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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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mit Cyrillo lehren / das der Gottheit in Christo die Anruffung eygentlich vnd für sich gebüre / vnd das der Menschheit gebüre anzubeten. Daraus folget aber nicht / das darumb die Menschliche Natur in der persönlichen vereinigung / vmb vnd von wegen derselben Vereinigung willen / nicht solle adorabilis oder anzubeten sein / Dann ob sie wol für sich selbst vnd bloß / oder allein nicht anzubeten ist / Jedoch ist sie adorabilis oder anzubeten / weil sie mit der Gottheit des Sons vnzertrennlich in eine Person verbunden / vnd also in der Anruffung nicht abzusöndern ist / wie solches die angezogene Sprüche der Vätter außführlich beweisen.

Zum vierdten führen sie abermals ein Cyrillum, de incarnatione vnigeniti, cap. 26. da er also schreibt: Adorauit ipse nobiscum. Vos enim, inquit, adoratis, quod nescitis, nos adoramus quod scimus. Adest etiam adorandus, flectitur enim ipsi omne genu. Hoc quoque secundum aliud & aliud. Adorat enim, quia naturam assumpsit, quae debeat adorare. Adoratur autem porro idem, quasi maior adorante natura, id quod intelligitur Deus. Adoratione vero non est diuidendus in hominem seorsim & in Deum, nec vero tanquam Deus coniunctim aequaliter dignatus sit diuisis substantijs, cum ipso adorari dicimus hominem (id enim extremae impietatis plenißimum est) sed vnum adorandum hominem factum, & incarnatum Dei Verbum, &c. Auff diesen Spruch geben wir diesen gegründten Bericht. Erstlich / das er viel anderst / vnd mit andern Worten citiert / als er in gedachtem Buch vnd Capitel Cyrilli stehet / vnd der / so jn cietiert / den gantzen Spruch wider Cyrilli Wort zu seinem Vortheil also conformiert vnd gesetzt hat / wie er gemeinet / das es jhm zur Beschönung seiner bösen Sachen dienen möchte. Dann da Cyrillus hat (eo quod intelligitur Deus) da hat er für gesetzt / id quod intelligitur Deus. Dann das Pronomen (ID) hat jhm dazu gedienet / das er desto besser erweisen möchte / das Christus allein nach seiner Gottheit anzuruffen / vnd nicht auch nach seiner angenom-

mit Cyrillo lehren / das der Gottheit in Christo die Anruffung eygentlich vnd fuͤr sich gebuͤre / vnd das der Menschheit gebuͤre anzubeten. Daraus folget aber nicht / das darumb die Menschliche Natur in der persoͤnlichen vereinigung / vmb vnd von wegen derselben Vereinigung willen / nicht solle adorabilis oder anzubeten sein / Dann ob sie wol fuͤr sich selbst vnd bloß / oder allein nicht anzubeten ist / Jedoch ist sie adorabilis oder anzubeten / weil sie mit der Gottheit des Sons vnzertrennlich in eine Person verbunden / vñ also in der Anruffung nicht abzusoͤndern ist / wie solches die angezogene Spruͤche der Vaͤtter außfuͤhrlich beweisen.

Zum vierdten fuͤhren sie abermals ein Cyrillum, de incarnatione vnigeniti, cap. 26. da er also schreibt: Adorauit ipse nobiscum. Vos enim, inquit, adoratis, quod nescitis, nos adoramus quod scimus. Adest etiam adorandus, flectitur enim ipsi omne genu. Hoc quoque secundùm aliud & aliud. Adorat enim, quia naturam assumpsit, quae debeat adorare. Adoratur autem porró idem, quasi maior adorante natura, id quod intelligitur Deus. Adoratione verò non est diuidendus in hominem seorsim & in Deum, nec verò tanquam Deus coniunctim aequaliter dignatus sit diuisis substantijs, cum ipso adorari dicimus hominem (id enim extremae impietatis plenißimum est) sed vnum adorandum hominem factum, & incarnatum Dei Verbum, &c. Auff diesen Spruch geben wir diesen gegruͤndten Bericht. Erstlich / das er viel anderst / vnd mit andern Worten citiert / als er in gedachtem Buch vnd Capitel Cyrilli stehet / vnd der / so jn cietiert / den gantzen Spruch wider Cyrilli Wort zu seinem Vortheil also conformiert vnd gesetzt hat / wie er gemeinet / das es jhm zur Beschoͤnung seiner boͤsen Sachen dienen moͤchte. Dann da Cyrillus hat (eo quod intelligitur Deus) da hat er fuͤr gesetzt / id quod intelligitur Deus. Dann das Pronomen (ID) hat jhm dazu gedienet / das er desto besser erweisen moͤchte / das Christus allein nach seiner Gottheit anzuruffen / vnd nicht auch nach seiner angenom-

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[51/0121] mit Cyrillo lehren / das der Gottheit in Christo die Anruffung eygentlich vnd fuͤr sich gebuͤre / vnd das der Menschheit gebuͤre anzubeten. Daraus folget aber nicht / das darumb die Menschliche Natur in der persoͤnlichen vereinigung / vmb vnd von wegen derselben Vereinigung willen / nicht solle adorabilis oder anzubeten sein / Dann ob sie wol fuͤr sich selbst vnd bloß / oder allein nicht anzubeten ist / Jedoch ist sie adorabilis oder anzubeten / weil sie mit der Gottheit des Sons vnzertrennlich in eine Person verbunden / vñ also in der Anruffung nicht abzusoͤndern ist / wie solches die angezogene Spruͤche der Vaͤtter außfuͤhrlich beweisen. Zum vierdten fuͤhren sie abermals ein Cyrillum, de incarnatione vnigeniti, cap. 26. da er also schreibt: Adorauit ipse nobiscum. Vos enim, inquit, adoratis, quod nescitis, nos adoramus quod scimus. Adest etiam adorandus, flectitur enim ipsi omne genu. Hoc quoque secundùm aliud & aliud. Adorat enim, quia naturam assumpsit, quae debeat adorare. Adoratur autem porró idem, quasi maior adorante natura, id quod intelligitur Deus. Adoratione verò non est diuidendus in hominem seorsim & in Deum, nec verò tanquam Deus coniunctim aequaliter dignatus sit diuisis substantijs, cum ipso adorari dicimus hominem (id enim extremae impietatis plenißimum est) sed vnum adorandum hominem factum, & incarnatum Dei Verbum, &c. Auff diesen Spruch geben wir diesen gegruͤndten Bericht. Erstlich / das er viel anderst / vnd mit andern Worten citiert / als er in gedachtem Buch vnd Capitel Cyrilli stehet / vnd der / so jn cietiert / den gantzen Spruch wider Cyrilli Wort zu seinem Vortheil also conformiert vnd gesetzt hat / wie er gemeinet / das es jhm zur Beschoͤnung seiner boͤsen Sachen dienen moͤchte. Dann da Cyrillus hat (eo quod intelligitur Deus) da hat er fuͤr gesetzt / id quod intelligitur Deus. Dann das Pronomen (ID) hat jhm dazu gedienet / das er desto besser erweisen moͤchte / das Christus allein nach seiner Gottheit anzuruffen / vnd nicht auch nach seiner angenom-

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/121>, abgerufen am 26.11.2024.