Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.noch mus das Buch herhalten / vnd verkehrlich von jhnen gedeutet werden. Cyrillus Lib. 4. in Iohannem cap. 23. redet auch also / da er spricht: Quamuis nihil penitus caro per seipsam poßit, viu ficam tamen esse factam credetis. Nam quoniam cum viuificante Verbo coniuncta est, tota effecta est viuifica. Wöllen sie nun Cyrillum auch bezichtigen / das er die angenommene Menschliche Natur Christi / ausserhalb der persönlichen Vereinigung gesetzt / vnd das er sie selbst für ein einige Person gehalten habe? Wir achten dafür / sie werdens nicht thun. Solten demnach auch diese Phrasin an dem Concordien Buch billich vngetadelt passieren lassen / vnd es nicht beschüldiget haben / als setze es durch diese Phrasin (An vnd für sich selbst) die angenommene Menschliche Natur / extra vnionem personalem, Welchs doch nicht geschicht. Bleibt demnach vnwidersprechlich wahr / das Christi angenommene Menschliche Natur / die allmächtige Gewalt Gottes nit an vnd für sich selbst habe / vnd dannoch auch nicht extra personam [fremdsprachliches Material], per modum transfusionis, Wie vnser Gegentheil bißher auff das Concordien Buch gedichtet / empfangen habe. Dann weil die Naturen auch in ipsa vnione vnterschieden seindt / so kan man sie frölich nach demselben jren vnterschiedenen Wesen auch vnterscheidtlich in ipsa vnione betrachten / vnd darff sich darumb keiner Separation der Naturen / die vnzertrennlich mit einander vereiniget seindt / befahren. Solcher gestallt nun / als die Menschliche Natur Christi auch in ipsa vnione erwogen wirdt nach jhrem Wesen / Bekennen wir öffentlich / das auch auff dieselbige Weise die Göttliche Allmechtige Gewalt jhr keines weges mitgetheilet / als ob sie dieselbe in jrem eigenen Wesen / als eine natürliche wesentliche Eigenschafft hette / wie sie sonsten jhre natürliche Eigenschafften in jrem Wesen hat: Sondern nur auff diese Weise / vnd so ferne sie in ewigkeit der Person / von dem Wort oder Sohn Gottes angenommen / vnnd also noch mus das Buch herhalten / vnd verkehrlich von jhnen gedeutet werden. Cyrillus Lib. 4. in Iohannem cap. 23. redet auch also / da er spricht: Quamuis nihil penitus caro per seipsam poßit, viu ficam tamen esse factam credetis. Nam quoniam cum viuificante Verbo coniuncta est, tota effecta est viuifica. Woͤllen sie nun Cyrillum auch bezichtigen / das er die angenommene Menschliche Natur Christi / ausserhalb der persoͤnlichen Vereinigung gesetzt / vnd das er sie selbst fuͤr ein einige Person gehalten habe? Wir achtẽ dafuͤr / sie werdens nicht thun. Soltẽ demnach auch diese Phrasin an dem Concordien Buch billich vngetadelt passieren lassen / vnd es nicht beschuͤldiget haben / als setze es durch diese Phrasin (An vnd fuͤr sich selbst) die angenommene Menschliche Natur / extra vnionem personalem, Welchs doch nicht geschicht. Bleibt demnach vnwidersprechlich wahr / das Christi angenom̃ene Menschliche Natur / die allmaͤchtige Gewalt Gottes nit an vnd fuͤr sich selbst habe / vnd dannoch auch nicht extra personam [fremdsprachliches Material], per mòdum transfusionis, Wie vnser Gegentheil bißher auff das Concordien Buch gedichtet / empfangen habe. Dañ weil die Naturen auch in ipsa vnione vnterschieden seindt / so kan man sie froͤlich nach demselben jren vnterschiedenen Wesen auch vnterscheidtlich in ipsa vnione betrachten / vnd darff sich darumb keiner Separation der Naturen / die vnzertrennlich mit einander vereiniget seindt / befahren. Solcher gestallt nun / als die Menschliche Natur Christi auch in ipsa vnione erwogen wirdt nach jhrem Wesen / Bekennen wir oͤffentlich / das auch auff dieselbige Weise die Goͤttliche Allmechtige Gewalt jhr keines weges mitgetheilet / als ob sie dieselbe in jrem eigenen Wesen / als eine natuͤrliche wesentliche Eigenschafft hette / wie sie sonsten jhre natuͤrliche Eigenschafften in jrem Wesen hat: Sondern nur auff diese Weise / vñ so ferne sie in ewigkeit der Person / von dem Wort oder Sohn Gottes angenommen / vnnd also <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0288"/> noch mus das Buch herhalten / vnd verkehrlich von jhnen gedeutet werden. <hi rendition="#i">Cyrillus Lib. 4. in Iohannem cap. 23.</hi> redet auch also / da er spricht: <hi rendition="#i">Quamuis nihil penitus caro per seipsam poßit, viu ficam tamen esse factam credetis. 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noch mus das Buch herhalten / vnd verkehrlich von jhnen gedeutet werden. Cyrillus Lib. 4. in Iohannem cap. 23. redet auch also / da er spricht: Quamuis nihil penitus caro per seipsam poßit, viu ficam tamen esse factam credetis. Nam quoniam cum viuificante Verbo coniuncta est, tota effecta est viuifica. Woͤllen sie nun Cyrillum auch bezichtigen / das er die angenommene Menschliche Natur Christi / ausserhalb der persoͤnlichen Vereinigung gesetzt / vnd das er sie selbst fuͤr ein einige Person gehalten habe? Wir achtẽ dafuͤr / sie werdens nicht thun. Soltẽ demnach auch diese Phrasin an dem Concordien Buch billich vngetadelt passieren lassen / vnd es nicht beschuͤldiget haben / als setze es durch diese Phrasin (An vnd fuͤr sich selbst) die angenommene Menschliche Natur / extra vnionem personalem, Welchs doch nicht geschicht.
Bleibt demnach vnwidersprechlich wahr / das Christi angenom̃ene Menschliche Natur / die allmaͤchtige Gewalt Gottes nit an vnd fuͤr sich selbst habe / vnd dannoch auch nicht extra personam _ , per mòdum transfusionis, Wie vnser Gegentheil bißher auff das Concordien Buch gedichtet / empfangen habe. Dañ weil die Naturen auch in ipsa vnione vnterschieden seindt / so kan man sie froͤlich nach demselben jren vnterschiedenen Wesen auch vnterscheidtlich in ipsa vnione betrachten / vnd darff sich darumb keiner Separation der Naturen / die vnzertrennlich mit einander vereiniget seindt / befahren.
Solcher gestallt nun / als die Menschliche Natur Christi auch in ipsa vnione erwogen wirdt nach jhrem Wesen / Bekennen wir oͤffentlich / das auch auff dieselbige Weise die Goͤttliche Allmechtige Gewalt jhr keines weges mitgetheilet / als ob sie dieselbe in jrem eigenen Wesen / als eine natuͤrliche wesentliche Eigenschafft hette / wie sie sonsten jhre natuͤrliche Eigenschafften in jrem Wesen hat: Sondern nur auff diese Weise / vñ so ferne sie in ewigkeit der Person / von dem Wort oder Sohn Gottes angenommen / vnnd also
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