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Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.

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allein Göttliche gewalt / Sondern auch die wesentliche Gottheit selbst erfordert. Nun Lesset sich aber dieses keines wegs also schliessen.

Die Menscheit Christi ist nicht Gott / Darumb hat sie das werck der erlösung nicht können verrichten helfsen. Denn inn dem Mitler müssen beyde Naturn / Göttliche vnd Menschliche beysammen sein / nicht aber vnter einander vermenget / dz ist / es muß nicht allesalleine Gott sein an diesem mitler. Sonst köndte er nicht leiden noch sterben / Auch muß an jhme nicht allein die Menscheit sein / sonst hette er die Sünde vnd den Todt nicht oberwinden / noch gerechtigkeit vnd ewiges leben wiederbringen können.

Ist demnach ein lautere vnwissenheit an diesen Theologen / das sie von der Allmacht also folgern.

So die Menscheit Christi nicht allmechtig ist / Ergo, So hat sie nicht können das werck der erlösung verrichten helffen.

Warumb lernen sie nicht zuvorn recht vnd volkömlich verstehen die bewerte Regel der Rechtgleubigen Kirchen? Agit vtraque forma cum alterius communtone, vnaquaque agente, quod suum est. Verbo operante quod verbi est, Carne exequente quod carnis est. Vnum horum coruscat miraculis, aliud succumbit iniurijs. Hie er greiffen sie das erste. Agere cum communione alterius, das andere / Agere quod proprium est, lassen sie dahinden / wie der Sathan thete / da er Christum vorsuchte / zoge den Psalm an / die Engel werden dich behüten. Liesse aber aussen / auff allen deinen wegen.

Also dencken sie nicht einmahl / das der einigen Menschlichen Natur in der Person Chrifti / nicht könne zugelegt werden / zugleich allmechtig sein / vnd aller schwacheit vnterworffen sein / welches die Persönliche vereinigung von der Menscheit Christi nicht hat hinweg genommen / Ja das zu vnser erlösung zum höchsten von nöhten gewesen ist.

Fol. 18. b.

Mit wem zancken sie auch von dieser form zureden / Das die Gottheit müsse warhafftig inn / mit / vnd durch die angenommene Menscheit das Menschliche Geschlecht erlöset haben? Freylich hat vns

allein Göttliche gewalt / Sondern auch die wesentliche Gottheit selbst erfordert. Nun Lesset sich aber dieses keines wegs also schliessen.

Die Menscheit Christi ist nicht Gott / Darumb hat sie das werck der erlösung nicht können verrichten helfsen. Denn inn dem Mitler müssen beyde Naturn / Göttliche vnd Menschliche beysammen sein / nicht aber vnter einander vermenget / dz ist / es muß nicht allesalleine Gott sein an diesem mitler. Sonst köndte er nicht leiden noch sterben / Auch muß an jhme nicht allein die Menscheit sein / sonst hette er die Sünde vnd den Todt nicht oberwinden / noch gerechtigkeit vnd ewiges leben wiederbringen können.

Ist demnach ein lautere vnwissenheit an diesen Theologen / das sie von der Allmacht also folgern.

So die Menscheit Christi nicht allmechtig ist / Ergo, So hat sie nicht können das werck der erlösung verrichten helffen.

Warumb lernen sie nicht zuvorn recht vñ volkömlich verstehen die bewerte Regel der Rechtgleubigen Kirchen? Agit vtraque forma cum alterius communtone, vnaquaque agente, quod suum est. Verbo operante quod verbi est, Carne exequente quod carnis est. Vnum horum coruscat miraculis, aliud succumbit iniurijs. Hie er greiffen sie das erste. Agere cum communione alterius, das andere / Agere quod proprium est, lassen sie dahindẽ / wie der Sathan thete / da er Christum vorsuchte / zoge den Psalm an / die Engel werden dich behüten. Liesse aber aussen / auff allen deinen wegen.

Also dencken sie nicht einmahl / das der einigen Menschlichen Natur in der Person Chrifti / nicht könne zugelegt werden / zugleich allmechtig sein / vnd aller schwacheit vnterworffen sein / welches die Persönliche vereinigung von der Menscheit Christi nicht hat hinweg genommen / Ja das zu vnser erlösung zum höchsten von nöhten gewesen ist.

Fol. 18. b.

Mit wem zancken sie auch von dieser form zureden / Das die Gottheit müsse warhafftig inn / mit / vnd durch die angenommene Menscheit das Menschliche Geschlecht erlöset haben? Freylich hat vns

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[0098] allein Göttliche gewalt / Sondern auch die wesentliche Gottheit selbst erfordert. Nun Lesset sich aber dieses keines wegs also schliessen. Die Menscheit Christi ist nicht Gott / Darumb hat sie das werck der erlösung nicht können verrichten helfsen. Denn inn dem Mitler müssen beyde Naturn / Göttliche vnd Menschliche beysammen sein / nicht aber vnter einander vermenget / dz ist / es muß nicht allesalleine Gott sein an diesem mitler. Sonst köndte er nicht leiden noch sterben / Auch muß an jhme nicht allein die Menscheit sein / sonst hette er die Sünde vnd den Todt nicht oberwinden / noch gerechtigkeit vnd ewiges leben wiederbringen können. Ist demnach ein lautere vnwissenheit an diesen Theologen / das sie von der Allmacht also folgern. So die Menscheit Christi nicht allmechtig ist / Ergo, So hat sie nicht können das werck der erlösung verrichten helffen. Warumb lernen sie nicht zuvorn recht vñ volkömlich verstehen die bewerte Regel der Rechtgleubigen Kirchen? Agit vtraque forma cum alterius communtone, vnaquaque agente, quod suum est. Verbo operante quod verbi est, Carne exequente quod carnis est. Vnum horum coruscat miraculis, aliud succumbit iniurijs. Hie er greiffen sie das erste. Agere cum communione alterius, das andere / Agere quod proprium est, lassen sie dahindẽ / wie der Sathan thete / da er Christum vorsuchte / zoge den Psalm an / die Engel werden dich behüten. Liesse aber aussen / auff allen deinen wegen. Also dencken sie nicht einmahl / das der einigen Menschlichen Natur in der Person Chrifti / nicht könne zugelegt werden / zugleich allmechtig sein / vnd aller schwacheit vnterworffen sein / welches die Persönliche vereinigung von der Menscheit Christi nicht hat hinweg genommen / Ja das zu vnser erlösung zum höchsten von nöhten gewesen ist. Mit wem zancken sie auch von dieser form zureden / Das die Gottheit müsse warhafftig inn / mit / vnd durch die angenommene Menscheit das Menschliche Geschlecht erlöset haben? Freylich hat vns

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/98>, abgerufen am 28.11.2024.