen andern Sacramenten vnterschieden / als nem̃lich / das im selben der gegenwertige Leib vnnd das gegenwertige Blut Christi außgetheilet werde / welches sonst in keinem Sacrament mehr geschicht / gantz vnd gar hindan setzen vnd aussen lassen. Zum fuͤnfften / das sie lehren / in Sacramenten werde allein den Gleubigen / vnd sonst niemandt mehr verheissen vnnd gegeben. Zum sechsten / das sie in der Beschreibunge des Abendmals die substantiam oder Wesen desselben / als ist der warhafftige gegẽwertige Leib / vnd dz ware gegenwertige Blut Christi aussen lassen. Zum siebenden / das sie lehren / der Diener reiche im Abendtmal nicht mehr als Brot vnd Wein. Zum achten / das sie aus dem Abendtmal eine solche Mahlzeit machen / darinn nur die Krafft oder Wirckung des Abwesenden Leibs vnnd Bluts Christi außgetheilet / so doch der HERR Christus außdruͤcklich von seinem gegenwertigen Leib vnd Blut selbst redet.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/374>, abgerufen am 22.07.2024.