Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.re redet / vnd die personam Saluatoris, quae in duabus naturis consistit,Anhald, Apol. fol. 241. nennet: So erkläret er sich doch anderswo / wie kurtz zuuor mit seinen eygenen Worten dargethan / das alle solche Sprüche vnd Reden / welche von den datis in tempore handeln / von der angenommenen Menschlichen / vnd nit von der Göttlichen Natur zu verstehen sein. Vnd ist eine grewliche Lästerung fürgeben / das der Heyland der Welt die Macht / Krafft vnd Gewalt / die Sünder lebendig / selig vnd herrlich zu machen / nicht von Ewigkeit gehabt / sonder auch nach seiner Göttlichen Natur allererst in der Zeit habe empfangen müssen. Wie dann auch dieses eine greiffliche Anzeigung ist / wie trewlich vnser Gegentheil die Fatres citieren vnd außlegen / Dann da Athanasius spricht: Data est Christo omnis potestas,Anhaldin. in assertio. cathol. pag. 69. positione 24. vt Saluatori, Da haben sie von dem jhren das Wörtlein (soli allein) hinan geschmieret: Sonders Zweiffel dieser Vrsach wegen / das sie hiedurch desto leichter jhre jrrige Meynung verfechten köndten / das nemlich Christo dem Heylandt nach beyden Naturen alle Macht in der Zeit gegeben sey / etc. Welche Lehr stracks zu dem Arrianismo damit sie andere Leuhte gern beschmitzen wolten / hinauß lencket / wie hernach ferner außgeführet. Vber das / so ist ex illa oratione Athanasij, in welcher er den Spruch: Omnia mihi tradita sunt, a Patre meo, erkläret / zu sehen / das er denselben also appliciert / das der Person des Sohns Gottes das verlorne Menschliche Geschlecht vom Vater gegeben sey / tanquam medico, vt sanaret: tanquam luci, vt illunoinaret: tanquam vitae, vt ex morte viuificaret: tanquaem saluatori, vt ex potestate tenebrarum eriperet, &c. Darauff offenbar / das Athanasius lehre / es sey eben darumb die Person des Sohns Gottes zu dem Ampte / die Menschen selig zu machen / erwehlet: Dieweil er von Ewigkeit ein erleuchtendt Liecht vnd lebendigmachendes Leben gewest ist. Da dencke der Christliche Leser / was nun dieses für ein Stücklein sey / aus gemeldten Worten Athanasij beweisen wöllen / das re redet / vnd die personam Saluatoris, quae in duabus naturis consistit,Anhald, Apol. fol. 241. nennet: So erklaͤret er sich doch anderswo / wie kurtz zuuor mit seinen eygenen Worten dargethan / das alle solche Spruͤche vnd Reden / welche von den datis in tempore handeln / von der angenommenen Menschlichen / vnd nit von der Goͤttlichen Natur zu verstehen sein. Vnd ist eine grewliche Laͤsterung fuͤrgeben / das der Heyland der Welt die Macht / Krafft vnd Gewalt / die Suͤnder lebendig / selig vnd herrlich zu machen / nicht von Ewigkeit gehabt / sonder auch nach seiner Goͤttlichen Natur allererst in der Zeit habe empfangen muͤssen. Wie dann auch dieses eine greiffliche Anzeigung ist / wie trewlich vnser Gegentheil die Fatres citieren vnd außlegen / Dann da Athanasius spricht: Data est Christo omnis potestas,Anhaldin. in assertio. cathol. pag. 69. positione 24. vt Saluatori, Da haben sie von dem jhren das Woͤrtlein (soli allein) hinan geschmieret: Sonders Zweiffel dieser Vrsach wegen / das sie hiedurch desto leichter jhre jrrige Meynung verfechten koͤndten / das nemlich Christo dem Heylandt nach beyden Naturen alle Macht in der Zeit gegeben sey / etc. Welche Lehr stracks zu dem Arrianismo damit sie andere Leuhte gern beschmitzen wolten / hinauß lencket / wie hernach ferner außgefuͤhret. Vber das / so ist ex illa oratione Athanasij, in welcher er den Spruch: Omnia mihi tradita sunt, à Patre meo, erklaͤret / zu sehen / das er denselben also appliciert / das der Person des Sohns Gottes das verlorne Menschliche Geschlecht vom Vater gegeben sey / tanquam medico, vt sanaret: tanquam luci, vt illunoinaret: tanquam vitae, vt ex morte viuificaret: tanquaem saluatori, vt ex potestate tenebrarum eriperet, &c. Darauff offenbar / das Athanasius lehre / es sey eben darumb die Person des Sohns Gottes zu dem Ampte / die Menschen selig zu machen / erwehlet: Dieweil er von Ewigkeit ein erleuchtendt Liecht vnd lebendigmachendes Leben gewest ist. Da dencke der Christliche Leser / was nun dieses fuͤr ein Stuͤcklein sey / aus gemeldten Worten Athanasij beweisen woͤllen / das <TEI> <text> <body> <div> <p><hi rendition="#i"><pb facs="#f0257" n="119"/> re</hi> redet / vnd die <hi rendition="#i">personam Saluatoris, quae in duabus naturis consistit</hi>,<note place="right">Anhald, Apol. fol. 241.</note> nennet: So erklaͤret er sich doch anderswo / wie kurtz zuuor mit seinen eygenen Worten dargethan / das alle solche Spruͤche vnd Reden / welche von den <hi rendition="#i">datis in tempore</hi> handeln / von der angenommenen Menschlichen / vnd nit von der Goͤttlichen Natur zu verstehen sein. Vnd ist eine grewliche Laͤsterung fuͤrgeben / das der Heyland der Welt die Macht / Krafft vnd Gewalt / die Suͤnder lebendig / selig vnd herrlich zu machen / nicht von Ewigkeit gehabt / sonder auch nach seiner Goͤttlichen Natur allererst in der Zeit habe empfangen muͤssen. Wie dann auch dieses eine greiffliche Anzeigung ist / wie trewlich vnser Gegentheil die <hi rendition="#i">Fatres</hi> citieren vnd außlegen / Dann da Athanasius spricht: <hi rendition="#i">Data est Christo omnis potestas</hi>,<note place="right">Anhaldin. in assertio. cathol. pag. 69. positione 24.</note> <hi rendition="#i">vt Saluatori</hi>, Da haben sie von dem jhren das Woͤrtlein (<hi rendition="#i">soli</hi> allein) hinan geschmieret: Sonders Zweiffel dieser Vrsach wegen / das sie hiedurch desto leichter jhre jrrige Meynung verfechten koͤndten / das nemlich Christo dem Heylandt nach beyden Naturen alle Macht in der Zeit gegeben sey / etc. Welche Lehr stracks zu dem Arrianismo damit sie andere Leuhte gern beschmitzen wolten / hinauß lencket / wie hernach ferner außgefuͤhret.</p> <p>Vber das / so ist <hi rendition="#i">ex illa oratione Athanasij</hi>, in welcher er den Spruch: <hi rendition="#i">Omnia mihi tradita sunt, à Patre meo</hi>, erklaͤret / zu sehen / das er denselben also appliciert / das der Person des Sohns Gottes das verlorne Menschliche Geschlecht vom Vater gegeben sey / <hi rendition="#i">tanquam medico, vt sanaret: tanquam luci, vt illunoinaret: tanquam vitae, vt ex morte viuificaret: tanquaem saluatori, vt ex potestate tenebrarum eriperet, &c.</hi> Darauff offenbar / das Athanasius lehre / es sey eben darumb die Person des Sohns Gottes zu dem Ampte / die Menschen selig zu machen / erwehlet: Dieweil er von Ewigkeit ein erleuchtendt Liecht vnd lebendigmachendes Leben gewest ist.</p> <p>Da dencke der Christliche Leser / was nun dieses fuͤr ein Stuͤcklein sey / aus gemeldten Worten Athanasij beweisen woͤllen / das </p> </div> </body> </text> </TEI> [119/0257]
re redet / vnd die personam Saluatoris, quae in duabus naturis consistit, nennet: So erklaͤret er sich doch anderswo / wie kurtz zuuor mit seinen eygenen Worten dargethan / das alle solche Spruͤche vnd Reden / welche von den datis in tempore handeln / von der angenommenen Menschlichen / vnd nit von der Goͤttlichen Natur zu verstehen sein. Vnd ist eine grewliche Laͤsterung fuͤrgeben / das der Heyland der Welt die Macht / Krafft vnd Gewalt / die Suͤnder lebendig / selig vnd herrlich zu machen / nicht von Ewigkeit gehabt / sonder auch nach seiner Goͤttlichen Natur allererst in der Zeit habe empfangen muͤssen. Wie dann auch dieses eine greiffliche Anzeigung ist / wie trewlich vnser Gegentheil die Fatres citieren vnd außlegen / Dann da Athanasius spricht: Data est Christo omnis potestas, vt Saluatori, Da haben sie von dem jhren das Woͤrtlein (soli allein) hinan geschmieret: Sonders Zweiffel dieser Vrsach wegen / das sie hiedurch desto leichter jhre jrrige Meynung verfechten koͤndten / das nemlich Christo dem Heylandt nach beyden Naturen alle Macht in der Zeit gegeben sey / etc. Welche Lehr stracks zu dem Arrianismo damit sie andere Leuhte gern beschmitzen wolten / hinauß lencket / wie hernach ferner außgefuͤhret.
Anhald, Apol. fol. 241.
Anhaldin. in assertio. cathol. pag. 69. positione 24. Vber das / so ist ex illa oratione Athanasij, in welcher er den Spruch: Omnia mihi tradita sunt, à Patre meo, erklaͤret / zu sehen / das er denselben also appliciert / das der Person des Sohns Gottes das verlorne Menschliche Geschlecht vom Vater gegeben sey / tanquam medico, vt sanaret: tanquam luci, vt illunoinaret: tanquam vitae, vt ex morte viuificaret: tanquaem saluatori, vt ex potestate tenebrarum eriperet, &c. Darauff offenbar / das Athanasius lehre / es sey eben darumb die Person des Sohns Gottes zu dem Ampte / die Menschen selig zu machen / erwehlet: Dieweil er von Ewigkeit ein erleuchtendt Liecht vnd lebendigmachendes Leben gewest ist.
Da dencke der Christliche Leser / was nun dieses fuͤr ein Stuͤcklein sey / aus gemeldten Worten Athanasij beweisen woͤllen / das
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |