Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.lichen Natur nicht realiter solte mitgetheilt werden / so würde der Mensch Christus nit warhafftig vnd mit der That Gott sein / sonder nur nach dem Titul. Nun stehet diese Schlußrede im Buch nit / sonder ist von jnen erdichtet / vnd den Buch zugemessen. Das Christliche Concordi Buch schleust also pag. 245. Wann die Menschheit mit Gottes Son nit persönlich vereiniget / vnd also realiter, das ist / mit der That vnd Warheit nichts / dann nur den Namen Gottes mit jm gemein hat / so köndte der Mensch nit Gott / oder Gottes des allerhöchsten Sohn mit Warheit genennt werden. So keren sie es aus lauterm mutwillen vmm / nur das sie was zu arrodiern vnd calumnijren haben / daran sie jhr Mühtlein külen mögen. Solches Schlags ist auch die folgende calumnia, da sie demAdmonit. pag. 2 54. Concordi Buch zu schreiben / als solte es lehren / dz der Vnterscheid der Eynwohnung der Gottheit in Christo allein in diesem Stück stehe / das sie Christi Menschheit Allmächtig machte / die Heiligen aber nit / etc. Lassen aber vnter des muhtwillig vnd bößlich aussen / das das Concordi Buch außdrücklich erstlich setzet vnd beschreibt / die persönliche Vereinigung beyder Naturen / vnd darnach zum andern / wie darauß / als ein consequens folge communicatio Idiomatum, das ist / die Mittheilung der Göttlichen Maiestet / vnd was dem ferrner anhanget. Das also der Vnterscheid der Einwonung der Gottheit in Christo nicht fürnemlich aus der Mittheilung der Maiestet Gottes / sonder eygentlich aus der persönlichen Vereinigung der beiden Naturen in Christo / Göttlicher vnd Menschlicher / in eine vnzertrennliche Person / sol vnd mus genommen werden. Dann solcher Gestalt / das ist / persönlich vnd vnzertrennlich / wohnet die Gottheit allein in Christo / vnd sonst in keinem andern heiligen. Vnd wann nu diese specifica differentia, das ist / eigentlicher Vnterscheid gesetzt / so folgt daraus ferner / dz weil die Göttliche Natur Christi mit der angenommenen Menschlichen Natur persönlich vnd vnzertrennlich vereiniget / das sie freylich auch derselbigen nit allein grosse Gaben mittheile / vnd durch dieselben / wie in andern heiligen / wircke / lichen Natur nicht realiter solte mitgetheilt werden / so wuͤrde der Mensch Christus nit warhafftig vnd mit der That Gott sein / sonder nur nach dem Titul. Nũ stehet diese Schlußrede im Buch nit / sonder ist von jnẽ erdichtet / vñ den Buch zugemessen. Das Christliche Concordi Buch schleust also pag. 245. Wann die Menschheit mit Gottes Son nit persoͤnlich vereiniget / vñ also realiter, das ist / mit der That vnd Warheit nichts / dann nur den Namen Gottes mit jm gemein hat / so koͤndte der Mensch nit Gott / oder Gottes des allerhoͤchsten Sohn mit Warheit genennt werden. So keren sie es aus lauterm mutwillen vm̃ / nur das sie was zu arrodiern vnd calumnijren haben / daran sie jhr Muͤhtlein kuͤlen moͤgen. Solches Schlags ist auch die folgende calumnia, da sie demAdmonit. pag. 2 54. Concordi Buch zu schreibẽ / als solte es lehren / dz der Vnterscheid der Eynwohnung der Gottheit in Christo allein in diesem Stuͤck stehe / das sie Christi Menschheit Allmaͤchtig machte / die Heiligen aber nit / etc. Lassen aber vnter des muhtwillig vnd boͤßlich aussen / das das Concordi Buch außdruͤcklich erstlich setzet vñ beschreibt / die persoͤnliche Vereinigung beyder Naturen / vnd darnach zum andern / wie darauß / als ein consequens folge communicatio Idiomatum, das ist / die Mittheilung der Goͤttlichen Maiestet / vñ was dem ferrner anhanget. Das also der Vnterscheid der Einwonung der Gottheit in Christo nicht fuͤrnemlich aus der Mittheilung der Maiestet Gottes / sonder eygentlich aus der persoͤnlichen Vereinigung der beiden Naturẽ in Christo / Goͤttlicher vñ Menschlicher / in eine vnzertrennliche Person / sol vñ mus genom̃en werdẽ. Dann solcher Gestalt / das ist / persoͤnlich vnd vnzertrennlich / wohnet die Gottheit allein in Christo / vnd sonst in keinem andern heiligẽ. Vñ wann nu diese specifica differentia, das ist / eigentlicher Vnterscheid gesetzt / so folgt daraus ferner / dz weil die Goͤttliche Natur Christi mit der angenom̃enen Menschlichen Natur persoͤnlich vnd vnzertrennlich vereiniget / das sie freylich auch derselbigẽ nit allein grosse Gabẽ mittheile / vñ durch dieselbẽ / wie in andern heiligẽ / wircke / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0195" n="88"/> lichen Natur nicht <hi rendition="#i">realiter</hi> solte mitgetheilt werden / so wuͤrde der Mensch Christus nit warhafftig vnd mit der That Gott sein / sonder nur nach dem Titul. Nũ stehet diese Schlußrede im Buch nit / sonder ist von jnẽ erdichtet / vñ den Buch zugemessen. 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lichen Natur nicht realiter solte mitgetheilt werden / so wuͤrde der Mensch Christus nit warhafftig vnd mit der That Gott sein / sonder nur nach dem Titul. Nũ stehet diese Schlußrede im Buch nit / sonder ist von jnẽ erdichtet / vñ den Buch zugemessen. Das Christliche Concordi Buch schleust also pag. 245. Wann die Menschheit mit Gottes Son nit persoͤnlich vereiniget / vñ also realiter, das ist / mit der That vnd Warheit nichts / dann nur den Namen Gottes mit jm gemein hat / so koͤndte der Mensch nit Gott / oder Gottes des allerhoͤchsten Sohn mit Warheit genennt werden. So keren sie es aus lauterm mutwillen vm̃ / nur das sie was zu arrodiern vnd calumnijren haben / daran sie jhr Muͤhtlein kuͤlen moͤgen.
Solches Schlags ist auch die folgende calumnia, da sie dem Concordi Buch zu schreibẽ / als solte es lehren / dz der Vnterscheid der Eynwohnung der Gottheit in Christo allein in diesem Stuͤck stehe / das sie Christi Menschheit Allmaͤchtig machte / die Heiligen aber nit / etc. Lassen aber vnter des muhtwillig vnd boͤßlich aussen / das das Concordi Buch außdruͤcklich erstlich setzet vñ beschreibt / die persoͤnliche Vereinigung beyder Naturen / vnd darnach zum andern / wie darauß / als ein consequens folge communicatio Idiomatum, das ist / die Mittheilung der Goͤttlichen Maiestet / vñ was dem ferrner anhanget. Das also der Vnterscheid der Einwonung der Gottheit in Christo nicht fuͤrnemlich aus der Mittheilung der Maiestet Gottes / sonder eygentlich aus der persoͤnlichen Vereinigung der beiden Naturẽ in Christo / Goͤttlicher vñ Menschlicher / in eine vnzertrennliche Person / sol vñ mus genom̃en werdẽ. Dann solcher Gestalt / das ist / persoͤnlich vnd vnzertrennlich / wohnet die Gottheit allein in Christo / vnd sonst in keinem andern heiligẽ. Vñ wann nu diese specifica differentia, das ist / eigentlicher Vnterscheid gesetzt / so folgt daraus ferner / dz weil die Goͤttliche Natur Christi mit der angenom̃enen Menschlichen Natur persoͤnlich vnd vnzertrennlich vereiniget / das sie freylich auch derselbigẽ nit allein grosse Gabẽ mittheile / vñ durch dieselbẽ / wie in andern heiligẽ / wircke /
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