Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.schreiben würde / für jrrig erkandt / vnd allbereit Anno 1521. widerruffen habe: Das ist eine solche öffentliche Vnwarheit / das sie ein jeder greiffen kan. Wer nu gern betrogen sein will / der mag solchen Leuten jmmer hin glauben. Von den Agnoeten vnd jhrem Irrthumb ist droben Cap. 2. ex Nicephoro außfürhlicher Bericht geschehen / dieses Ohrts vnnötig zu repetiern. pag. 376. 377. 378. 379. 380.Es muß aber auch diß Argument herfür: Dici de aliquo requirit inesse, sed maiestas ommpotentiae carni Christi non inest, Ergo de ea nec dici nec praedicari potest. Darauff ist dieses die richtige Antwort: Es folget keines Weges: Christi angenomene Antwort auff die Schlußrede: Dici de aliquo requirit inesse.Menschliche Natur hat die allmächtige Gewalt nit für vnnd an sich selbst subiectiue, formaliter vel habitualiter, Ergo, so hat sie dieselbige gantz vnd gar nicht. Dann gleich wie die Fülle der gantzen Gottheit in dem angenommenen Fleisch Christi / oder angenommenen Menschlichen Natur / wohnet / nicht subiectiue, formaliter & habitualiter, sondern persönlich / Colloss. 2. Also ist kein zweiffel / das sie auch jhrer angenommenen Menschlichen Natur / von wegen vnnd nach Art solcher persönlichen Vereinigung die allmächtige Gewalt mittheile / Jedoch das sie gleichwol nicht in assumpta humanitate, als in einem subiecto oder subiectiue sey / sondern auff vbernatürliche / vnbegreiffliche Weise / welche man in diesem Leben nicht gnugsam erreichen kan. Dann ob wol aus dem Gleichnüß vom fewrigen Eysen etwas dauon kan verstanden werden / so erreicht doch solches die Hoheit dieses Geheimnüß bey weitem nicht. Vnd hieher gehört der schöne Spruch Athanasij, de Arriana & Catholica confessione welches auch hiebeuor eingeführet ist: Deus non est mutatus in humanam carnem vel substantiam, sed in seipso, quam assumpsit, glorificabat naturam, vt humana, infirma, & mortalis caro diuinam profecerit in gloriam, ita vt omnem potestatem in coelo & in terra habeat, quam, antequam a Verbo assumeretur, non habebat, schreiben wuͤrde / fuͤr jrrig erkandt / vnd allbereit Anno 1521. widerruffen habe: Das ist eine solche oͤffentliche Vnwarheit / das sie ein jeder greiffen kan. Wer nu gern betrogen sein will / der mag solchen Leuten jmmer hin glauben. Von den Agnoeten vnd jhrem Irrthumb ist droben Cap. 2. ex Nicephoro außfuͤrhlicher Bericht geschehen / dieses Ohrts vnnoͤtig zu repetiern. pag. 376. 377. 378. 379. 380.Es muß aber auch diß Argument herfuͤr: Dici de aliquo requirit inesse, sed maiestas ommpotentiae carni Christi non inest, Ergo de ea nec dici nec praedicari potest. Darauff ist dieses die richtige Antwort: Es folget keines Weges: Christi angenomene Antwort auff die Schlußrede: Dici de aliquo requirit inesse.Menschliche Natur hat die allmaͤchtige Gewalt nit fuͤr vnnd an sich selbst subiectiuê, formaliter vel habitualiter, Ergo, so hat sie dieselbige gantz vnd gar nicht. Dann gleich wie die Fuͤlle der gantzen Gottheit in dem angenommenen Fleisch Christi / oder angenommenen Menschlichen Natur / wohnet / nicht subiectiue, formaliter & habitualiter, sondern persoͤnlich / Colloss. 2. Also ist kein zweiffel / das sie auch jhrer angenommenen Menschlichen Natur / von wegen vnnd nach Art solcher persoͤnlichen Vereinigung die allmaͤchtige Gewalt mittheile / Jedoch das sie gleichwol nicht in assumpta humanitate, als in einem subiecto oder subiectiue sey / sondern auff vbernatuͤrliche / vnbegreiffliche Weise / welche man in diesem Leben nicht gnugsam erreichen kan. Dann ob wol aus dem Gleichnuͤß vom fewrigen Eysen etwas dauon kan verstanden werden / so erreicht doch solches die Hoheit dieses Geheimnuͤß bey weitem nicht. Vnd hieher gehoͤrt der schoͤne Spruch Athanasij, de Arriana & Catholica confessione welches auch hiebeuor eingefuͤhret ist: Deus non est mutatus in humanam carnem vel substantiam, sed in seipso, quam assumpsit, glorificabat naturam, vt humana, infirma, & mortalis caro diuinam profecerit in gloriam, ita vt omnem potestatem in coelo & in terra habeat, quam, antequam à Verbo assumeretur, non habebat, <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0330"/> schreiben wuͤrde / fuͤr jrrig erkandt / vnd allbereit Anno 1521. widerruffen habe: Das ist eine solche oͤffentliche Vnwarheit / das sie ein jeder greiffen kan. 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schreiben wuͤrde / fuͤr jrrig erkandt / vnd allbereit Anno 1521. widerruffen habe: Das ist eine solche oͤffentliche Vnwarheit / das sie ein jeder greiffen kan. Wer nu gern betrogen sein will / der mag solchen Leuten jmmer hin glauben.
Von den Agnoeten vnd jhrem Irrthumb ist droben Cap. 2. ex Nicephoro außfuͤrhlicher Bericht geschehen / dieses Ohrts vnnoͤtig zu repetiern.
Es muß aber auch diß Argument herfuͤr: Dici de aliquo requirit inesse, sed maiestas ommpotentiae carni Christi non inest, Ergo de ea nec dici nec praedicari potest. Darauff ist dieses die richtige Antwort: Es folget keines Weges: Christi angenomene Menschliche Natur hat die allmaͤchtige Gewalt nit fuͤr vnnd an sich selbst subiectiuê, formaliter vel habitualiter, Ergo, so hat sie dieselbige gantz vnd gar nicht. Dann gleich wie die Fuͤlle der gantzen Gottheit in dem angenommenen Fleisch Christi / oder angenommenen Menschlichen Natur / wohnet / nicht subiectiue, formaliter & habitualiter, sondern persoͤnlich / Colloss. 2. Also ist kein zweiffel / das sie auch jhrer angenommenen Menschlichen Natur / von wegen vnnd nach Art solcher persoͤnlichen Vereinigung die allmaͤchtige Gewalt mittheile / Jedoch das sie gleichwol nicht in assumpta humanitate, als in einem subiecto oder subiectiue sey / sondern auff vbernatuͤrliche / vnbegreiffliche Weise / welche man in diesem Leben nicht gnugsam erreichen kan.
Antwort auff die Schlußrede: Dici de aliquo requirit inesse. Dann ob wol aus dem Gleichnuͤß vom fewrigen Eysen etwas dauon kan verstanden werden / so erreicht doch solches die Hoheit dieses Geheimnuͤß bey weitem nicht. Vnd hieher gehoͤrt der schoͤne Spruch Athanasij, de Arriana & Catholica confessione welches auch hiebeuor eingefuͤhret ist: Deus non est mutatus in humanam carnem vel substantiam, sed in seipso, quam assumpsit, glorificabat naturam, vt humana, infirma, & mortalis caro diuinam profecerit in gloriam, ita vt omnem potestatem in coelo & in terra habeat, quam, antequam à Verbo assumeretur, non habebat,
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/330>, abgerufen am 29.06.2024. |