Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.derselbigen nuhr an einem gewissen Ohrt im Himmel vmbschriebenauffgeßaren / das er alles erfülle. Admonit. 266. / begrieffen vnd auffgehalten werde / biß an Jüngsten Tag / Also / daß er in seinem Abendtmal / welches allhie bey vns auff Erden gehalten wirdt / mit seinem Leibe vnd Blut warhafftig vnd wesentlich nicht gegenwertig seyn könne / Ob er gleich in den Worten seines Testaments solches deutlich vnd außtrücklich außgesagt vnd versprochen hat. Vnd Vrsache / warumb er solches / ob ers gleich außgesagt vnd versprochen hat / nicht könne ohne Zerstörung vnd Abtilgung seiner Menschlichen Natur thun vnnd verrichten / soll diese sein / Weil Christus nach seiner erhöheten Menschlichen Natur vber alle Himmel auffgefahren / auff das er alles erfülle / Dann das (erfüllen)verstehen sie nicht von der Person Christi / auch nach seiner erhöheten Menschlichen Natur / sondern das er die gantze Christenheit mit seinen Gaben erfülle / Welche aber von seiner Person / vnd insonderheit von seiner angenommenen vnd auch erhöheten Menschlichen Natur / weiter vnd ferrner / dann der Himmel von der Erden ist / abgescheiden / abgesöndert vnd getrennet sein sollen. Geben auch für / Paulus weise solche Außlegung dieses Spruchs selber / da er spricht: Er hat den Menschen Gaben gegeben. Nun wöllen wir denselbigen Spruch ein wenig besehen vnd mit Fleiß erwegen / ob dann desselbigen Meynung die sey / wie sie fürgeben / vnd ob auch das gewißlich vnd gründtlich dar auß folge / wie sie schliessen. Vnd erstlich ist vnwider sprechlich wahr das Paulus an gemeldtem Ohrt von dem ernidrigten vnnd gecreutzigten Christo / vnd widerumb auch von dem / durch die Krafft Gottes / aufferstandenen Christo / von seiner Himmelfahrt vnd Erhöhung / nach seiner Menschlichen Natur / rede. Dann darauff gehen alle Wort des gantzen Spruchs / Der zuuor hernider gefahren ist / das ist derselbige / der auffgefahren ist vber alle Himmel / auff das er alles erfülle: Vnd können die Wort (Auff das er alles erfülle) eben so wenig von Christo / nach seiner erhöheten Menschlichen Natur / abgerissen werden / als die fürgehende. derselbigen nuhr an einem gewissen Ohrt im Himmel vmbschriebenauffgeßaren / das er alles erfuͤlle. Admonit. 266. / begrieffen vnd auffgehalten werde / biß an Juͤngsten Tag / Also / daß er in seinem Abendtmal / welches allhie bey vns auff Erden gehalten wirdt / mit seinem Leibe vnd Blut warhafftig vnd wesentlich nicht gegenwertig seyn koͤnne / Ob er gleich in den Worten seines Testaments solches deutlich vnd außtruͤcklich außgesagt vnd versprochen hat. Vnd Vrsache / warumb er solches / ob ers gleich außgesagt vnd versprochen hat / nicht koͤnne ohne Zerstoͤrung vnd Abtilgung seiner Menschlichen Natur thun vnnd verrichten / soll diese sein / Weil Christus nach seiner erhoͤhetẽ Menschlichen Natur vber alle Himmel auffgefahren / auff das er alles erfuͤlle / Dann das (erfuͤllen)verstehen sie nicht von der Person Christi / auch nach seiner erhoͤheten Menschlichen Natur / sondern das er die gantze Christenheit mit seinen Gaben erfuͤlle / Welche aber von seiner Person / vñ insonderheit von seiner angenom̃enen vñ auch erhoͤheten Menschlichen Natur / weiter vnd ferrner / dann der Himmel von der Erden ist / abgescheiden / abgesoͤndert vnd getrennet sein sollen. Geben auch fuͤr / Paulus weise solche Außlegung dieses Spruchs selber / da er spricht: Er hat den Menschen Gaben gegeben. Nun woͤllen wir denselbigen Spruch ein wenig besehen vnd mit Fleiß erwegen / ob dann desselbigen Meynung die sey / wie sie fuͤrgeben / vnd ob auch das gewißlich vnd gruͤndtlich dar auß folge / wie sie schliessen. Vñ erstlich ist vnwider sprechlich wahr das Paulus an gemeldtem Ohrt von dem ernidrigten vnnd gecreutzigten Christo / vnd widerumb auch von dem / durch die Krafft Gottes / aufferstandenen Christo / von seiner Himmelfahrt vñ Erhoͤhung / nach seiner Menschlichen Natur / rede. Dann darauff gehen alle Wort des gantzen Spruchs / Der zuuor hernider gefahren ist / das ist derselbige / der auffgefahren ist vber alle Himmel / auff das er alles erfuͤlle: Vnd koͤnnen die Wort (Auff das er alles erfuͤlle) eben so wenig von Christo / nach seiner erhoͤheten Menschlichen Natur / abgerissen werden / als die fuͤrgehende. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0225" n="103"/> derselbigen nuhr an einem gewissen Ohrt im Himmel vmbschrieben<note place="right">auffgeßaren / das er alles erfuͤlle. Admonit. 266.</note> / begrieffen vnd auffgehalten werde / biß an Juͤngsten Tag / Also / daß er in seinem Abendtmal / welches allhie bey vns auff Erden gehalten wirdt / mit seinem Leibe vnd Blut warhafftig vnd wesentlich nicht gegenwertig seyn koͤnne / Ob er gleich in den Worten seines Testaments solches deutlich vnd außtruͤcklich außgesagt vnd versprochen hat. Vnd Vrsache / warumb er solches / ob ers gleich außgesagt vnd versprochen hat / nicht koͤnne ohne Zerstoͤrung vnd Abtilgung seiner Menschlichen Natur thun vnnd verrichten / soll diese sein / Weil Christus nach seiner erhoͤhetẽ Menschlichen Natur vber alle Himmel auffgefahren / auff das er alles erfuͤlle / Dann das (erfuͤllen)verstehen sie nicht von der Person Christi / auch nach seiner erhoͤheten Menschlichen Natur / sondern das er die gantze Christenheit mit seinen Gaben erfuͤlle / Welche aber von seiner Person / vñ insonderheit von seiner angenom̃enen vñ auch erhoͤheten Menschlichen Natur / weiter vnd ferrner / dann der Himmel von der Erden ist / abgescheiden / abgesoͤndert vnd getrennet sein sollen. Geben auch fuͤr / Paulus weise solche Außlegung dieses Spruchs selber / da er spricht: Er hat den Menschen Gaben gegeben. Nun woͤllen wir denselbigen Spruch ein wenig besehen vnd mit Fleiß erwegen / ob dann desselbigen Meynung die sey / wie sie fuͤrgeben / vnd ob auch das gewißlich vnd gruͤndtlich dar auß folge / wie sie schliessen. Vñ erstlich ist vnwider sprechlich wahr das Paulus an gemeldtem Ohrt von dem ernidrigten vnnd gecreutzigten Christo / vnd widerumb auch von dem / durch die Krafft Gottes / aufferstandenen Christo / von seiner Himmelfahrt vñ Erhoͤhung / nach seiner Menschlichen Natur / rede. Dann darauff gehen alle Wort des gantzen Spruchs / Der zuuor hernider gefahren ist / das ist derselbige / der auffgefahren ist vber alle Himmel / auff das er alles erfuͤlle: Vnd koͤnnen die Wort (Auff das er alles erfuͤlle) eben so wenig von Christo / nach seiner erhoͤheten Menschlichen Natur / abgerissen werden / als die fuͤrgehende.</p> </div> </body> </text> </TEI> [103/0225]
derselbigen nuhr an einem gewissen Ohrt im Himmel vmbschrieben / begrieffen vnd auffgehalten werde / biß an Juͤngsten Tag / Also / daß er in seinem Abendtmal / welches allhie bey vns auff Erden gehalten wirdt / mit seinem Leibe vnd Blut warhafftig vnd wesentlich nicht gegenwertig seyn koͤnne / Ob er gleich in den Worten seines Testaments solches deutlich vnd außtruͤcklich außgesagt vnd versprochen hat. Vnd Vrsache / warumb er solches / ob ers gleich außgesagt vnd versprochen hat / nicht koͤnne ohne Zerstoͤrung vnd Abtilgung seiner Menschlichen Natur thun vnnd verrichten / soll diese sein / Weil Christus nach seiner erhoͤhetẽ Menschlichen Natur vber alle Himmel auffgefahren / auff das er alles erfuͤlle / Dann das (erfuͤllen)verstehen sie nicht von der Person Christi / auch nach seiner erhoͤheten Menschlichen Natur / sondern das er die gantze Christenheit mit seinen Gaben erfuͤlle / Welche aber von seiner Person / vñ insonderheit von seiner angenom̃enen vñ auch erhoͤheten Menschlichen Natur / weiter vnd ferrner / dann der Himmel von der Erden ist / abgescheiden / abgesoͤndert vnd getrennet sein sollen. Geben auch fuͤr / Paulus weise solche Außlegung dieses Spruchs selber / da er spricht: Er hat den Menschen Gaben gegeben. Nun woͤllen wir denselbigen Spruch ein wenig besehen vnd mit Fleiß erwegen / ob dann desselbigen Meynung die sey / wie sie fuͤrgeben / vnd ob auch das gewißlich vnd gruͤndtlich dar auß folge / wie sie schliessen. Vñ erstlich ist vnwider sprechlich wahr das Paulus an gemeldtem Ohrt von dem ernidrigten vnnd gecreutzigten Christo / vnd widerumb auch von dem / durch die Krafft Gottes / aufferstandenen Christo / von seiner Himmelfahrt vñ Erhoͤhung / nach seiner Menschlichen Natur / rede. Dann darauff gehen alle Wort des gantzen Spruchs / Der zuuor hernider gefahren ist / das ist derselbige / der auffgefahren ist vber alle Himmel / auff das er alles erfuͤlle: Vnd koͤnnen die Wort (Auff das er alles erfuͤlle) eben so wenig von Christo / nach seiner erhoͤheten Menschlichen Natur / abgerissen werden / als die fuͤrgehende.
auffgeßaren / das er alles erfuͤlle. Admonit. 266.
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/225>, abgerufen am 27.07.2024. |