Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.vnd befinden / wo sie also forthfahren / das es schrecklich sey in die hende des lebendigen Gottes zu fallen. Wol ist es gleublich / das sie sich bedüncken lassen / weil sie bißher / durch mißbrauch des Weltlichen Arms / darauff sie allein trotzen vnd bawen / sich für Allgemeine reformatores der Kirchen in Deutschlandt außgeben / vnd dafür angesehen sein wollen / als schrieben vnd handelten sie wider die jenigen / so sie mit vnfugen für Sacramentirer außruffen / derer meinung sie doch nirgend getrewlich vnd auffrichtig anziehen / vnd noch viel weniger jemals / in ordentlicher vnparteyischer erkendniß der sachen / jrrhumbs vberwiesen haben / Das gleichwol für der Welt jederman / vnd sonderlich die sie vormeinen jhnen anhengig zu sein / die augen zuthun / vnd sehr viel vnd groß von jnen vnd jhren lesterschrifften halten müssen. Vnd sind zwar bey vielen hohes vnd nidriges standes Personen / die streit / vom handel des H. Abendmahls Christi / durch sie vnd jhre mitgesellen (denen es mehr vmb jhr primat vnd eigen nutz als vmb die ehre Gottes / oder der Kirchen Christi wolfarth zuthun ist) so gar verbittert vnd verhast gemacht / das mancher vomgrundt der sachen auch nichts hören wil / Daher denn diß leider heutigs tags für das einige Mordt vnd Schlachtschwerdt gehalten wird / Wenn man vns oder andere in neidsame vnd vorhaste vordacht setzen / Bey grossen Herrn in vngnadt / Bey dem gemeinen Mann in vngunst / Bey jeder menniglich / vmb allen glimpff / ehr vnd guten Nahmen / auch wol vmb leib / vnd gut bringen / oder ins elendt vorjagen wil / das man nur vnuerschempt mit den parteyischen / sectirischen Nahmen vmb sich wirfft / vngeachtet / das der wenigste theil weiß / warumb es zuthun / vnd vnsere lesterer nie gründtlich vnd eigentlich dargethan vnd erweiset haben / was vnsere lehr vnd bekendtniß sey / wie ferne man miteinander einig / oder wie weith man in der hauptsachen von einander sey / vnd noch viel weniger / welches theils meinung / mit der H. schrifft / den Artickeln des Algemeinen Christlichen glaubens / vnd der alten reinen Kirchen bekendtnissen vberein stimme / oder was solcher Richtschnur zuwider vnd entgegen sey. vnd befinden / wo sie also forthfahren / das es schrecklich sey in die hende des lebendigen Gottes zu fallen. Wol ist es gleublich / das sie sich bedüncken lassen / weil sie bißher / durch mißbrauch des Weltlichen Arms / darauff sie allein trotzen vnd bawen / sich für Allgemeine reformatores der Kirchen in Deutschlandt außgeben / vnd dafür angesehen sein wollen / als schrieben vnd handelten sie wider die jenigen / so sie mit vnfugen für Sacramentirer außruffen / derer meinung sie doch nirgend getrewlich vnd auffrichtig anziehẽ / vnd noch viel weniger jemals / in ordentlicher vnparteyischer erkendniß der sachen / jrrhumbs vberwiesen haben / Das gleichwol für der Welt jederman / vnd sonderlich die sie vormeinen jhnen anhengig zu sein / die augen zuthun / vnd sehr viel vñ groß von jnen vnd jhren lesterschrifften halten müssen. Vnd sind zwar bey vielen hohes vnd nidriges standes Personen / die streit / vom handel des H. Abendmahls Christi / durch sie vnd jhre mitgesellen (denen es mehr vmb jhr primat vnd eigẽ nutz als vmb die ehre Gottes / oder der Kirchen Christi wolfarth zuthun ist) so gar verbittert vnd verhast gemacht / das mancher vomgrundt der sachen auch nichts hören wil / Daher denn diß leider heutigs tags für das einige Mordt vnd Schlachtschwerdt gehaltẽ wird / Wenn man vns oder andere in neidsame vnd vorhaste vordacht setzen / Bey grossen Herrn in vngnadt / Bey dem gemeinen Mañ in vngunst / Bey jeder menniglich / vmb allen glimpff / ehr vnd guten Nahmen / auch wol vmb leib / vnd gut bringen / oder ins elendt vorjagen wil / das man nur vnuerschempt mit den parteyischen / sectirischen Nahmen vmb sich wirfft / vngeachtet / das der wenigste theil weiß / warumb es zuthun / vnd vnsere lesterer nie gründtlich vnd eigentlich dargethan vnd erweiset haben / was vnsere lehr vñ bekendtniß sey / wie ferne man miteinander einig / oder wie weith man in der hauptsachen von einander sey / vnd noch viel weniger / welches theils meinung / mit der H. schrifft / den Artickeln des Algemeinen Christlichen glaubens / vnd der alten reinen Kirchen bekendtnissen vberein stimme / oder was solcher Richtschnur zuwider vnd entgegen sey. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0300"/> vnd befinden / wo sie also forthfahren / das es schrecklich sey in die hende des lebendigen Gottes zu fallen.</p> <p>Wol ist es gleublich / das sie sich bedüncken lassen / weil sie bißher / durch mißbrauch des Weltlichen Arms / darauff sie allein trotzen vnd bawen / sich für Allgemeine <hi rendition="#i">reformatores</hi> der Kirchen in Deutschlandt außgeben / vnd dafür angesehen sein wollen / als schrieben vnd handelten sie wider die jenigen / so sie mit vnfugen für Sacramentirer außruffen / derer meinung sie doch nirgend getrewlich vnd auffrichtig anziehẽ / vnd noch viel weniger jemals / in ordentlicher vnparteyischer erkendniß der sachen / jrrhumbs vberwiesen haben / Das gleichwol für der Welt jederman / vnd sonderlich die sie vormeinen jhnen anhengig zu sein / die augen zuthun / vnd sehr viel vñ groß von jnen vnd jhren lesterschrifften halten müssen.</p> <p>Vnd sind zwar bey vielen hohes vnd nidriges standes Personen / die streit / vom handel des H. Abendmahls Christi / durch sie vnd jhre mitgesellen (denen es mehr vmb jhr primat vnd eigẽ nutz als vmb die ehre Gottes / oder der Kirchen Christi wolfarth zuthun ist) so gar verbittert vnd verhast gemacht / das mancher vomgrundt der sachen auch nichts hören wil / Daher denn diß leider heutigs tags für das einige Mordt vnd Schlachtschwerdt gehaltẽ wird / Wenn man vns oder andere in neidsame vnd vorhaste vordacht setzen / Bey grossen Herrn in vngnadt / Bey dem gemeinen Mañ in vngunst / Bey jeder menniglich / vmb allen glimpff / ehr vnd guten Nahmen / auch wol vmb leib / vnd gut bringen / oder ins elendt vorjagen wil / das man nur vnuerschempt mit den parteyischen / sectirischen Nahmen vmb sich wirfft / vngeachtet / das <choice><abbr>d̕</abbr><expan>der</expan></choice> wenigste theil weiß / warumb es zuthun / vnd vnsere lesterer nie gründtlich vnd eigentlich dargethan vnd erweiset haben / was vnsere lehr vñ bekendtniß sey / wie ferne man miteinander einig / oder wie weith man in der hauptsachen von einander sey / vnd noch viel weniger / welches theils meinung / mit der H. schrifft / den Artickeln des Algemeinen Christlichen glaubens / vnd der alten reinen Kirchen bekendtnissen vberein stimme / oder was solcher Richtschnur zuwider vnd entgegen sey.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0300]
vnd befinden / wo sie also forthfahren / das es schrecklich sey in die hende des lebendigen Gottes zu fallen.
Wol ist es gleublich / das sie sich bedüncken lassen / weil sie bißher / durch mißbrauch des Weltlichen Arms / darauff sie allein trotzen vnd bawen / sich für Allgemeine reformatores der Kirchen in Deutschlandt außgeben / vnd dafür angesehen sein wollen / als schrieben vnd handelten sie wider die jenigen / so sie mit vnfugen für Sacramentirer außruffen / derer meinung sie doch nirgend getrewlich vnd auffrichtig anziehẽ / vnd noch viel weniger jemals / in ordentlicher vnparteyischer erkendniß der sachen / jrrhumbs vberwiesen haben / Das gleichwol für der Welt jederman / vnd sonderlich die sie vormeinen jhnen anhengig zu sein / die augen zuthun / vnd sehr viel vñ groß von jnen vnd jhren lesterschrifften halten müssen.
Vnd sind zwar bey vielen hohes vnd nidriges standes Personen / die streit / vom handel des H. Abendmahls Christi / durch sie vnd jhre mitgesellen (denen es mehr vmb jhr primat vnd eigẽ nutz als vmb die ehre Gottes / oder der Kirchen Christi wolfarth zuthun ist) so gar verbittert vnd verhast gemacht / das mancher vomgrundt der sachen auch nichts hören wil / Daher denn diß leider heutigs tags für das einige Mordt vnd Schlachtschwerdt gehaltẽ wird / Wenn man vns oder andere in neidsame vnd vorhaste vordacht setzen / Bey grossen Herrn in vngnadt / Bey dem gemeinen Mañ in vngunst / Bey jeder menniglich / vmb allen glimpff / ehr vnd guten Nahmen / auch wol vmb leib / vnd gut bringen / oder ins elendt vorjagen wil / das man nur vnuerschempt mit den parteyischen / sectirischen Nahmen vmb sich wirfft / vngeachtet / das d̕ wenigste theil weiß / warumb es zuthun / vnd vnsere lesterer nie gründtlich vnd eigentlich dargethan vnd erweiset haben / was vnsere lehr vñ bekendtniß sey / wie ferne man miteinander einig / oder wie weith man in der hauptsachen von einander sey / vnd noch viel weniger / welches theils meinung / mit der H. schrifft / den Artickeln des Algemeinen Christlichen glaubens / vnd der alten reinen Kirchen bekendtnissen vberein stimme / oder was solcher Richtschnur zuwider vnd entgegen sey.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |