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Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592.

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in eine Person des Sons Gottes zusammen gebracht werden / Ich schewe mich ein glüende Kohlen anzurühren vmb des Fewers willen / das mit dem Holtz vereinigt ist: Ich bete beyde Naturen Christi meines Gottes zugleich an / darumb das die Gottheit mit dem Fleisch vereinigt ist / dann ich gebe nicht für / das ein vierdte Person in der Dreyfaltigkeit sey / sondern ich bekenne / das das Wort mit sampt seinem Fleisch ein Person sey. Biß daher Damascenus.

Daher sagen die bewehrtesten Schul Lehrer / gleich wie man mit einerley Furcht sich fürchtet vor einem glüenden Eysen / vnd für dem Fewer im Eysen / also soll man mit einerley Anbeten den Son Gottes mit seinem angenommenen Fleisch verehren.

Item Damascen. lib. 4. cap. 1. Sancta eius anima videt & agnoscit, quod ab omni rationali creatura adoratur. Item agnoscit sancta eius anima, quod secundum hypostasin vnita sic Deo Verbo, & simul adoratur vt Dei anima, & non simpliciter vt anima.

Seine heilige Seel sihet vnd erkennet / das sie von aller vernünfftiger Creatur angebetet werde. Item / sein heilige Seel erkennet / das sie persönlich vereiniget sey dem Son Gottes / vnd zugleich angebetet werde als Gottes Seele / vnd nicht schlecht als ein Seel.

Item lib. 4. cap. 3. Caro Christi secundum propriam suam naturam (si subtilibus cogitationibus se pares humanitatem a diuinitate) in adorabilis est vt creata, seu creatura, vnita autem Deo Verbo propter ipsum & in ipso adoratur. Ibidem: Caro Christi secundaum propriam suam naturam non est adorabilis: adoratur autem in incarnato Deo Verbo, non propter seipsam, sed propter vnitum ipsi, secundum hypostasin, Denn Verbum. Et non dicimus quod carnem adoramus nudam, sed carnem Dei siue incarnatum Deum. Wann du mit scharpffen Gedancken die Menschheit Christi von der Gottheit scheidest / so findet sichs / das Christi Fleisch ein erschaffen Fleisch oder Creatur ist / derhalben köndte vnd solte es seiner

in eine Person des Sons Gottes zusam̃en gebracht werden / Ich schewe mich ein gluͤende Kohlen anzuruͤhren vmb des Fewers willen / das mit dem Holtz vereinigt ist: Ich bete beyde Naturen Christi meines Gottes zugleich an / darumb das die Gottheit mit dem Fleisch vereinigt ist / dañ ich gebe nicht fuͤr / das ein vierdte Person in der Dreyfaltigkeit sey / sondern ich bekenne / das das Wort mit sampt seinem Fleisch ein Person sey. Biß daher Damascenus.

Daher sagen die bewehrtesten Schul Lehrer / gleich wie man mit einerley Furcht sich fuͤrchtet vor einem gluͤenden Eysen / vnd fuͤr dem Fewer im Eysen / also soll man mit einerley Anbeten den Son Gottes mit seinem angenommenen Fleisch verehren.

Item Damascen. lib. 4. cap. 1. Sancta eius anima videt & agnoscit, quòd ab omni rationali creatura adoratur. Item agnoscit sancta eius anima, quòd secundùm hypostasin vnita sic Deo Verbo, & simul adoratur vt Dei anima, & non simpliciter vt anima.

Seine heilige Seel sihet vnd erkennet / das sie von aller vernuͤnfftiger Creatur angebetet werde. Item / sein heilige Seel erkennet / das sie persoͤnlich vereiniget sey dem Son Gottes / vnd zugleich angebetet werde als Gottes Seele / vnd nicht schlecht als ein Seel.

Item lib. 4. cap. 3. Caro Christi secundùm propriam suam naturam (si subtilibus cogitationibus se pares humanitatem à diuinitate) in adorabilis est vt creata, seu creatura, vnita autem Deo Verbo propter ipsum & in ipso adoratur. Ibidem: Caro Christi secundûm propriam suam naturam non est adorabilis: adoratur autem in incarnato Deo Verbo, non propter seipsam, sed propter vnitum ipsi, secundùm hypostasin, Deñ Verbum. Et non dicimus quòd carnem adoramus nudam, sed carnem Dei siue incarnatum Deum. Wann du mit scharpffen Gedancken die Menschheit Christi von der Gottheit scheidest / so findet sichs / das Christi Fleisch ein erschaffen Fleisch oder Creatur ist / derhalben koͤndte vnd solte es seiner

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        <p>Daher sagen die bewehrtesten Schul Lehrer / gleich wie man mit einerley Furcht                      sich fu&#x0364;rchtet vor einem glu&#x0364;enden Eysen / vnd fu&#x0364;r dem Fewer im Eysen / also soll                      man mit einerley Anbeten den Son Gottes mit seinem angenommenen Fleisch                      verehren.</p>
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[44/0107] in eine Person des Sons Gottes zusam̃en gebracht werden / Ich schewe mich ein gluͤende Kohlen anzuruͤhren vmb des Fewers willen / das mit dem Holtz vereinigt ist: Ich bete beyde Naturen Christi meines Gottes zugleich an / darumb das die Gottheit mit dem Fleisch vereinigt ist / dañ ich gebe nicht fuͤr / das ein vierdte Person in der Dreyfaltigkeit sey / sondern ich bekenne / das das Wort mit sampt seinem Fleisch ein Person sey. Biß daher Damascenus. Daher sagen die bewehrtesten Schul Lehrer / gleich wie man mit einerley Furcht sich fuͤrchtet vor einem gluͤenden Eysen / vnd fuͤr dem Fewer im Eysen / also soll man mit einerley Anbeten den Son Gottes mit seinem angenommenen Fleisch verehren. Item Damascen. lib. 4. cap. 1. Sancta eius anima videt & agnoscit, quòd ab omni rationali creatura adoratur. Item agnoscit sancta eius anima, quòd secundùm hypostasin vnita sic Deo Verbo, & simul adoratur vt Dei anima, & non simpliciter vt anima. Seine heilige Seel sihet vnd erkennet / das sie von aller vernuͤnfftiger Creatur angebetet werde. Item / sein heilige Seel erkennet / das sie persoͤnlich vereiniget sey dem Son Gottes / vnd zugleich angebetet werde als Gottes Seele / vnd nicht schlecht als ein Seel. Item lib. 4. cap. 3. Caro Christi secundùm propriam suam naturam (si subtilibus cogitationibus se pares humanitatem à diuinitate) in adorabilis est vt creata, seu creatura, vnita autem Deo Verbo propter ipsum & in ipso adoratur. Ibidem: Caro Christi secundûm propriam suam naturam non est adorabilis: adoratur autem in incarnato Deo Verbo, non propter seipsam, sed propter vnitum ipsi, secundùm hypostasin, Deñ Verbum. Et non dicimus quòd carnem adoramus nudam, sed carnem Dei siue incarnatum Deum. Wann du mit scharpffen Gedancken die Menschheit Christi von der Gottheit scheidest / so findet sichs / das Christi Fleisch ein erschaffen Fleisch oder Creatur ist / derhalben koͤndte vnd solte es seiner

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Widerlegung aller Lästerungen und Kalumnien. Magdeburg, 1592, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_widerlegung_1592/107>, abgerufen am 24.11.2024.