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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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Zum andern / was da heisse (Sitzen zur rechten Hand Gottes) nemlich / zur allmächtigen Gewalt Gottes erhaben sein / mit Gott alles im Himmel vnd Erden regieren. Dann Sitzen in diesem Artickel so viel heisset / als in Göttlicher Macht vnd Gewalt vber alle Creaturen herrschen / wie solches vnwider sprechlich wahr ist. Dann Gottes rechte Hand kein räumlicher / vmbschriebener Ohrt im Himmel ist / sondern wie gemeldt / seine allmächtige Gewalt vnd Herrschafft / dadurch er alles kan vnd vermag / was er wil / im Himmel vnd auff Erden.

Zum dritten / nach welcher Natur dann der HERR Christus zur Rechten Hand Gottes gesetzet sey / Nemblich / nach der angenommenen Menschlichen Natur / Dann nach der Göttlichen Natur ist er die rechte Hand Gottes selbst / Esai. Cap. 53. 63. Darumb Athanasius recht schreibet: Corpus est cui dicit Dominus: Sede a dextris meis. Es ist der Leib / zu welchen der HERR spricht: Setze dich zu meiner Rechten. Vnd Eusthatius apud Theodoretum, heist die Menschliche Natur Christi [fremdsprachliches Material] eiusdem throniconsessorem, Eine Mitbesitzerin eines Throns mit dem Göttlichen Geiste / darumb das die Gottheit persönlich in jhr wohnet. Vnd Ambrosius, Heb. 1. Sede a dextris meis: haec ad humanitat is glorificationem pertinent. Die Wort: (Setze dich zu meiner Rechten) werden geredt von der Herrlichmachung der Menschlichen Natur. Chrysostomus apud Theodoretum: Consideremus quae sit illa natura, ad quam dixit: Sede a dextris meis, quae scilicet antea audiuerat, terra es. Last vns betrachten / welches die Natur sey / zu welcher der HERR gesagt hat: Setze dich zu meiner Rechten / von welcher zuuor gesagt / Du bist Erde. Theodoretus Psal: 24. [fremdsprachliches Material] humanitatis primitia collocauit in dextra maiestatis. Das Wort hat die Erstling seiner Menschlichen Natur erhaben zur rechten der Maiestet. Caßiodorus Psalm. 17. Dextera potentia diuinitatis est, quae assumptam humanitatem in aeterna maiestate constituit. Die rechte Handt ist die Allmacht der

Zum andern / was da heisse (Sitzen zur rechten Hand Gottes) nemlich / zur allmaͤchtigen Gewalt Gottes erhaben sein / mit Gott alles im Himmel vnd Erden regieren. Dann Sitzen in diesem Artickel so viel heisset / als in Goͤttlicher Macht vnd Gewalt vber alle Creaturen herrschen / wie solches vnwider sprechlich wahr ist. Dann Gottes rechte Hand kein raͤumlicher / vmbschriebener Ohrt im Himmel ist / sondern wie gemeldt / seine allmaͤchtige Gewalt vnd Herrschafft / dadurch er alles kan vnd vermag / was er wil / im Himmel vnd auff Erden.

Zum dritten / nach welcher Natur dann der HERR Christus zur Rechten Hand Gottes gesetzet sey / Nemblich / nach der angenommenen Menschlichen Natur / Dann nach der Goͤttlichen Natur ist er die rechte Hand Gottes selbst / Esai. Cap. 53. 63. Darumb Athanasius recht schreibet: Corpus est cui dicit Dominus: Sede à dextris meis. Es ist der Leib / zu welchen der HERR spricht: Setze dich zu meiner Rechten. Vnd Eusthatius apud Theodoretum, heist die Menschliche Natur Christi [fremdsprachliches Material] eiusdem throniconsessorem, Eine Mitbesitzerin eines Throns mit dem Goͤttlichen Geiste / darumb das die Gottheit persoͤnlich in jhr wohnet. Vnd Ambrosius, Heb. 1. Sede a dextris meis: haec ad humanitat is glorificationem pertinent. Die Wort: (Setze dich zu meiner Rechten) werden geredt von der Herrlichmachung der Menschlichen Natur. Chrysostomus apud Theodoretum: Consideremus quae sit illa natura, ad quam dixit: Sede à dextris meis, quae scilicet antea audiuerat, terra es. Last vns betrachten / welches die Natur sey / zu welcher der HERR gesagt hat: Setze dich zu meiner Rechten / von welcher zuuor gesagt / Du bist Erde. Theodoretus Psal: 24. [fremdsprachliches Material] humanitatis primitia collocauit in dextra maiestatis. Das Wort hat die Erstling seiner Menschlichen Natur erhaben zur rechten der Maiestet. Caßiodorus Psalm. 17. Dextera potentia diuinitatis est, quae assumptam humanitatem in aeterna maiestate constituit. Die rechte Handt ist die Allmacht der

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[107/0233] Zum andern / was da heisse (Sitzen zur rechten Hand Gottes) nemlich / zur allmaͤchtigen Gewalt Gottes erhaben sein / mit Gott alles im Himmel vnd Erden regieren. Dann Sitzen in diesem Artickel so viel heisset / als in Goͤttlicher Macht vnd Gewalt vber alle Creaturen herrschen / wie solches vnwider sprechlich wahr ist. Dann Gottes rechte Hand kein raͤumlicher / vmbschriebener Ohrt im Himmel ist / sondern wie gemeldt / seine allmaͤchtige Gewalt vnd Herrschafft / dadurch er alles kan vnd vermag / was er wil / im Himmel vnd auff Erden. Zum dritten / nach welcher Natur dann der HERR Christus zur Rechten Hand Gottes gesetzet sey / Nemblich / nach der angenommenen Menschlichen Natur / Dann nach der Goͤttlichen Natur ist er die rechte Hand Gottes selbst / Esai. Cap. 53. 63. Darumb Athanasius recht schreibet: Corpus est cui dicit Dominus: Sede à dextris meis. Es ist der Leib / zu welchen der HERR spricht: Setze dich zu meiner Rechten. Vnd Eusthatius apud Theodoretum, heist die Menschliche Natur Christi _ eiusdem throniconsessorem, Eine Mitbesitzerin eines Throns mit dem Goͤttlichen Geiste / darumb das die Gottheit persoͤnlich in jhr wohnet. Vnd Ambrosius, Heb. 1. Sede a dextris meis: haec ad humanitat is glorificationem pertinent. Die Wort: (Setze dich zu meiner Rechten) werden geredt von der Herrlichmachung der Menschlichen Natur. Chrysostomus apud Theodoretum: Consideremus quae sit illa natura, ad quam dixit: Sede à dextris meis, quae scilicet antea audiuerat, terra es. Last vns betrachten / welches die Natur sey / zu welcher der HERR gesagt hat: Setze dich zu meiner Rechten / von welcher zuuor gesagt / Du bist Erde. Theodoretus Psal: 24. _ humanitatis primitia collocauit in dextra maiestatis. Das Wort hat die Erstling seiner Menschlichen Natur erhaben zur rechten der Maiestet. Caßiodorus Psalm. 17. Dextera potentia diuinitatis est, quae assumptam humanitatem in aeterna maiestate constituit. Die rechte Handt ist die Allmacht der

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/233>, abgerufen am 27.11.2024.