Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

ches Geistliches wesen vorwandelt / oder / so er fleisch vnd Bein sein soll / allenthalben damit expandiret, oder Inn vnzehlich viel Leib multiplicirt wird / wie wir solches newlich wieder I. Andream weiter haben außgefürt / dahin wir auch diese Theogen mit jhren kalen vnd faulen entschüldigungen weisen / welche / da sie von hertzen vnd mit gantzem ernst die Eutychianische vorgöttung der Menscheit / die Phantastische expansionem vnd Manicheische multiplication des Leibs Christi / vnd vorwandlung Fol. 9. b.desselben Inn ein Gespenst (Davon sie Augustini spruch von vns angezogen / müssen recht sein lassen) mit vns vnd allen rechtgleubigen verdammen (als sie wol zum schein allhier fürgeben) mögen sie den vhrsprung solcher jrrthumbe erwegen / vnd die vbiquitet als eine Hauptquelle vors erste zustopffen.

Vnd weil wir hie nicht handeln vom heiligen Abendmahl / sondern von der vbiquitet, die man jhnen entweder zugefallen glauben / oder für Nestorianer sich soll schelten lassen. Ist es eine vnvorschempte Sophisterey / das sie Statum Controuersiae so offt verendern / vnd wiederumb allhier fürwenden / Fol: 8. b.es sey nicht der streit zwischen vns vnd jhnen / Ob Christus vnserm Fleisch an Natur vnd eigenschafften / gleich sey vnd bleibe / Sondern wenn Christus spricht in den worten des Abendmahls / das er an allen örten / da dasselbe zugleich vnd auff einmahl hie auff erden gehalten wird / seinen waren Leib vnd Blut außtheilen wolle / ob denn er auch solches thun könne / oder ob jn die Natürliche art vnd eigenschafft seines waren Menschlichen Leibs daran verhindere / etc.

Denn do auch das heilige Abendmahl noch nicht war eingesetzt / war dennoch Christus von seiner empfengniß an / warer Gott vnd Mensch Inn einer Person / vnd war aber mit seinem Leib / der mit seinen Kleidern beschlossen vnd vmbfangen war / nicht allenthalben / geschach auch keine Nestorianische trennung der Persönlichen vereinigung.

Darzu ist es eine schendliche Calumnia, das diese verleumbder / vns oder andern aufftichten / als solten wir vom Abendmahl lehren / Christus könne seinen Leib vns nicht AVSTHEILEN / vnd

ches Geistliches wesen vorwandelt / oder / so er fleisch vnd Bein sein soll / allenthalben damit expandiret, oder Inn vnzehlich viel Leib multiplicirt wird / wie wir solches newlich wieder I. Andream weiter haben außgefürt / dahin wir auch diese Theogen mit jhren kalen vnd faulen entschüldigungen weisen / welche / da sie von hertzen vnd mit gantzem ernst die Eutychianische vorgöttung der Menscheit / die Phantastische expansionem vnd Manicheische multiplication des Leibs Christi / vnd vorwandlung Fol. 9. b.desselben Inn ein Gespenst (Davon sie Augustini spruch von vns angezogen / müssen recht sein lassen) mit vns vnd allen rechtgleubigen verdammen (als sie wol zum schein allhier fürgeben) mögen sie den vhrsprung solcher jrrthumbe erwegen / vnd die vbiquitet als eine Hauptquelle vors erste zustopffen.

Vnd weil wir hie nicht handeln vom heiligen Abendmahl / sondern von der vbiquitet, die man jhnen entweder zugefallen glauben / oder für Nestorianer sich soll schelten lassen. Ist es eine vnvorschempte Sophisterey / das sie Statum Controuersiae so offt verendern / vnd wiederumb allhier fürwenden / Fol: 8. b.es sey nicht der streit zwischen vns vnd jhnen / Ob Christus vnserm Fleisch an Natur vnd eigenschafften / gleich sey vnd bleibe / Sondern weñ Christus spricht in den worten des Abendmahls / das er an allen örten / da dasselbe zugleich vnd auff einmahl hie auff erden gehalten wird / seinen waren Leib vnd Blut außtheilen wolle / ob denn er auch solches thun könne / oder ob jn die Natürliche art vnd eigenschafft seines waren Menschlichen Leibs daran verhindere / etc.

Denn do auch das heilige Abendmahl noch nicht war eingesetzt / war dennoch Christus von seiner empfengniß an / warer Gott vnd Mensch Inn einer Person / vnd war aber mit seinem Leib / der mit seinen Kleidern beschlossen vnd vmbfangen war / nicht allenthalben / geschach auch keine Nestorianische trennung der Persönlichen vereinigung.

Darzu ist es eine schendliche Calumnia, das diese verleumbder / vns oder andern aufftichten / als solten wir vom Abendmahl lehren / Christus könne seinen Leib vns nicht AVSTHEILEN / vnd

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0044"/>
ches Geistliches wesen vorwandelt / oder / so er fleisch vnd Bein sein                      soll / allenthalben damit expandiret, oder Inn vnzehlich viel Leib multiplicirt                      wird / wie wir solches newlich wieder I. Andream weiter haben außgefürt / dahin                      wir auch diese Theogen mit jhren kalen vnd faulen entschüldigungen weisen /                      welche / da sie von hertzen vnd mit gantzem ernst die Eutychianische vorgöttung                      der Menscheit / die Phantastische expansionem vnd Manicheische multiplication                      des Leibs Christi / vnd vorwandlung <note place="left">Fol. 9.                      b.</note>desselben Inn ein Gespenst (Davon sie Augustini spruch von vns                      angezogen / müssen recht sein lassen) mit vns vnd allen rechtgleubigen verdammen                      (als sie wol zum schein allhier fürgeben) mögen sie den vhrsprung solcher                      jrrthumbe erwegen / vnd die vbiquitet als eine Hauptquelle vors erste                      zustopffen.</p>
        <p>Vnd weil wir hie nicht handeln vom heiligen Abendmahl / sondern von der                      vbiquitet, die man jhnen entweder zugefallen glauben / oder für Nestorianer sich                      soll schelten lassen. Ist es eine vnvorschempte Sophisterey / das sie Statum                      Controuersiae so offt verendern / vnd wiederumb allhier fürwenden / <note place="left">Fol: 8. b.</note>es sey nicht der streit zwischen vns                      vnd jhnen / Ob Christus vnserm Fleisch an Natur vnd eigenschafften / gleich sey                      vnd bleibe / Sondern wen&#x0303; Christus spricht in den worten des                      Abendmahls / das er an allen örten / da dasselbe zugleich vnd auff einmahl hie                      auff erden gehalten wird / seinen waren Leib vnd Blut außtheilen wolle / ob denn                      er auch solches thun könne / oder ob jn die Natürliche art vnd eigenschafft                      seines waren Menschlichen Leibs daran verhindere / etc.</p>
        <p>Denn do auch das heilige Abendmahl noch nicht war eingesetzt / war dennoch                      Christus von seiner empfengniß an / warer Gott vnd Mensch Inn einer Person / vnd                      war aber mit seinem Leib / der mit seinen Kleidern beschlossen vnd vmbfangen war                      / nicht allenthalben / geschach auch keine Nestorianische trennung der                      Persönlichen vereinigung.</p>
        <p>Darzu ist es eine schendliche Calumnia, das diese verleumbder / vns oder andern                      aufftichten / als solten wir vom Abendmahl lehren / Christus könne seinen Leib                      vns nicht <hi rendition="#i">AVSTHEILEN</hi> / vnd
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0044] ches Geistliches wesen vorwandelt / oder / so er fleisch vnd Bein sein soll / allenthalben damit expandiret, oder Inn vnzehlich viel Leib multiplicirt wird / wie wir solches newlich wieder I. Andream weiter haben außgefürt / dahin wir auch diese Theogen mit jhren kalen vnd faulen entschüldigungen weisen / welche / da sie von hertzen vnd mit gantzem ernst die Eutychianische vorgöttung der Menscheit / die Phantastische expansionem vnd Manicheische multiplication des Leibs Christi / vnd vorwandlung desselben Inn ein Gespenst (Davon sie Augustini spruch von vns angezogen / müssen recht sein lassen) mit vns vnd allen rechtgleubigen verdammen (als sie wol zum schein allhier fürgeben) mögen sie den vhrsprung solcher jrrthumbe erwegen / vnd die vbiquitet als eine Hauptquelle vors erste zustopffen. Fol. 9. b. Vnd weil wir hie nicht handeln vom heiligen Abendmahl / sondern von der vbiquitet, die man jhnen entweder zugefallen glauben / oder für Nestorianer sich soll schelten lassen. Ist es eine vnvorschempte Sophisterey / das sie Statum Controuersiae so offt verendern / vnd wiederumb allhier fürwenden / es sey nicht der streit zwischen vns vnd jhnen / Ob Christus vnserm Fleisch an Natur vnd eigenschafften / gleich sey vnd bleibe / Sondern weñ Christus spricht in den worten des Abendmahls / das er an allen örten / da dasselbe zugleich vnd auff einmahl hie auff erden gehalten wird / seinen waren Leib vnd Blut außtheilen wolle / ob denn er auch solches thun könne / oder ob jn die Natürliche art vnd eigenschafft seines waren Menschlichen Leibs daran verhindere / etc. Fol: 8. b. Denn do auch das heilige Abendmahl noch nicht war eingesetzt / war dennoch Christus von seiner empfengniß an / warer Gott vnd Mensch Inn einer Person / vnd war aber mit seinem Leib / der mit seinen Kleidern beschlossen vnd vmbfangen war / nicht allenthalben / geschach auch keine Nestorianische trennung der Persönlichen vereinigung. Darzu ist es eine schendliche Calumnia, das diese verleumbder / vns oder andern aufftichten / als solten wir vom Abendmahl lehren / Christus könne seinen Leib vns nicht AVSTHEILEN / vnd

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/44
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/44>, abgerufen am 22.11.2024.