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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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Christum vnd seine angenommene Menschliche Natur gezogen wird / ist eine erschreckliche Gottslästerung. Dann das dem Fleisch Christi / ob es wol nicht Gott selbst ist / dannoch die Ehre der Anruffung von des wegen / das es dem Son Gottes persönlich vnd vnzertrennlich vereiniget / gebüre / das ist vnzweiffelhafftig beydes aus der Schrifft vnd der Vätter Zeugnüß / so droben nach der lenge eingeführet. Vnd bekräfftiget solches sonderlich der schöne Spruch Philip. 2. Donatum est illi nomen, &c. Es ist jhm ein Nam gegeben / der vber alle Namen ist / das im Namen Jesu sich biegen sollen alle der Knie / die im Himmel vnd auff Erden / vnd vnter der Erden sein / vnd alle Zungen bekennen sollen / das Christus der HErr sey / zur Ehre des Vaters / etc. Ob auch der Sohn Gottes die Ehre der Anruffung seiner angenommenen Menschlichen Natur mittheilet / gibt er sie doch keinem andern. Dann in jhm ist nicht ein ander vnd ander / sondern ein andere / das ist / die Menschliche Natur / so er jhm persönlich vereinigt / der theilet er solche Ehre mit / von wegen des / das er sie jm persönlich vnd vnzertrennlich vereinigt / vnd zu seinem eigenen Tempel gemacht hat. Aber von diesem Argument findet der Leser mehr Berichts in dieser Apologien / in quarto capite.

VII. Nestorius hat etwan also gelehret / das man Christum / als Menschen / zugleich mit seiner Gottheit müste anruffen / derwegen ist er ein Nestorianer / so heutigs Tags eben das vnd also lehret / wie er gethan hat.

Antwort: Nestorij Irrthumb / wie aus dem achten Anathematis. Cyrilli, vnd Erklärung desselben zu ersehen / ist dieser gewest: Nemblich / das er gelehret hat / das der angenommene Mensch zugleich mit dem Wort oder Son Gottes anzubeten vnd zu ehren sey / Deumque tanquam alterum cum altero appellandum esse, Vnd Gott als ein ander mit dem andern zu nennen sey / Oder / wie Cyrillus in Erklährung dieses Anathematismi redet / das Christus als ein Mensch / mit dem andern / der neben jm were / nemlich dem Wort

Christum vnd seine angenommene Menschliche Natur gezogen wird / ist eine erschreckliche Gottslaͤsterung. Dañ das dem Fleisch Christi / ob es wol nicht Gott selbst ist / dannoch die Ehre der Anruffung von des wegen / das es dem Son Gottes persoͤnlich vnd vnzertrennlich vereiniget / gebuͤre / das ist vnzweiffelhafftig beydes aus der Schrifft vñ der Vaͤtter Zeugnuͤß / so droben nach der lenge eingefuͤhret. Vnd bekraͤfftiget solches sonderlich der schoͤne Spruch Philip. 2. Donatum est illi nomen, &c. Es ist jhm ein Nam gegeben / der vber alle Namen ist / das im Namen Jesu sich biegen sollen alle der Knie / die im Himmel vnd auff Erden / vnd vnter der Erden sein / vnd alle Zungen bekennen sollen / das Christus der HErr sey / zur Ehre des Vaters / etc. Ob auch der Sohn Gottes die Ehre der Anruffung seiner angenommenen Menschlichen Natur mittheilet / gibt er sie doch keinem andern. Dann in jhm ist nicht ein ander vnd ander / sondern ein andere / das ist / die Menschliche Natur / so er jhm persoͤnlich vereinigt / der theilet er solche Ehre mit / von wegẽ des / das er sie jm persoͤnlich vnd vnzertrennlich vereinigt / vnd zu seinem eigenẽ Tempel gemacht hat. Aber von diesem Argument findet der Leser mehr Berichts in dieser Apologien / in quarto capite.

VII. Nestorius hat etwan also gelehret / das man Christum / als Menschen / zugleich mit seiner Gottheit muͤste anruffen / derwegen ist er ein Nestorianer / so heutigs Tags eben das vnd also lehret / wie er gethan hat.

Antwort: Nestorij Irrthumb / wie aus dem achten Anathematis. Cyrilli, vnd Erklaͤrung desselben zu ersehen / ist dieser gewest: Nemblich / das er gelehret hat / das der angenommene Mensch zugleich mit dem Wort oder Son Gottes anzubetẽ vñ zu ehren sey / Deumque tanquam alterum cum altero appellandum esse, Vnd Gott als ein ander mit dem andern zu nennẽ sey / Oder / wie Cyrillus in Erklaͤhrung dieses Anathematismi redet / das Christus als ein Mensch / mit dem andern / der neben jm were / nemlich dem Wort

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[0116] Christum vnd seine angenommene Menschliche Natur gezogen wird / ist eine erschreckliche Gottslaͤsterung. Dañ das dem Fleisch Christi / ob es wol nicht Gott selbst ist / dannoch die Ehre der Anruffung von des wegen / das es dem Son Gottes persoͤnlich vnd vnzertrennlich vereiniget / gebuͤre / das ist vnzweiffelhafftig beydes aus der Schrifft vñ der Vaͤtter Zeugnuͤß / so droben nach der lenge eingefuͤhret. Vnd bekraͤfftiget solches sonderlich der schoͤne Spruch Philip. 2. Donatum est illi nomen, &c. Es ist jhm ein Nam gegeben / der vber alle Namen ist / das im Namen Jesu sich biegen sollen alle der Knie / die im Himmel vnd auff Erden / vnd vnter der Erden sein / vnd alle Zungen bekennen sollen / das Christus der HErr sey / zur Ehre des Vaters / etc. Ob auch der Sohn Gottes die Ehre der Anruffung seiner angenommenen Menschlichen Natur mittheilet / gibt er sie doch keinem andern. Dann in jhm ist nicht ein ander vnd ander / sondern ein andere / das ist / die Menschliche Natur / so er jhm persoͤnlich vereinigt / der theilet er solche Ehre mit / von wegẽ des / das er sie jm persoͤnlich vnd vnzertrennlich vereinigt / vnd zu seinem eigenẽ Tempel gemacht hat. Aber von diesem Argument findet der Leser mehr Berichts in dieser Apologien / in quarto capite. VII. Nestorius hat etwan also gelehret / das man Christum / als Menschen / zugleich mit seiner Gottheit muͤste anruffen / derwegen ist er ein Nestorianer / so heutigs Tags eben das vnd also lehret / wie er gethan hat. Antwort: Nestorij Irrthumb / wie aus dem achten Anathematis. Cyrilli, vnd Erklaͤrung desselben zu ersehen / ist dieser gewest: Nemblich / das er gelehret hat / das der angenommene Mensch zugleich mit dem Wort oder Son Gottes anzubetẽ vñ zu ehren sey / Deumque tanquam alterum cum altero appellandum esse, Vnd Gott als ein ander mit dem andern zu nennẽ sey / Oder / wie Cyrillus in Erklaͤhrung dieses Anathematismi redet / das Christus als ein Mensch / mit dem andern / der neben jm were / nemlich dem Wort

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/116>, abgerufen am 25.11.2024.