Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

Bild:
<< vorherige Seite

Fieri enim potest, vt honio integrum habeat Sacramentum, & peruersam fidem: Es ligt nicht daran / wann von der Vollkommenheit vnd Heiligkeit des gantzen Sacraments gefraget wird / was einer Glaube / oder was für ein Glauben er habe / der das Sacrament empfehet. Es ligt wol daran / so viel die Seligkeit oder Seligen Brauch anlanget: Aber so viel die Frag vom Sacrament selbst antrifft / ligt es gar nicht dran. Dann es kan wol geschehen / das einer das gantze Sacrament hab / vnd dannoch eines verkehrten Glaubens sey.

Sie wöllen aber hie diesen Grund legen / auff das sie hernacher von der Niessung der Vnwirdigen desto leichter ein Schlicffloch finden mögen. Es wird jhnen aber weit fehlen / wie an seinem Ohrt ferrner soll dargethan werden.

Von der Regel / daß die Zeichen der verzetchneten Dinge namen vberkommen. Newstatter Buch. pag. 45. Wolffins Von den Gründen Luthert. pag. 361. 362.

Es dringet vnser Gegentheil auch hart auff die Regel / das in der Lehre von den Sacramenten die res coelestes & spirituales signorum terrenorum & corporalium, & vicißim signa rerum nominibus appellentur, Das ist / Das die Himmlische vnnd Geistliche Dinge der Zeichen Namen / vnd hinwider die Zeichen der verzeichneten Dinge Namen vberkommen / vnd wöllen daraus einen vnwidersprechlichen Grundt legen / nach welchem man wie der andern Sacramenten / also auch vnd allermeist die Wort der Einsätzung des Abendmals Christi verstehen solle. Nuhn mangelt dieser Regel am aller grösten vnnd fürnemsten / nemlich / das sie aus Gottes Wort also / vnnd wie sie dieselbige führen vnd brauchen / nicht kan noch mag erwiesen werden.

Dann so viel das Sacrament der heiligen Tauff angehet / ists vnwidersprechlich wahr / das in den Worten von der Tauff keine solche Metonymta ist / wie solches auch ein Blinder an der Wand tappen oder greiffen köndt. Das sonst das Tauffwasser ein Zeichen sey / durch welches das Blut Christi vnd die krefftige Wirckung des Heiligen Geistes representiert werde / ist kein Zweiffel: Wo stehet aber in der schrifft / Oder wo lieset man / das der Name des Bluts

Fieri enim potest, vt honio integrum habeat Sacramentum, & peruersam fidem: Es ligt nicht daran / wann von der Vollkommenheit vnd Heiligkeit des gantzen Sacraments gefraget wird / was einer Glaube / oder was fuͤr ein Glauben er habe / der das Sacrament empfehet. Es ligt wol daran / so viel die Seligkeit oder Seligen Brauch anlanget: Aber so viel die Frag vom Sacrament selbst antrifft / ligt es gar nicht dran. Dann es kan wol geschehen / das einer das gantze Sacrament hab / vnd dannoch eines verkehrten Glaubens sey.

Sie woͤllen aber hie diesen Grund legen / auff das sie hernacher von der Niessung der Vnwirdigen desto leichter ein Schlicffloch finden moͤgen. Es wird jhnen aber weit fehlen / wie an seinem Ohrt ferrner soll dargethan werden.

Von der Regel / daß die Zeichen der verzetchneten Dinge namen vberkommen. Newstatter Buch. pag. 45. Wolffins Von den Gruͤnden Luthert. pag. 361. 362.

Es dringet vnser Gegentheil auch hart auff die Regel / das in der Lehre von den Sacramenten die res coelestes & spirituales signorum terrenorum & corporalium, & vicißim signa rerum nominibus appellentur, Das ist / Das die Himmlische vnnd Geistliche Dinge der Zeichen Namen / vñ hinwider die Zeichen der verzeichneten Dinge Namen vberkommen / vnd woͤllen daraus einen vnwidersprechlichen Grundt legen / nach welchem man wie der andern Sacramenten / also auch vnd allermeist die Wort der Einsaͤtzung des Abendmals Christi verstehen solle. Nuhn mangelt dieser Regel am aller groͤsten vnnd fuͤrnemsten / nemlich / das sie aus Gottes Wort also / vnnd wie sie dieselbige fuͤhren vnd brauchen / nicht kan noch mag erwiesen werden.

Dann so viel das Sacrament der heiligen Tauff angehet / ists vnwidersprechlich wahr / das in den Worten von der Tauff keine solche Metonymta ist / wie solches auch ein Blinder an der Wand tappẽ oder greiffen koͤndt. Das sonst das Tauffwasser ein Zeichen sey / durch welches das Blut Christi vñ die krefftige Wirckung des Heiligen Geistes representiert werde / ist kein Zweiffel: Wo stehet aber in der schrifft / Oder wo lieset man / das der Name des Bluts

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><hi rendition="#i"><pb facs="#f0368"/>
Fieri enim potest, vt honio integrum habeat Sacramentum,                          &amp; peruersam fidem:</hi> Es ligt nicht daran / wann von der                      Vollkommenheit vnd Heiligkeit des gantzen Sacraments gefraget wird / was einer                      Glaube / oder was fu&#x0364;r ein Glauben er habe / der das Sacrament empfehet. Es ligt                      wol daran / so viel die Seligkeit oder Seligen Brauch anlanget: Aber so viel die                      Frag vom Sacrament selbst antrifft / ligt es gar nicht dran. Dann es kan wol                      geschehen / das einer das gantze Sacrament hab / vnd dannoch eines verkehrten                      Glaubens sey.</p>
        <p>Sie wo&#x0364;llen aber hie diesen Grund legen / auff das sie hernacher von der Niessung                      der Vnwirdigen desto leichter ein Schlicffloch finden mo&#x0364;gen. Es wird jhnen aber                      weit fehlen / wie an seinem Ohrt ferrner soll dargethan werden.</p>
        <note place="left">Von der Regel / daß die Zeichen der verzetchneten Dinge                      namen vberkommen. Newstatter Buch. pag. 45. Wolffins Von den Gru&#x0364;nden Luthert.                      pag. 361. 362.</note>
        <p>Es dringet vnser Gegentheil auch hart auff die Regel / das in der Lehre von den                      Sacramenten die <hi rendition="#i">res coelestes &amp; spirituales signorum                          terrenorum &amp; corporalium, &amp; vicißim signa rerum nominibus                          appellentur</hi>, Das ist / Das die Himmlische vnnd Geistliche Dinge der                      Zeichen Namen / vn&#x0303; hinwider die Zeichen der verzeichneten Dinge                      Namen vberkommen / vnd wo&#x0364;llen daraus einen vnwidersprechlichen Grundt legen /                      nach welchem man wie der andern Sacramenten / also auch vnd allermeist die Wort                      der Einsa&#x0364;tzung des Abendmals Christi verstehen solle. Nuhn mangelt dieser Regel                      am aller gro&#x0364;sten vnnd fu&#x0364;rnemsten / nemlich / das sie aus Gottes Wort also / vnnd                      wie sie dieselbige fu&#x0364;hren vnd brauchen / nicht kan noch mag erwiesen werden.</p>
        <p>Dann so viel das Sacrament der heiligen Tauff angehet / ists vnwidersprechlich                      wahr / das in den Worten von der Tauff keine solche <hi rendition="#i">Metonymta</hi> ist / wie solches auch ein Blinder an der Wand tappe&#x0303; oder greiffen ko&#x0364;ndt. Das sonst das Tauffwasser ein Zeichen sey /                      durch welches das Blut Christi vn&#x0303; die krefftige Wirckung des                      Heiligen Geistes representiert werde / ist kein Zweiffel: Wo stehet aber in der                      schrifft / Oder wo lieset man / das der Name des Bluts
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0368] Fieri enim potest, vt honio integrum habeat Sacramentum, & peruersam fidem: Es ligt nicht daran / wann von der Vollkommenheit vnd Heiligkeit des gantzen Sacraments gefraget wird / was einer Glaube / oder was fuͤr ein Glauben er habe / der das Sacrament empfehet. Es ligt wol daran / so viel die Seligkeit oder Seligen Brauch anlanget: Aber so viel die Frag vom Sacrament selbst antrifft / ligt es gar nicht dran. Dann es kan wol geschehen / das einer das gantze Sacrament hab / vnd dannoch eines verkehrten Glaubens sey. Sie woͤllen aber hie diesen Grund legen / auff das sie hernacher von der Niessung der Vnwirdigen desto leichter ein Schlicffloch finden moͤgen. Es wird jhnen aber weit fehlen / wie an seinem Ohrt ferrner soll dargethan werden. Es dringet vnser Gegentheil auch hart auff die Regel / das in der Lehre von den Sacramenten die res coelestes & spirituales signorum terrenorum & corporalium, & vicißim signa rerum nominibus appellentur, Das ist / Das die Himmlische vnnd Geistliche Dinge der Zeichen Namen / vñ hinwider die Zeichen der verzeichneten Dinge Namen vberkommen / vnd woͤllen daraus einen vnwidersprechlichen Grundt legen / nach welchem man wie der andern Sacramenten / also auch vnd allermeist die Wort der Einsaͤtzung des Abendmals Christi verstehen solle. Nuhn mangelt dieser Regel am aller groͤsten vnnd fuͤrnemsten / nemlich / das sie aus Gottes Wort also / vnnd wie sie dieselbige fuͤhren vnd brauchen / nicht kan noch mag erwiesen werden. Dann so viel das Sacrament der heiligen Tauff angehet / ists vnwidersprechlich wahr / das in den Worten von der Tauff keine solche Metonymta ist / wie solches auch ein Blinder an der Wand tappẽ oder greiffen koͤndt. Das sonst das Tauffwasser ein Zeichen sey / durch welches das Blut Christi vñ die krefftige Wirckung des Heiligen Geistes representiert werde / ist kein Zweiffel: Wo stehet aber in der schrifft / Oder wo lieset man / das der Name des Bluts

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/368
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/368>, abgerufen am 22.07.2024.