Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.Von der Art vnnd Eigenschafften der persönlichen Vereinigung. Die Phrasis von der Oeconomia seu dispensatione hypostatica vnionis, Das ist / Nach Art vnd Eigenschafften der persönlichen Vereinigung / wird im Concordien Buch aus den Zeugnüssen der alten Kirchen gebrauchet / als hernach Cap. 4. soll dargethan werden. Es hat aber den vnsern nie geträumet / die Phrasin (Oeconomia vel dispensatione vnionis hypostaticae) auff die Vmbschriebenheit oder Vnendlichheit des Leibes Christi zu deuten / sondern wie gemeldt / allein auff den modum communicationis Maiestatis diuinae, Das ist / Auff die Art vnd Weise der Mittheilung der Göttlichen Maiestet / Nun schewen sie sich nit solches vngehewer Gedichte wider die Wort / so in der Prefation des Concordien Buchs stehen / außzuschütten. Zwar wo fern sie der Theologen mit solcher groben Calumnien nicht hetten verschonen wöllen solten sie doch der Chur: Fürsten vnd Stände / von welchen solche Prefation geschrieben vnnd vnterschrieben ist / billich verschonet haben. Aber wie gesagt / sie haben das Schamhütlein gar abgelegt / vnd schewen sich gar nicht / auch die löblichen Churfürsten vnd Stände / neben den Theologis in einen Topff zu hawen / daraus dann jhre Ehrerbietung gegen der hohen Obrigkeit gespühret wird. Das Concordien Buch sagt außdrücklich: Das Christi Leib nach Art vnnd Eigenschafft der Natur endtlich sey / vnnd sey nicht verwandelt / werde auch in Ewigkeit nicht verwandelt in ein vnendtliches Wesen / wie die Gottheit selbst ist. Es sagt aber darneben auch / das wann wir von seinem Willen Zeugnüß haben in seinem Worte / das er mit seinem Leibe etwa sein wölle / so sey er nicht gebunden an die räumliche oder begreiffliche Weise / als köndte er sonst nicht wesentlich da sein / Da er seine Gegenwertigkeit in seinem Wort vns verheissen vnd versprochen hat / wanns nicht geschehe auff räumliche oder begreiffliche Weise: Sondern wann wir sein Wort haben / so trawen wir seiner vnendtlichen Allmacht vnnd Weißheit so viel zu / das er vermöge mit seinem Leibe (der persönlich mit der Gott - Von der Art vnnd Eigenschafften der persoͤnlichen Vereinigung. Die Phrasis von der Oeconomia seu dispensatione hypostatica vnionis, Das ist / Nach Art vnd Eigenschafften der persoͤnlichen Vereinigung / wird im Concordien Buch aus den Zeugnuͤssen der alten Kirchen gebrauchet / als hernach Cap. 4. soll dargethan werden. Es hat aber den vnsern nie getraͤumet / die Phrasin (Oeconomia vel dispensatione vnionis hypostaticae) auff die Vmbschriebenheit oder Vnendlichheit des Leibes Christi zu deuten / sondern wie gemeldt / allein auff den modum communicationis Maiestatis diuinae, Das ist / Auff die Art vnd Weise der Mittheilung der Goͤttlichen Maiestet / Nun schewen sie sich nit solches vngehewer Gedichte wider die Wort / so in der Prefation des Concordien Buchs stehen / außzuschuͤtten. Zwar wo fern sie der Theologen mit solcher groben Calumnien nicht hetten verschonen woͤllen solten sie doch der Chur: Fuͤrsten vnd Staͤnde / von welchen solche Prefation geschrieben vnnd vnterschrieben ist / billich verschonet haben. Aber wie gesagt / sie haben das Schamhuͤtlein gar abgelegt / vnd schewen sich gar nicht / auch die loͤblichen Churfuͤrsten vnd Staͤnde / neben den Theologis in einen Topff zu hawen / daraus dann jhre Ehrerbietung gegen der hohen Obrigkeit gespuͤhret wird. Das Concordien Buch sagt außdruͤcklich: Das Christi Leib nach Art vnnd Eigenschafft der Natur endtlich sey / vnnd sey nicht verwandelt / werde auch in Ewigkeit nicht verwandelt in ein vnendtliches Wesen / wie die Gottheit selbst ist. Es sagt aber darneben auch / das wann wir von seinem Willen Zeugnuͤß haben in seinem Worte / das er mit seinem Leibe etwa sein woͤlle / so sey er nicht gebunden an die raͤumliche oder begreiffliche Weise / als koͤndte er sonst nicht wesentlich da sein / Da er seine Gegenwertigkeit in seinem Wort vns verheissen vnd versprochen hat / wanns nicht geschehe auff raͤumliche oder begreiffliche Weise: Sondern wann wir sein Wort haben / so trawen wir seiner vnendtlichen Allmacht vnnd Weißheit so viel zu / das er vermoͤge mit seinem Leibe (der persoͤnlich mit der Gott - <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0222"/> <note place="left">Von der Art vnnd Eigenschafften der persoͤnlichen Vereinigung.</note> <p>Die <hi rendition="#i">Phrasis</hi> von der <hi rendition="#i">Oeconomia seu dispensatione hypostatica vnionis</hi>, Das ist / Nach Art vnd Eigenschafften der persoͤnlichen Vereinigung / wird im Concordien Buch aus den Zeugnuͤssen der alten Kirchen gebrauchet / als hernach Cap. 4. soll dargethan werden. 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Aber wie gesagt / sie haben das Schamhuͤtlein gar abgelegt / vnd schewen sich gar nicht / auch die loͤblichen Churfuͤrsten vnd Staͤnde / neben den <hi rendition="#i">Theologis</hi> in einen Topff zu hawen / daraus dann jhre Ehrerbietung gegen der hohen Obrigkeit gespuͤhret wird. Das Concordien Buch sagt außdruͤcklich: Das Christi Leib nach Art vnnd Eigenschafft der Natur endtlich sey / vnnd sey nicht verwandelt / werde auch in Ewigkeit nicht verwandelt in ein vnendtliches Wesen / wie die Gottheit selbst ist. Es sagt aber darneben auch / das wann wir von seinem Willen Zeugnuͤß haben in seinem Worte / das er mit seinem Leibe etwa sein woͤlle / so sey er nicht gebunden an die raͤumliche oder begreiffliche Weise / als koͤndte er sonst nicht wesentlich da sein / Da er seine Gegenwertigkeit in seinem Wort vns verheissen vnd versprochen hat / wanns nicht geschehe auff raͤumliche oder begreiffliche Weise: Sondern wann wir sein Wort haben / so trawen wir seiner vnendtlichen Allmacht vnnd Weißheit so viel zu / das er vermoͤge mit seinem Leibe (der persoͤnlich mit der Gott - </p> </div> </body> </text> </TEI> [0222]
Die Phrasis von der Oeconomia seu dispensatione hypostatica vnionis, Das ist / Nach Art vnd Eigenschafften der persoͤnlichen Vereinigung / wird im Concordien Buch aus den Zeugnuͤssen der alten Kirchen gebrauchet / als hernach Cap. 4. soll dargethan werden. Es hat aber den vnsern nie getraͤumet / die Phrasin (Oeconomia vel dispensatione vnionis hypostaticae) auff die Vmbschriebenheit oder Vnendlichheit des Leibes Christi zu deuten / sondern wie gemeldt / allein auff den modum communicationis Maiestatis diuinae, Das ist / Auff die Art vnd Weise der Mittheilung der Goͤttlichen Maiestet / Nun schewen sie sich nit solches vngehewer Gedichte wider die Wort / so in der Prefation des Concordien Buchs stehen / außzuschuͤtten. Zwar wo fern sie der Theologen mit solcher groben Calumnien nicht hetten verschonen woͤllen solten sie doch der Chur: Fuͤrsten vnd Staͤnde / von welchen solche Prefation geschrieben vnnd vnterschrieben ist / billich verschonet haben. Aber wie gesagt / sie haben das Schamhuͤtlein gar abgelegt / vnd schewen sich gar nicht / auch die loͤblichen Churfuͤrsten vnd Staͤnde / neben den Theologis in einen Topff zu hawen / daraus dann jhre Ehrerbietung gegen der hohen Obrigkeit gespuͤhret wird. Das Concordien Buch sagt außdruͤcklich: Das Christi Leib nach Art vnnd Eigenschafft der Natur endtlich sey / vnnd sey nicht verwandelt / werde auch in Ewigkeit nicht verwandelt in ein vnendtliches Wesen / wie die Gottheit selbst ist. Es sagt aber darneben auch / das wann wir von seinem Willen Zeugnuͤß haben in seinem Worte / das er mit seinem Leibe etwa sein woͤlle / so sey er nicht gebunden an die raͤumliche oder begreiffliche Weise / als koͤndte er sonst nicht wesentlich da sein / Da er seine Gegenwertigkeit in seinem Wort vns verheissen vnd versprochen hat / wanns nicht geschehe auff raͤumliche oder begreiffliche Weise: Sondern wann wir sein Wort haben / so trawen wir seiner vnendtlichen Allmacht vnnd Weißheit so viel zu / das er vermoͤge mit seinem Leibe (der persoͤnlich mit der Gott -
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/222>, abgerufen am 17.02.2025. |