Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.Concordien Buch solche Stücke nicht vnter einander: Sondern es klärets alle drey vnterschiedlich. Personae dig nitatem, officij maiestatem, & donorum perfectionem, Das ist / Der Person Wirdigkeit / des Ampts Hochheit / vnd der Gnaden Volkommenheit. Das aber gestehet es nicht / darauff das Gegentheil allein dringet: Das nemlich Christo nach seiner angenommenen Menschlichen Natur allein erschaffene / endliche / hohe Gaben gegeben / sondern lehret / aus vnd nach Gottes Wort / das jhm / von wegen vnd nach Art der persönlichen Vereinigung vnd Sitzen zur Rechten Hand Gottes / auch attributa diuinitatis propria Göttliche Eigenschafften mitgetheilet / wie bißher gnungsam erwiesen: Sie bringen auch abermals auff den Plan / vnd repetieren die disputationem, wann vnd zu welcher Zeit Christus nach seiner angenommenen Menschlichen Natur solche Göttliche Maiestet empfangen. Weil aber auff diese Frage cap. 3. nach nohtturfft Bericht geschehen / lassen wirs dabey bleiben. Also wöllen sie auch gerne aus Damasceni Worten / lib. 3. cap. 7. erzwingen / das totus Christus, der gantze Christus sey vbique, aber nicht totum Christi. Nun ists wol war / dz Damascenus an gemelten Ort schreibet / dz die Wörtlein [fremdsprachliches Material], totus & alius, auff diese Person deuten / [fremdsprachliches Material] aber vnd [fremdsprachliches Material], totum & aliud, auff die Naturen. Er setzet aber dz nit darzu / welches hernach Longobardus aus seinem Kopff darzu gethan hat / Nemlich: Quod Christus, non vbicunque est homo sit, nec vbicanque est, vnitus sit homini siue humanae assumptae naturae Das ist / Nemlich / das Christus nicht allenthalben / da er ist / Mensch sey / auch nicht allenthalben / da er ist / dem Menschen oder Menschlicher Natur vereiniget sey. Welches / wie wir erachten / sie selbst noch zur Zeit nit also werden reden dürffen. Dann was es auff den Rücken trage / darff bey Verständigen keines weitleufftigen erklärens. Mag demnach vnser Gegentheil / als das solchen Zusatz Lombardi preiset vnd gut heisset / zusehen / wie es solche vnchristliche Concordien Buch solche Stuͤcke nicht vnter einander: Sondern es klaͤrets alle drey vnterschiedlich. Personae dig nitatem, officij maiestatem, & donorum perfectionem, Das ist / Der Person Wirdigkeit / des Ampts Hochheit / vnd der Gnaden Volkommenheit. Das aber gestehet es nicht / darauff das Gegentheil allein dringet: Das nemlich Christo nach seiner angenommenen Menschlichen Natur allein erschaffene / endliche / hohe Gaben gegeben / sondern lehret / aus vnd nach Gottes Wort / das jhm / von wegen vnd nach Art der persoͤnlichen Vereinigung vnd Sitzen zur Rechten Hand Gottes / auch attributa diuinitatis propria Goͤttliche Eigenschafften mitgetheilet / wie bißher gnungsam erwiesen: Sie bringen auch abermals auff den Plan / vnd repetieren die disputationem, wann vnd zu welcher Zeit Christus nach seiner angenommenen Menschlichen Natur solche Goͤttliche Maiestet empfangen. Weil aber auff diese Frage cap. 3. nach nohtturfft Bericht geschehen / lassen wirs dabey bleiben. Also woͤllen sie auch gerne aus Damasceni Worten / lib. 3. cap. 7. erzwingen / das totus Christus, der gantze Christus sey vbique, aber nicht totum Christi. Nun ists wol war / dz Damascenus an gemeltẽ Ort schreibet / dz die Woͤrtlein [fremdsprachliches Material], totus & alius, auff diese Person deuten / [fremdsprachliches Material] aber vñ [fremdsprachliches Material], totum & aliud, auff die Naturẽ. Er setzet aber dz nit darzu / welches hernach Longobardus aus seinem Kopff darzu gethan hat / Nemlich: Quod Christus, non vbicunque est homo sit, nec vbicanque est, vnitus sit homini siue humanae assumptae naturae Das ist / Nemlich / das Christus nicht allenthalben / da er ist / Mensch sey / auch nicht allenthalben / da er ist / dem Menschen oder Menschlicher Natur vereiniget sey. Welches / wie wir erachten / sie selbst noch zur Zeit nit also werden reden duͤrffen. Dañ was es auff dẽ Ruͤcken trage / darff bey Verstaͤndigen keines weitleufftigen erklaͤrens. 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Concordien Buch solche Stuͤcke nicht vnter einander: Sondern es klaͤrets alle drey vnterschiedlich. Personae dig nitatem, officij maiestatem, & donorum perfectionem, Das ist / Der Person Wirdigkeit / des Ampts Hochheit / vnd der Gnaden Volkommenheit. Das aber gestehet es nicht / darauff das Gegentheil allein dringet: Das nemlich Christo nach seiner angenommenen Menschlichen Natur allein erschaffene / endliche / hohe Gaben gegeben / sondern lehret / aus vnd nach Gottes Wort / das jhm / von wegen vnd nach Art der persoͤnlichen Vereinigung vnd Sitzen zur Rechten Hand Gottes / auch attributa diuinitatis propria Goͤttliche Eigenschafften mitgetheilet / wie bißher gnungsam erwiesen:
Sie bringen auch abermals auff den Plan / vnd repetieren die disputationem, wann vnd zu welcher Zeit Christus nach seiner angenommenen Menschlichen Natur solche Goͤttliche Maiestet empfangen. Weil aber auff diese Frage cap. 3. nach nohtturfft Bericht geschehen / lassen wirs dabey bleiben.
Also woͤllen sie auch gerne aus Damasceni Worten / lib. 3. cap. 7. erzwingen / das totus Christus, der gantze Christus sey vbique, aber nicht totum Christi.
Nun ists wol war / dz Damascenus an gemeltẽ Ort schreibet / dz die Woͤrtlein _ , totus & alius, auff diese Person deuten / _ aber vñ _ , totum & aliud, auff die Naturẽ. Er setzet aber dz nit darzu / welches hernach Longobardus aus seinem Kopff darzu gethan hat / Nemlich: Quod Christus, non vbicunque est homo sit, nec vbicanque est, vnitus sit homini siue humanae assumptae naturae Das ist / Nemlich / das Christus nicht allenthalben / da er ist / Mensch sey / auch nicht allenthalben / da er ist / dem Menschen oder Menschlicher Natur vereiniget sey. Welches / wie wir erachten / sie selbst noch zur Zeit nit also werden reden duͤrffen. Dañ was es auff dẽ Ruͤcken trage / darff bey Verstaͤndigen keines weitleufftigen erklaͤrens. Mag demnach vnser Gegentheil / als das solchen Zusatz Lombardi preiset vñ gut heisset / zusehen / wie es solche vnchristliche
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