Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.Tag sichtbarlich kommen wird zu richten die Lebendigen vnd die Todten. Dann er als ein Allmechtiger Gott / des Hand nicht verkürtzet ist / kan leicht vnd ohne einige Mühe vnd Arbeit / auch ohne einige Hindernüsse / mit seinem Leib thun vnd schaffen / was er wil / vnd bleibt gleichwol ein wahrer Menschlicher vnd endlicher Leib. Dann es ist beides wahr / vnd in der Schrifft gegründet / Erstlich / das Christus nach dem Fleisch seinen Brüdern allenthalben / außgenommen die Sünde / gleich worden. Zum andern / das er nach vnd mit solcher seiner angenommenen Menschlichen Natur / von wegen vnnd nach Art der persönlichen Vereinigung / vnd sitzen zur Rechten Hand Gottes / vber die Art vnd Eigenschafften seines wahren Leibs bey vns auff Erden sey / vnd sein könne mit seinem Leib an allen Ohrten / da die Christenheit gesammlet wird / Erhöhet sey vber alles / was starck / kräfftig vnd mächtig ist / vnd vber alles / so genend kan werden / nicht allein in dieser / sondern auch in der Admonit. pag. 261.künfftigen Welt. Vnd folget darumb nicht / das er müsse einen Phantastischen Leib haben / wie Marcion gedichtet / wann er mit seinem wahren Leibe zu gleich mehr als an einem Ohrt gegenwertig / Dann er / als Allmächtiger Sohn GOttes / kan mit seinem Leibe / der jhm persönlich vnd vnzertrennlich vereiniget / vnnd der auch zur Rechten GOttes erhaben / alles thun / was er will / vnd bleibt doch gleichwol ein warhafftiger Leib / sonderlich weil es offenbar / das der Ort nit etwas wesentliches ist / so zu der Substantz der Menschlichen Natur gehöret / sondern ein accidens, ohn welchs der Leib sein Wesen wol behalten kan / vnd weil wir in diesem Leben nichts gewisses von dem Zustandt der Leibe im Ewigen Leben berichten Von drey erley Art vnd Weiß / nach welchen Christi Leib jrgendt sein kan.vnd schliessen können / wie Cap. 1. aus Buceri Worten angezeigt. Ferrner werffen sie vns für den triplicem modum, darnach Christi Leib etwa sein könne / vnd wolten mit jhrem Wüten gern Himmel vnd Erden rege machen. Es hat aber / Gott Lob / deßhalben gar kein Noht / vnd wird das Christlich Concordi Buch dieses Tag sichtbarlich kommen wird zu richten die Lebendigen vnd die Todten. Dann er als ein Allmechtiger Gott / des Hand nicht verkuͤrtzet ist / kan leicht vnd ohne einige Muͤhe vnd Arbeit / auch ohne einige Hindernuͤsse / mit seinem Leib thun vñ schaffen / was er wil / vnd bleibt gleichwol ein wahrer Menschlicher vnd endlicher Leib. Dañ es ist beides wahr / vnd in der Schrifft gegruͤndet / Erstlich / das Christus nach dem Fleisch seinen Bruͤdern allenthalben / außgenommen die Suͤnde / gleich worden. Zum andern / das er nach vnd mit solcher seiner angenommenen Menschlichen Natur / von wegen vnnd nach Art der persoͤnlichen Vereinigung / vnd sitzen zur Rechten Hand Gottes / vber die Art vnd Eigenschafften seines wahren Leibs bey vns auff Erden sey / vnd sein koͤnne mit seinem Leib an allen Ohrten / da die Christenheit gesammlet wird / Erhoͤhet sey vber alles / was starck / kraͤfftig vnd maͤchtig ist / vnd vber alles / so genend kan werdẽ / nicht allein in dieser / sondern auch in der Admonit. pag. 261.kuͤnfftigen Welt. Vnd folget darumb nicht / das er muͤsse einen Phantastischen Leib haben / wie Marcion gedichtet / wann er mit seinem wahren Leibe zu gleich mehr als an einem Ohrt gegenwertig / Dann er / als Allmaͤchtiger Sohn GOttes / kan mit seinem Leibe / der jhm persoͤnlich vnd vnzertrennlich vereiniget / vnnd der auch zur Rechten GOttes erhaben / alles thun / was er will / vnd bleibt doch gleichwol ein warhafftiger Leib / sonderlich weil es offenbar / das der Ort nit etwas wesentliches ist / so zu der Substantz der Menschlichẽ Natur gehoͤret / sondern ein accidens, ohn welchs der Leib sein Wesen wol behalten kan / vñ weil wir in diesem Leben nichts gewisses von dem Zustandt der Leibe im Ewigen Leben berichten Von drey erley Art vñ Weiß / nach welchẽ Christi Leib jrgendt sein kan.vnd schliessen koͤnnen / wie Cap. 1. aus Buceri Worten angezeigt. Ferrner werffen sie vns fuͤr den triplicem modum, darnach Christi Leib etwa sein koͤnne / vnd wolten mit jhrem Wuͤten gern Himmel vnd Erden rege machen. Es hat aber / Gott Lob / deßhalben gar kein Noht / vnd wird das Christlich Concordi Buch dieses <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0212"/> Tag sichtbarlich kommen wird zu richten die Lebendigen vnd die Todten. Dann er als ein Allmechtiger Gott / des Hand nicht verkuͤrtzet ist / kan leicht vnd ohne einige Muͤhe vnd Arbeit / auch ohne einige Hindernuͤsse / mit seinem Leib thun vñ schaffen / was er wil / vnd bleibt gleichwol ein wahrer Menschlicher vnd endlicher Leib. Dañ es ist beides wahr / vnd in der Schrifft gegruͤndet / Erstlich / das Christus nach dem Fleisch seinen Bruͤdern allenthalben / außgenommen die Suͤnde / gleich worden. Zum andern / das er nach vnd mit solcher seiner angenommenen Menschlichen Natur / von wegen vnnd nach Art der persoͤnlichen Vereinigung / vnd sitzen zur Rechten Hand Gottes / vber die Art vnd Eigenschafften seines wahren Leibs bey vns auff Erden sey / vnd sein koͤnne mit seinem Leib an allen Ohrten / da die Christenheit gesammlet wird / Erhoͤhet sey vber alles / was starck / kraͤfftig vnd maͤchtig ist / vnd vber alles / so genend kan werdẽ / nicht allein in dieser / sondern auch in der <note place="left">Admonit. pag. 261.</note>kuͤnfftigen Welt. Vnd folget darumb nicht / das er muͤsse einen Phantastischen Leib haben / wie Marcion gedichtet / wann er mit seinem wahren Leibe zu gleich mehr als an einem Ohrt gegenwertig / Dann er / als Allmaͤchtiger Sohn GOttes / kan mit seinem Leibe / der jhm persoͤnlich vnd vnzertrennlich vereiniget / vnnd der auch zur Rechten GOttes erhaben / alles thun / was er will / vnd bleibt doch gleichwol ein warhafftiger Leib / sonderlich weil es offenbar / das der Ort nit etwas wesentliches ist / so zu der Substantz der Menschlichẽ Natur gehoͤret / sondern ein <hi rendition="#i">accidens</hi>, ohn welchs der Leib sein Wesen wol behalten kan / vñ weil wir in diesem Leben nichts gewisses von dem Zustandt der Leibe im Ewigen Leben berichten <note place="left">Von drey erley Art vñ Weiß / nach welchẽ Christi Leib jrgendt sein kan.</note>vnd schliessen koͤnnen / wie <hi rendition="#i">Cap. 1.</hi> aus <hi rendition="#i">Buceri</hi> Worten angezeigt.</p> <p>Ferrner werffen sie vns fuͤr den <hi rendition="#i">triplicem modum</hi>, darnach Christi Leib etwa sein koͤnne / vnd wolten mit jhrem Wuͤten gern Himmel vnd Erden rege machen. Es hat aber / Gott Lob / deßhalben gar kein Noht / vnd wird das Christlich Concordi Buch dieses </p> </div> </body> </text> </TEI> [0212]
Tag sichtbarlich kommen wird zu richten die Lebendigen vnd die Todten. Dann er als ein Allmechtiger Gott / des Hand nicht verkuͤrtzet ist / kan leicht vnd ohne einige Muͤhe vnd Arbeit / auch ohne einige Hindernuͤsse / mit seinem Leib thun vñ schaffen / was er wil / vnd bleibt gleichwol ein wahrer Menschlicher vnd endlicher Leib. Dañ es ist beides wahr / vnd in der Schrifft gegruͤndet / Erstlich / das Christus nach dem Fleisch seinen Bruͤdern allenthalben / außgenommen die Suͤnde / gleich worden. Zum andern / das er nach vnd mit solcher seiner angenommenen Menschlichen Natur / von wegen vnnd nach Art der persoͤnlichen Vereinigung / vnd sitzen zur Rechten Hand Gottes / vber die Art vnd Eigenschafften seines wahren Leibs bey vns auff Erden sey / vnd sein koͤnne mit seinem Leib an allen Ohrten / da die Christenheit gesammlet wird / Erhoͤhet sey vber alles / was starck / kraͤfftig vnd maͤchtig ist / vnd vber alles / so genend kan werdẽ / nicht allein in dieser / sondern auch in der kuͤnfftigen Welt. Vnd folget darumb nicht / das er muͤsse einen Phantastischen Leib haben / wie Marcion gedichtet / wann er mit seinem wahren Leibe zu gleich mehr als an einem Ohrt gegenwertig / Dann er / als Allmaͤchtiger Sohn GOttes / kan mit seinem Leibe / der jhm persoͤnlich vnd vnzertrennlich vereiniget / vnnd der auch zur Rechten GOttes erhaben / alles thun / was er will / vnd bleibt doch gleichwol ein warhafftiger Leib / sonderlich weil es offenbar / das der Ort nit etwas wesentliches ist / so zu der Substantz der Menschlichẽ Natur gehoͤret / sondern ein accidens, ohn welchs der Leib sein Wesen wol behalten kan / vñ weil wir in diesem Leben nichts gewisses von dem Zustandt der Leibe im Ewigen Leben berichten vnd schliessen koͤnnen / wie Cap. 1. aus Buceri Worten angezeigt.
Admonit. pag. 261.
Von drey erley Art vñ Weiß / nach welchẽ Christi Leib jrgendt sein kan. Ferrner werffen sie vns fuͤr den triplicem modum, darnach Christi Leib etwa sein koͤnne / vnd wolten mit jhrem Wuͤten gern Himmel vnd Erden rege machen. Es hat aber / Gott Lob / deßhalben gar kein Noht / vnd wird das Christlich Concordi Buch dieses
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |