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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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Zum vierdten / bringen sie herfür verba concilij Toletani: SolusAntwort auff die Wort des Concilij zu Toleto / Allein der Sohn hat die Menschheit angenommen. filius suscepit humanitatem in singularitate personae, non in vnitate diuinae naturae, id est, in eo, quod proprium est filij, non quod commune est Trinitati, &c. Vnd verneinen stracks / das die gantze Göttliche Natur in der Person des Sohns Menschliche Natur an sich genommen habe. Vermeinen dadurch alles aus dem Wege zu räumen / was von der Mittheilung der Maiestet des Sohns Gottes / aus vnd nach Gottes Wort gelehret wird. Nun ist solches sonder allen Zweiffel eine jrrige vnd falsche Meynung.

Dann erstlich spricht S. Paulus Coloss. 2. Das alle Fülle der Gottheit leibhafftig in Christo wohne. Alle Fülle aber der Gottheit ist freylich die Göttliche Natur. Wie soll es dann wahr sein / das nicht die gantze Göttliche Natur in der Person des Sons Menschliche Natur angenommen? So hat auch die gantze Orthodoxa Antiquitas das Widerspiel gelehret / Nemlich das nicht die Person des Sohns / ausserhalb oder gesöndert von der Göttlichen Natur / Mensch worden oder Menschliche Natur angenommen / sondern die gantze Göttliche Natur in der Person des Sons / wie solches apud Damascenum lib. 3. cap. 6. nach der lenge außgeführet / vnd Dionysij Spruch angezogen wird. Omnem & perfectam diuinitatis naturam, in vna sui ipsius [fremdsprachliches Material], vnitam omni humanae naturae, & non partem parti, &c. Vnd auff diese Weise reden auch / Athanasius, Cyrillus vnd Epiphanius. Wie auch Longobardus lib. 3. Distinct. 5. aus Augustino vnd Hieronymo dasselbige erweiset. Das man aber fürwendet / die Natur sey der gantzen Gottheit gemein. Nuhn sey nicht die gantze Gottheit / sondern allein die Person des Sohns Mensch worden / thut nichts zur Sachen. Dann es ist bekandt / das ob wol die Natur oder Wesen der gantze Gottheit gemein / das sie doch gantz in allen Personen ist / derwegen dann auch die gantze Göttliche Natur in der Person des Sohns mit der Menschlichen Natur vereiniget ist.

Zum vierdten / bringen sie herfuͤr verba concilij Toletani: SolusAntwort auff die Wort des Concilij zu Toleto / Allein der Sohn hat die Menschheit angenommen. filius suscepit humanitatem in singularitate personae, non in vnitate diuinae naturae, id est, in eo, quod proprium est filij, non quod commune est Trinitati, &c. Vnd verneinen stracks / das die gantze Goͤttliche Natur in der Person des Sohns Menschliche Natur an sich genommen habe. Vermeinen dadurch alles aus dem Wege zu raͤumen / was von der Mittheilung der Maiestet des Sohns Gottes / aus vnd nach Gottes Wort gelehret wird. Nun ist solches sonder allen Zweiffel eine jrrige vnd falsche Meynung.

Dann erstlich spricht S. Paulus Coloss. 2. Das alle Fuͤlle der Gottheit leibhafftig in Christo wohne. Alle Fuͤlle aber der Gottheit ist freylich die Goͤttliche Natur. Wie soll es dann wahr sein / das nicht die gantze Goͤttliche Natur in der Person des Sons Menschliche Natur angenommen? So hat auch die gantze Orthodoxa Antiquitas das Widerspiel gelehret / Nemlich das nicht die Person des Sohns / ausserhalb oder gesoͤndert von der Goͤttlichen Natur / Mensch worden oder Menschliche Natur angenommẽ / sondern die gantze Goͤttliche Natur in der Person des Sons / wie solches apud Damascenum lib. 3. cap. 6. nach der lenge außgefuͤhret / vnd Dionysij Spruch angezogen wird. Omnem & perfectam diuinitatis naturam, in vna sui ipsius [fremdsprachliches Material], vnitam omni humanae naturae, & non partem parti, &c. Vnd auff diese Weise reden auch / Athanasius, Cyrillus vnd Epiphanius. Wie auch Longobardus lib. 3. Distinct. 5. aus Augustino vnd Hieronymo dasselbige erweiset. Das man aber fuͤrwendet / die Natur sey der gantzen Gottheit gemein. Nuhn sey nicht die gantze Gottheit / sondern allein die Person des Sohns Mensch worden / thut nichts zur Sachen. Dann es ist bekandt / das ob wol die Natur oder Wesen der gantze Gottheit gemein / das sie doch gantz in allen Personen ist / derwegen dann auch die gantze Goͤttliche Natur in der Person des Sohns mit der Menschlichen Natur vereiniget ist.

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[127/0273] Zum vierdten / bringen sie herfuͤr verba concilij Toletani: Solus filius suscepit humanitatem in singularitate personae, non in vnitate diuinae naturae, id est, in eo, quod proprium est filij, non quod commune est Trinitati, &c. Vnd verneinen stracks / das die gantze Goͤttliche Natur in der Person des Sohns Menschliche Natur an sich genommen habe. Vermeinen dadurch alles aus dem Wege zu raͤumen / was von der Mittheilung der Maiestet des Sohns Gottes / aus vnd nach Gottes Wort gelehret wird. Nun ist solches sonder allen Zweiffel eine jrrige vnd falsche Meynung. Antwort auff die Wort des Concilij zu Toleto / Allein der Sohn hat die Menschheit angenommen. Dann erstlich spricht S. Paulus Coloss. 2. Das alle Fuͤlle der Gottheit leibhafftig in Christo wohne. Alle Fuͤlle aber der Gottheit ist freylich die Goͤttliche Natur. Wie soll es dann wahr sein / das nicht die gantze Goͤttliche Natur in der Person des Sons Menschliche Natur angenommen? So hat auch die gantze Orthodoxa Antiquitas das Widerspiel gelehret / Nemlich das nicht die Person des Sohns / ausserhalb oder gesoͤndert von der Goͤttlichen Natur / Mensch worden oder Menschliche Natur angenommẽ / sondern die gantze Goͤttliche Natur in der Person des Sons / wie solches apud Damascenum lib. 3. cap. 6. nach der lenge außgefuͤhret / vnd Dionysij Spruch angezogen wird. Omnem & perfectam diuinitatis naturam, in vna sui ipsius _ , vnitam omni humanae naturae, & non partem parti, &c. Vnd auff diese Weise reden auch / Athanasius, Cyrillus vnd Epiphanius. Wie auch Longobardus lib. 3. Distinct. 5. aus Augustino vnd Hieronymo dasselbige erweiset. Das man aber fuͤrwendet / die Natur sey der gantzen Gottheit gemein. Nuhn sey nicht die gantze Gottheit / sondern allein die Person des Sohns Mensch worden / thut nichts zur Sachen. Dann es ist bekandt / das ob wol die Natur oder Wesen der gantze Gottheit gemein / das sie doch gantz in allen Personen ist / derwegen dann auch die gantze Goͤttliche Natur in der Person des Sohns mit der Menschlichen Natur vereiniget ist.

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 127. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/273>, abgerufen am 24.11.2024.