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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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heit? Aber ich bete des HERRN Fleisch / Ja die vollkommene Menschheit in Christo darumb an / das sie von der Gottheit angenommen / vnd mit derselben vereinigt ist / vnd bekenne / das es nicht zwo / sondern ein einige Person ist / Gott vnd Mensch / vnd Gottes Sohn. Letzlich / so du den Menschen von Gott absönderst / glaube ich jhm nimmermehr / vnd diene jhm auch nicht.

Aus welchen Sprüchen klar zu sehen / das nicht der jenige verflucht ist / der Christi Fleisch anbete / sondern der / so es nicht anbetet / wie Augustinus Psal. 98. schreibet: Wann Christi Fleisch ausserhalb der persönlichen Vereinigung gesetzt vnd abgesöndert were / da köndte noch solte es nicht angebetet werden / vnd wer der verflucht / der es anbetet. Aber in der persönlichen Vereinigung sol vnd mus es von allen Creaturen angeruffen werden / vnd welcher Mensch es nicht anrüfft / der ist verflucht.

II. Diese sein wahrhafftig Abgöttisch / so da den Dingen dienen / welche von Natur nicht Gott seindt / Gal. 4. Aber Christi Fleisch ist nicht von Natur Gott / ob es wol dem wahren GOtt persönlich vereinigt.

Derwegen ist gewiß / das die jenigen / so eigentlich zum Fleisch Christi jhr Gebet richten / wahrhafftig Abgöttisch sein.

Antwort: Die erste Propositto oder Maior, so aus Pauli Worten / Gal. 4. genommen / gehet Christi Fleisch gar nichts vberal an. Der Apostel redet da auch nicht von Christi fleisch / welches er jm persönlich vnd vnzertrennlich vereinigt / sondern von den stummen Götzen / so von Natur nicht Gott / sondern Creaturn sein vnd Menschen Werck / Derwegen dann auch gemeldter Spruch Pauli zum Grunde dieser Sachen nicht kan noch soll gelegt werden. Vnd ist eine grewliche verkehrung / solchen Spruch darauff zwingen wöllen / welches Gott an diesen Gesellen zu seiner Zeit finden vnd rächen wird. So viel aber Minorem oder die andere Proposition anlanget / ists wol war / das Christi Fleisch nicht von Natur Gott ist / sondern nur mit Gottes Sohn persönlich verei -

heit? Aber ich bete des HERRN Fleisch / Ja die vollkommene Menschheit in Christo darumb an / das sie von der Gottheit angenommen / vnd mit derselben vereinigt ist / vñ bekenne / das es nicht zwo / sondern ein einige Person ist / Gott vnd Mensch / vnd Gottes Sohn. Letzlich / so du den Menschẽ von Gott absoͤnderst / glaube ich jhm nimmermehr / vnd diene jhm auch nicht.

Aus welchen Spruͤchen klar zu sehen / das nicht der jenige verflucht ist / der Christi Fleisch anbete / sondern der / so es nicht anbetet / wie Augustinus Psal. 98. schreibet: Wann Christi Fleisch ausserhalb der persoͤnlichen Vereinigung gesetzt vnd abgesoͤndert were / da koͤndte noch solte es nicht angebetet werden / vnd wer der verflucht / der es anbetet. Aber in der persoͤnlichen Vereinigung sol vnd mus es von allen Creaturen angeruffen werden / vnd welcher Mensch es nicht anruͤfft / der ist verflucht.

II. Diese sein wahrhafftig Abgoͤttisch / so da den Dingen dienen / welche von Natur nicht Gott seindt / Gal. 4. Aber Christi Fleisch ist nicht von Natur Gott / ob es wol dem wahren GOtt persoͤnlich vereinigt.

Derwegen ist gewiß / das die jenigen / so eigentlich zum Fleisch Christi jhr Gebet richten / wahrhafftig Abgoͤttisch sein.

Antwort: Die erste Propositto oder Maior, so aus Pauli Wortẽ / Gal. 4. genom̃en / gehet Christi Fleisch gar nichts vberal an. Der Apostel redet da auch nicht von Christi fleisch / welches er jm persoͤnlich vnd vnzertrennlich vereinigt / sondern von den stummen Goͤtzen / so von Natur nicht Gott / sondern Creaturn sein vnd Menschen Werck / Derwegen dann auch gemeldter Spruch Pauli zum Grunde dieser Sachen nicht kan noch soll gelegt werden. Vnd ist eine grewliche verkehrung / solchen Spruch darauff zwingen woͤllen / welches Gott an diesen Gesellen zu seiner Zeit finden vnd raͤchen wird. So viel aber Minorem oder die andere Proposition anlanget / ists wol war / das Christi Fleisch nicht von Natur Gott ist / sondern nur mit Gottes Sohn persoͤnlich verei -

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[0112] heit? Aber ich bete des HERRN Fleisch / Ja die vollkommene Menschheit in Christo darumb an / das sie von der Gottheit angenommen / vnd mit derselben vereinigt ist / vñ bekenne / das es nicht zwo / sondern ein einige Person ist / Gott vnd Mensch / vnd Gottes Sohn. Letzlich / so du den Menschẽ von Gott absoͤnderst / glaube ich jhm nimmermehr / vnd diene jhm auch nicht. Aus welchen Spruͤchen klar zu sehen / das nicht der jenige verflucht ist / der Christi Fleisch anbete / sondern der / so es nicht anbetet / wie Augustinus Psal. 98. schreibet: Wann Christi Fleisch ausserhalb der persoͤnlichen Vereinigung gesetzt vnd abgesoͤndert were / da koͤndte noch solte es nicht angebetet werden / vnd wer der verflucht / der es anbetet. Aber in der persoͤnlichen Vereinigung sol vnd mus es von allen Creaturen angeruffen werden / vnd welcher Mensch es nicht anruͤfft / der ist verflucht. II. Diese sein wahrhafftig Abgoͤttisch / so da den Dingen dienen / welche von Natur nicht Gott seindt / Gal. 4. Aber Christi Fleisch ist nicht von Natur Gott / ob es wol dem wahren GOtt persoͤnlich vereinigt. Derwegen ist gewiß / das die jenigen / so eigentlich zum Fleisch Christi jhr Gebet richten / wahrhafftig Abgoͤttisch sein. Antwort: Die erste Propositto oder Maior, so aus Pauli Wortẽ / Gal. 4. genom̃en / gehet Christi Fleisch gar nichts vberal an. Der Apostel redet da auch nicht von Christi fleisch / welches er jm persoͤnlich vnd vnzertrennlich vereinigt / sondern von den stummen Goͤtzen / so von Natur nicht Gott / sondern Creaturn sein vnd Menschen Werck / Derwegen dann auch gemeldter Spruch Pauli zum Grunde dieser Sachen nicht kan noch soll gelegt werden. Vnd ist eine grewliche verkehrung / solchen Spruch darauff zwingen woͤllen / welches Gott an diesen Gesellen zu seiner Zeit finden vnd raͤchen wird. So viel aber Minorem oder die andere Proposition anlanget / ists wol war / das Christi Fleisch nicht von Natur Gott ist / sondern nur mit Gottes Sohn persoͤnlich verei -

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/112>, abgerufen am 25.11.2024.