Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.aeterna potestas, ein ewige Gewalt genennet wird / vnd der HERR Christus selbst / Johan. 17. solche seine Herrligkeit nennet / die er gehabt / ehe der Welt Grundt gelegt. Dann vnser Gegentheil eine grewliche Gottslesterung begehet / da es diese Sprüch also vnd auff die gantze Person Christi deutet / das auch die Göttliche Natur in Christo / oder Christus auch nach seiner Göttlichen Natur alle Macht vnd Gewalt im Himmel vnd auff Erden in der Zeit soll empfangen haben / vnnd sich des Arrianismi, Wie Leo Epist. 23. schreibet / expresse theilhafftig macht / vnd in diesem Stück fein rundt heraus sich auch zu den newen Arrianern bekennet / welche alle miteinander gemeldte Sprüche solcher Gestalt / wie vnser Gegentheil thut / erkleren / vnd auff Christum nach seiner Gottheit ziehen. Also was sie von der Macht des Mittler Ampts / so ein Mittel Gewalt vnd nicht Göttliche Krafft selbst sein sol / schwermen / ist gleicher Gestallt eine erschreckliche Gotteslesterung / welche Christum zum theil seiner Gottheit beraubt / zum theil zu einem ohnmächtigen Mittler vnd Heilandt machet / der zu Verwaltung seines Ampts nicht Göttliche / allmechtige / sondern ein mittel Krafft habe / die nicht Göttlich / vnd doch auch nicht eine erschaffene Qualitas sey / Aber hieruon an seinem Ort mehr. Bleibet also fest / das diese Sprüche der Schrifft im Concordi Buch recht erkläret vnd gebraucht / vnd nicht anders dann von der Mittheilung Göttlicher allmechtiger Krafft vnd Gewalt zu verstehen sein / welche der angenommenen Menschlichen Natur in der Zeit / vnd nicht der Göttlichen Natur mitgetheilet worden / welche sie auch warhafftig gehabt / Wie sie dann die gantze Fülle der Gottheit im Fleisch persönlich hatte. Eine schöne Erklerung dieser Sprüche ist diese / welche sieAdmonit. pag. 256. abermal setzen / das nemlich die Schrifft also lehre / das Christo nach seiner gantzen Person vnd Ampt alles gegeben sey / Doch also / das er nur gleichwol an einem Ohrt des Himmels sey / in Wolcken / oder wo er sonst wölle / etc. Lieber wo steht solches in gemeldten aeterna potestas, ein ewige Gewalt genennet wird / vnd der HERR Christus selbst / Johan. 17. solche seine Herrligkeit nennet / die er gehabt / ehe der Welt Grundt gelegt. Dann vnser Gegentheil eine grewliche Gottslesterung begehet / da es diese Spruͤch also vnd auff die gantze Person Christi deutet / das auch die Goͤttliche Natur in Christo / oder Christus auch nach seiner Goͤttlichen Natur alle Macht vnd Gewalt im Himmel vnd auff Erden in der Zeit soll empfangen haben / vnnd sich des Arrianismi, Wie Leo Epist. 23. schreibet / expresse theilhafftig macht / vnd in diesem Stuͤck fein rundt heraus sich auch zu den newen Arrianern bekennet / welche alle miteinander gemeldte Spruͤche solcher Gestalt / wie vnser Gegentheil thut / erkleren / vñ auff Christum nach seiner Gottheit ziehen. Also was sie von der Macht des Mittler Ampts / so ein Mittel Gewalt vñ nicht Goͤttliche Krafft selbst sein sol / schwermen / ist gleicher Gestallt eine erschreckliche Gotteslesterung / welche Christum zum theil seiner Gottheit beraubt / zum theil zu einem ohnmaͤchtigen Mittler vnd Heilandt machet / der zu Verwaltung seines Ampts nicht Goͤttliche / allmechtige / sondern ein mittel Krafft habe / die nicht Goͤttlich / vnd doch auch nicht eine erschaffene Qualitas sey / Aber hieruon an seinem Ort mehr. Bleibet also fest / das diese Spruͤche der Schrifft im Concordi Buch recht erklaͤret vñ gebraucht / vñ nicht anders dann von der Mittheilung Goͤttlicher allmechtiger Krafft vnd Gewalt zu verstehen sein / welche der angenom̃enen Menschlichen Natur in der Zeit / vnd nicht der Goͤttlichen Natur mitgetheilet worden / welche sie auch warhafftig gehabt / Wie sie dann die gantze Fuͤlle der Gottheit im Fleisch persoͤnlich hatte. Eine schoͤne Erklerung dieser Spruͤche ist diese / welche sieAdmonit. pag. 256. abermal setzen / das nemlich die Schrifft also lehre / das Christo nach seiner gantzen Person vnd Ampt alles gegeben sey / Doch also / das er nur gleichwol an einem Ohrt des Him̃els sey / in Wolcken / oder wo er sonst woͤlle / etc. Lieber wo steht solches in gemeldtẽ <TEI> <text> <body> <div> <p><hi rendition="#i"><pb facs="#f0201" n="91"/> aeterna potestas</hi>, ein ewige Gewalt genennet wird / vnd der HERR Christus selbst / Johan. 17. solche seine Herrligkeit nennet / die er gehabt / ehe der Welt Grundt gelegt.</p> <p>Dann vnser Gegentheil eine grewliche Gottslesterung begehet / da es diese Spruͤch also vnd auff die gantze Person Christi deutet / das auch die Goͤttliche Natur in Christo / oder Christus auch nach seiner Goͤttlichen Natur alle Macht vnd Gewalt im Himmel vnd auff Erden in der Zeit soll empfangen haben / vnnd sich des <hi rendition="#i">Arrianismi</hi>, Wie <hi rendition="#i">Leo Epist. 23.</hi> schreibet / <hi rendition="#i">expresse</hi> theilhafftig macht / vnd in diesem Stuͤck fein rundt heraus sich auch zu den newen Arrianern bekennet / welche alle miteinander gemeldte Spruͤche solcher Gestalt / wie vnser Gegentheil thut / erkleren / vñ auff Christum nach seiner Gottheit ziehen. Also was sie von der Macht des Mittler Ampts / so ein Mittel Gewalt vñ nicht Goͤttliche Krafft selbst sein sol / schwermen / ist gleicher Gestallt eine erschreckliche Gotteslesterung / welche Christum zum theil seiner Gottheit beraubt / zum theil zu einem ohnmaͤchtigen Mittler vnd Heilandt machet / der zu Verwaltung seines Ampts nicht Goͤttliche / allmechtige / sondern ein mittel Krafft habe / die nicht Goͤttlich / vnd doch auch nicht eine erschaffene <hi rendition="#i">Qualitas</hi> sey / Aber hieruon an seinem Ort mehr. 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aeterna potestas, ein ewige Gewalt genennet wird / vnd der HERR Christus selbst / Johan. 17. solche seine Herrligkeit nennet / die er gehabt / ehe der Welt Grundt gelegt.
Dann vnser Gegentheil eine grewliche Gottslesterung begehet / da es diese Spruͤch also vnd auff die gantze Person Christi deutet / das auch die Goͤttliche Natur in Christo / oder Christus auch nach seiner Goͤttlichen Natur alle Macht vnd Gewalt im Himmel vnd auff Erden in der Zeit soll empfangen haben / vnnd sich des Arrianismi, Wie Leo Epist. 23. schreibet / expresse theilhafftig macht / vnd in diesem Stuͤck fein rundt heraus sich auch zu den newen Arrianern bekennet / welche alle miteinander gemeldte Spruͤche solcher Gestalt / wie vnser Gegentheil thut / erkleren / vñ auff Christum nach seiner Gottheit ziehen. Also was sie von der Macht des Mittler Ampts / so ein Mittel Gewalt vñ nicht Goͤttliche Krafft selbst sein sol / schwermen / ist gleicher Gestallt eine erschreckliche Gotteslesterung / welche Christum zum theil seiner Gottheit beraubt / zum theil zu einem ohnmaͤchtigen Mittler vnd Heilandt machet / der zu Verwaltung seines Ampts nicht Goͤttliche / allmechtige / sondern ein mittel Krafft habe / die nicht Goͤttlich / vnd doch auch nicht eine erschaffene Qualitas sey / Aber hieruon an seinem Ort mehr. Bleibet also fest / das diese Spruͤche der Schrifft im Concordi Buch recht erklaͤret vñ gebraucht / vñ nicht anders dann von der Mittheilung Goͤttlicher allmechtiger Krafft vnd Gewalt zu verstehen sein / welche der angenom̃enen Menschlichen Natur in der Zeit / vnd nicht der Goͤttlichen Natur mitgetheilet worden / welche sie auch warhafftig gehabt / Wie sie dann die gantze Fuͤlle der Gottheit im Fleisch persoͤnlich hatte.
Eine schoͤne Erklerung dieser Spruͤche ist diese / welche sie abermal setzen / das nemlich die Schrifft also lehre / das Christo nach seiner gantzen Person vnd Ampt alles gegeben sey / Doch also / das er nur gleichwol an einem Ohrt des Him̃els sey / in Wolcken / oder wo er sonst woͤlle / etc. Lieber wo steht solches in gemeldtẽ
Admonit. pag. 256.
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/201>, abgerufen am 27.07.2024. |