Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.Himmel vnd auff Erden / oder die allmächtige Herrschafft vber alle Creaturen / Der keines glaubet Aristoteles / da es jm auch fürgebracht / würde er es aus seiner Schule (wo ferrn er seinen Schul regulen folgen wolte (verworffen / vnd mit nichten zugelassen haden. Dann es läufft wider alle Schulregulen / vnd lest sich mit denselben im geringsten nicht vergleichen. Ist derwegen die aller gröste Torheit / die da köndte erdacht werden / aus den postpraedicamentis Aristotelis, dieses hohe Geheimnüsse von der Mittheilung der allmechtigen Gewalt / so ex vnione hypostatica, & seßione ad de xteram Patris erfolget / reformieren wöllen. Wir haben bißhero anders nicht gewust / dann das man von diesen sachen nicht ex doctrina postpradicamentorum Aristotelis, sondern ex verbo Dei lehren solte / wie vnd welcher Gestalt von der Maiestet der angenommenen Menschlichen Natur Christi / vnd von derselben Erhöhung zur rechten Hand der allmächtigen Krafft Gottes / recht vnd sicherlich zu reden sey / vnd das / wer ausserhalb Gottes Worts / ex regulis Aristotelicis oder philosophicis, von diesem vnd dergleichen mysterijs vrtheilen wöllen / derselbige solle anathema sein. Nun aber hören wir / das auch die doctrina postpraedicamentorum Aristotelis soll norma iudicij sein / was vnd wie von diesem Geheimnüß der Menschwerdung Christi / vnd was aus derselben erfolget / zu reden / zu glauben / vnd zu halten sey / Wir aber bleiben dabey: Lucerna pedibus meis Verbum tuum, Item, Habent Mosen & Prophetas, vnd nicht Habeant & videant Aristotelem & doctrinam postpraedicamentorum, Daß vns die erst zeigen soll / was vnd wie von der Maiestet der angenommenen Menschlichen Natur zu halten. Lassen demnach die doctrinam postpraedicamentorum inn jhren terminis stehen / brauchen jhr auch gern / wann wir von jrrdischen vnd der Vernunfft vnterwoffenen Sachen handelen. Das wir sie aber pro norma iudicij / auch in diesem hohen mysterio, erkennen sollen / können noch sollen wir nit Himmel vnd auff Erden / oder die allmaͤchtige Herrschafft vber alle Creaturen / Der keines glaubet Aristoteles / da es jm auch fuͤrgebracht / wuͤrde er es aus seiner Schule (wo ferrn er seinen Schul regulen folgen wolte (verworffen / vnd mit nichten zugelassen haden. Dann es laͤufft wider alle Schulregulen / vnd lest sich mit denselben im geringsten nicht vergleichen. Ist derwegen die aller groͤste Torheit / die da koͤndte erdacht werden / aus den postpraedicamentis Aristotelis, dieses hohe Geheimnuͤsse von der Mittheilung der allmechtigen Gewalt / so ex vnione hypostatica, & seßione ad de xteram Patris erfolget / reformieren woͤllen. Wir haben bißhero anders nicht gewust / dann das man von diesen sachen nicht ex doctrina postpradicamentorum Aristotelis, sondern ex verbo Dei lehren solte / wie vnd welcher Gestalt von der Maiestet der angenommenen Menschlichen Natur Christi / vnd von derselben Erhoͤhung zur rechten Hand der allmaͤchtigen Krafft Gottes / recht vnd sicherlich zu reden sey / vnd das / wer ausserhalb Gottes Worts / ex regulis Aristotelicis oder philosophicis, von diesem vñ dergleichen mysterijs vrtheilen woͤllen / derselbige solle anathema sein. Nun aber hoͤren wir / das auch die doctrina postpraedicamentorum Aristotelis soll norma iudicij sein / was vnd wie von diesem Geheimnuͤß der Menschwerdung Christi / vnd was aus derselben erfolget / zu reden / zu glauben / vñ zu halten sey / Wir aber bleiben dabey: Lucerna pedibus meis Verbum tuum, Item, Habent Mosen & Prophetas, vnd nicht Habeant & videant Aristotelem & doctrinam postpraedicamentorum, Daß vns die erst zeigen soll / was vnd wie von der Maiestet der angenommenen Menschlichen Natur zu halten. Lassen demnach die doctrinam postpraedicamentorum inn jhren terminis stehen / brauchen jhr auch gern / wann wir von jrrdischen vnd der Vernunfft vnterwoffenen Sachen handelen. 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Himmel vnd auff Erden / oder die allmaͤchtige Herrschafft vber alle Creaturen / Der keines glaubet Aristoteles / da es jm auch fuͤrgebracht / wuͤrde er es aus seiner Schule (wo ferrn er seinen Schul regulen folgen wolte (verworffen / vnd mit nichten zugelassen haden. Dann es laͤufft wider alle Schulregulen / vnd lest sich mit denselben im geringsten nicht vergleichen. Ist derwegen die aller groͤste Torheit / die da koͤndte erdacht werden / aus den postpraedicamentis Aristotelis, dieses hohe Geheimnuͤsse von der Mittheilung der allmechtigen Gewalt / so ex vnione hypostatica, & seßione ad de xteram Patris erfolget / reformieren woͤllen.
Wir haben bißhero anders nicht gewust / dann das man von diesen sachen nicht ex doctrina postpradicamentorum Aristotelis, sondern ex verbo Dei lehren solte / wie vnd welcher Gestalt von der Maiestet der angenommenen Menschlichen Natur Christi / vnd von derselben Erhoͤhung zur rechten Hand der allmaͤchtigen Krafft Gottes / recht vnd sicherlich zu reden sey / vnd das / wer ausserhalb Gottes Worts / ex regulis Aristotelicis oder philosophicis, von diesem vñ dergleichen mysterijs vrtheilen woͤllen / derselbige solle anathema sein.
Nun aber hoͤren wir / das auch die doctrina postpraedicamentorum Aristotelis soll norma iudicij sein / was vnd wie von diesem Geheimnuͤß der Menschwerdung Christi / vnd was aus derselben erfolget / zu reden / zu glauben / vñ zu halten sey / Wir aber bleiben dabey: Lucerna pedibus meis Verbum tuum, Item, Habent Mosen & Prophetas, vnd nicht Habeant & videant Aristotelem & doctrinam postpraedicamentorum, Daß vns die erst zeigen soll / was vnd wie von der Maiestet der angenommenen Menschlichen Natur zu halten. Lassen demnach die doctrinam postpraedicamentorum inn jhren terminis stehen / brauchen jhr auch gern / wann wir von jrrdischen vnd der Vernunfft vnterwoffenen Sachen handelen. Das wir sie aber pro norma iudicij / auch in diesem hohen mysterio, erkennen sollen / koͤnnen noch sollen wir nit
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