Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

Bild:
<< vorherige Seite

geschrieben vnd bekandt / man habe kein gewisses Wort Gottes dauon / ob Christi Leib mit einem gewissen Ohrt des Himmels vmbschrieben sey / oder nit / Wie Augustinus vnd etliche andere Patres gehalten haben / etc. Als wir dann solchen Spruch Buceri auch droben cap. 1. citiert haben. So sind auch dieses Buceri Wort: Ratio futuri seculi ita se habet, vt eam nec oculus viderit, nec auris audiuerit, nec in cor hominis ascenderit, Das ist / Der Zustandt der andern Welt ist also geschaffen / das denselben kein Aug gesehen / kein Ohr gehört / noch in einiges Menschen Hertze kommen ist / Wer wolte dann durch solche Menschliche Gedancken / von denAntwort auff die Lästernng von der zwifachen Himmelfahrt. Worten des Testaments Christi sich abfüren lassen? Das Christlich Concordien Buch weiß nichts vberall von zweierley Himmelfahrt Christi / sie dichtens jm auff. Haben sie sonst dieser oder dergleichen Reden halben jemand zu besprechen / mögen sie es thun / vnd das Concordien Buch mit solcher Aufflage vnbeschweret lassen.

Zum sechsten / belegen sie das Christliche Concordien BuchAntwort auff die Lesterung von dem Him mel der allent halben sey. Luc. 24. Act. 1. auch mit dieser Calumnia als solte es lehren / der Himmel / in welchen Christus mit seinem Menschlichen Leibe auffgefaren sey / coelum vbiquitarium, das ist / Ein Himmel der allenthalben sey / wie sie es heissen / sey zugleich im Himmel vnd in der Hellen / etc. Nun stehet hienon nit ein einiger Buchstabe darinne können auch kein Wort daraus zeigen / dadurch solche Aufflagen erwiesen / Noch dichten vnd calumnijren sie jmmer fort.

Wir wissen vnd glauben / das Christus mit seinem Leibe warhafftig gen Himmel gefahren sey / wie der Buchstab des Artickels lautet / vnd vermengen Himmel vnd Helle keins weges in einander. Daneben wissen vnnd glauben wir auch / nach Christi vnbetriglichen Worten / ob er wol mit seinem Leibe gen Himmel gefahren sey / dannoch mit demselbigen im Himmel nit also verschlossen / versperret / oder arrestieret sey / das er damit auff vbernatürliche Himmlische / vnbegreiffliche vnnd vnsichtbare Weise bey vns auff Erden / vnd son -

geschrieben vñ bekandt / man habe kein gewisses Wort Gottes dauon / ob Christi Leib mit einem gewissen Ohrt des Himmels vmbschrieben sey / oder nit / Wie Augustinus vnd etliche andere Patres gehalten haben / etc. Als wir dañ solchen Spruch Buceri auch droben cap. 1. citiert haben. So sind auch dieses Buceri Wort: Ratio futuri seculi ita se habet, vt eam nec oculus viderit, nec auris audiuerit, nec in cor hominis ascenderit, Das ist / Der Zustandt der andern Welt ist also geschaffen / das denselben kein Aug gesehen / kein Ohr gehoͤrt / noch in einiges Menschen Hertze kommen ist / Wer wolte dann durch solche Menschliche Gedancken / von denAntwort auff die Laͤsterñg von der zwifachen Himmelfahrt. Worten des Testaments Christi sich abfuͤren lassen? Das Christlich Concordien Buch weiß nichts vberall von zweierley Himmelfahrt Christi / sie dichtens jm auff. Haben sie sonst dieser oder dergleichen Reden halben jemand zu besprechen / moͤgẽ sie es thun / vnd das Concordien Buch mit solcher Aufflage vnbeschweret lassen.

Zum sechsten / belegen sie das Christliche Concordien BuchAntwort auff die Lesterung von dem Him mel der allent halben sey. Luc. 24. Act. 1. auch mit dieser Calumnia als solte es lehren / der Him̃el / in welchen Christus mit seinem Menschlichen Leibe auffgefaren sey / coelum vbiquitarium, das ist / Ein Himmel der allenthalben sey / wie sie es heissen / sey zugleich im Him̃el vnd in der Hellen / etc. Nũ stehet hienon nit ein einiger Buchstabe darinne koͤnnen auch kein Wort daraus zeigen / dadurch solche Aufflagen erwiesen / Noch dichten vnd calumnijren sie jmmer fort.

Wir wissen vnd glauben / das Christus mit seinem Leibe warhafftig gen Him̃el gefahrẽ sey / wie der Buchstab des Artickels lautet / vnd vermengen Him̃el vñ Helle keins weges in einander. Daneben wissen vnnd glauben wir auch / nach Christi vnbetriglichen Worten / ob er wol mit seinem Leibe gen Him̃el gefahren sey / dannoch mit demselbigẽ im Him̃el nit also verschlossẽ / versperret / oder arrestieret sey / das er damit auff vbernatuͤrliche Himmlische / vnbegreiffliche vnnd vnsichtbare Weise bey vns auff Erden / vnd son -

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0231" n="106"/>
geschrieben vn&#x0303; bekandt / man habe kein gewisses Wort Gottes dauon / ob Christi Leib mit                      einem gewissen Ohrt des Himmels vmbschrieben sey / oder nit / Wie <hi rendition="#i">Augustinus</hi> vnd etliche andere <hi rendition="#i">Patres</hi> gehalten haben / etc. Als wir dan&#x0303; solchen Spruch <hi rendition="#i">Buceri</hi> auch droben cap. 1. citiert haben. So sind auch                      dieses <hi rendition="#i">Buceri</hi> Wort: <hi rendition="#i">Ratio futuri                          seculi ita se habet, vt eam nec oculus viderit, nec auris audiuerit, nec in                          cor hominis ascenderit</hi>, Das ist / Der Zustandt der andern Welt ist also                      geschaffen / das denselben kein Aug gesehen / kein Ohr geho&#x0364;rt / noch in einiges                      Menschen Hertze kommen ist / Wer wolte dann durch solche Menschliche Gedancken /                      von den<note place="right">Antwort auff die La&#x0364;stern&#x0303;g von                          der zwifachen Himmelfahrt.</note> Worten des Testaments Christi sich abfu&#x0364;ren                      lassen? Das Christlich Concordien Buch weiß nichts vberall von zweierley                      Himmelfahrt Christi / sie dichtens jm auff. Haben sie sonst dieser oder                      dergleichen Reden halben jemand zu besprechen / mo&#x0364;ge&#x0303; sie es thun                      / vnd das Concordien Buch mit solcher Aufflage vnbeschweret lassen.</p>
        <p>Zum sechsten / belegen sie das Christliche Concordien Buch<note place="right">Antwort auff die Lesterung von dem Him mel der allent                          halben sey. Luc. 24. Act. 1.</note> auch mit dieser <hi rendition="#i">Calumnia</hi> als solte es lehren / der Him&#x0303;el / in welchen                      Christus mit seinem Menschlichen Leibe auffgefaren sey / <hi rendition="#i">coelum vbiquitarium</hi>, das ist / Ein Himmel der allenthalben sey / wie                      sie es heissen / sey zugleich im Him&#x0303;el vnd in der Hellen / etc.                          Nu&#x0303; stehet hienon nit ein einiger Buchstabe darinne ko&#x0364;nnen                      auch kein Wort daraus zeigen / dadurch solche Aufflagen erwiesen / Noch dichten                      vnd calumnijren sie jmmer fort.</p>
        <p>Wir wissen vnd glauben / das Christus mit seinem Leibe warhafftig gen Him&#x0303;el gefahre&#x0303; sey / wie der Buchstab des Artickels                      lautet / vnd vermengen Him&#x0303;el vn&#x0303; Helle keins weges                      in einander. Daneben wissen vnnd glauben wir auch / nach Christi vnbetriglichen                      Worten / ob er wol mit seinem Leibe gen Him&#x0303;el gefahren sey /                      dannoch mit demselbige&#x0303; im Him&#x0303;el nit also                          verschlosse&#x0303; / versperret / oder arrestieret sey / das er                      damit auff vbernatu&#x0364;rliche Himmlische / vnbegreiffliche vnnd vnsichtbare Weise                      bey vns auff Erden / vnd son -
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[106/0231] geschrieben vñ bekandt / man habe kein gewisses Wort Gottes dauon / ob Christi Leib mit einem gewissen Ohrt des Himmels vmbschrieben sey / oder nit / Wie Augustinus vnd etliche andere Patres gehalten haben / etc. Als wir dañ solchen Spruch Buceri auch droben cap. 1. citiert haben. So sind auch dieses Buceri Wort: Ratio futuri seculi ita se habet, vt eam nec oculus viderit, nec auris audiuerit, nec in cor hominis ascenderit, Das ist / Der Zustandt der andern Welt ist also geschaffen / das denselben kein Aug gesehen / kein Ohr gehoͤrt / noch in einiges Menschen Hertze kommen ist / Wer wolte dann durch solche Menschliche Gedancken / von den Worten des Testaments Christi sich abfuͤren lassen? Das Christlich Concordien Buch weiß nichts vberall von zweierley Himmelfahrt Christi / sie dichtens jm auff. Haben sie sonst dieser oder dergleichen Reden halben jemand zu besprechen / moͤgẽ sie es thun / vnd das Concordien Buch mit solcher Aufflage vnbeschweret lassen. Antwort auff die Laͤsterñg von der zwifachen Himmelfahrt. Zum sechsten / belegen sie das Christliche Concordien Buch auch mit dieser Calumnia als solte es lehren / der Him̃el / in welchen Christus mit seinem Menschlichen Leibe auffgefaren sey / coelum vbiquitarium, das ist / Ein Himmel der allenthalben sey / wie sie es heissen / sey zugleich im Him̃el vnd in der Hellen / etc. Nũ stehet hienon nit ein einiger Buchstabe darinne koͤnnen auch kein Wort daraus zeigen / dadurch solche Aufflagen erwiesen / Noch dichten vnd calumnijren sie jmmer fort. Antwort auff die Lesterung von dem Him mel der allent halben sey. Luc. 24. Act. 1. Wir wissen vnd glauben / das Christus mit seinem Leibe warhafftig gen Him̃el gefahrẽ sey / wie der Buchstab des Artickels lautet / vnd vermengen Him̃el vñ Helle keins weges in einander. Daneben wissen vnnd glauben wir auch / nach Christi vnbetriglichen Worten / ob er wol mit seinem Leibe gen Him̃el gefahren sey / dannoch mit demselbigẽ im Him̃el nit also verschlossẽ / versperret / oder arrestieret sey / das er damit auff vbernatuͤrliche Himmlische / vnbegreiffliche vnnd vnsichtbare Weise bey vns auff Erden / vnd son -

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/231
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/231>, abgerufen am 27.11.2024.