Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

wir nicht modum praesentiae, die weise der gegenwart / Sondern geben dardurch zuvorstehen / die gegenwart der Substantz des waren wesentlichen leibs Christi.

Dagegen verwerffen sie allenthalben / das wir bekennen / das die Substantz des leibs Christi vnserm glauben gegenwertig sey / nicht auff eine leibliche / sondern auff eine Geistliche weiß. Mit welchen wort Geistlich / wir keines wegs allein von der Geistlichen krafft / vnd wirckung / oder von dem Geist Christi allein reden / als sie es Fol: 134. felschlich deuten / sondern wir reden von dem leib Christi selbst / der im brauch des Abendmahls / das obiectum fidei & communicationis nostrae cum Christo ist / wie Philippus in locis das wort Corporaliter recht also erkleret / de substantia & efficacia. Der modus aber / oder weise der gegenwart vnd gemeinschafft des leibs Christi / sagen wir / sey nicht eine leibliche weiß / wie auch alle das / so zum Reich Christi gehört / nicht auff leibliche / sondern Geistliche weiß / in anhörung des worts vnd brauch der Sacrament vns gegenwertig mitgetheilt / vnd von vns angenommen vnd empfangen wird. Diss müssen sie entweder lassen an vns recht sein / oder es muß nicht war sein / das sie das wort leiblich / nicht de modo, sed de obiecto verstehen sollen / weil sie eben ein solches an vns verdammen dörffen.

XLIII.

Fol. 150. b. Sagen sie / Wir haltens auch vnsers theils dafür / das es vnnütze vnd vorgebliche disputationes sind / wie der leib Christi ins Brodt zubringen sey. Sagen auch es sey nicht wider sie / das wir Fol: 151. Lutheri spruch hiervon angezogen / Laß das narrenwerck fahren / etc. Inn dessen aber ist jhr fürnembstes streiten vnd fechten / von der wesentlichen gegenwart des Leibs im Brodt / Welche sie allein die wahre gegenwart Christi im Abendtmahl nennen / vnd gar nicht leiden können / das man solch Antichristisch geticht / einen Fol. 151. b. grewel der verwüstung heisse. Was ist aber diß anders / denn vnnütz vnd vergeblich disputirn / wie man Christi leib ins Brodt bringe?

XLIIII.

Fol. 137. a & b. schreiben sie / Sie wissen sich GOtt lob

wir nicht modum praesentiae, die weise der gegenwart / Sondern geben dardurch zuvorstehen / die gegenwart der Substantz des waren wesentlichen leibs Christi.

Dagegen verwerffen sie allenthalben / das wir bekennen / das die Substantz des leibs Christi vnserm glauben gegenwertig sey / nicht auff eine leibliche / sondern auff eine Geistliche weiß. Mit welchẽ wort Geistlich / wir keines wegs allein von der Geistlichen krafft / vnd wirckung / oder von dem Geist Christi allein reden / als sie es Fol: 134. felschlich deuten / sondern wir reden von dem leib Christi selbst / der im brauch des Abendmahls / das obiectum fidei & communicationis nostrae cum Christo ist / wie Philippus in locis das wort Corporaliter recht also erkleret / de substantia & efficacia. Der modus aber / oder weise der gegenwart vnd gemeinschafft des leibs Christi / sagen wir / sey nicht eine leibliche weiß / wie auch alle das / so zum Reich Christi gehört / nicht auff leibliche / sondern Geistliche weiß / in anhörung des worts vnd brauch der Sacrament vns gegenwertig mitgetheilt / vnd von vns angenommen vnd empfangen wird. Diss müssen sie entweder lassen an vns recht sein / oder es muß nicht war sein / das sie das wort leiblich / nicht de modo, sed de obiecto verstehen sollen / weil sie eben ein solches an vns verdammen dörffen.

XLIII.

Fol. 150. b. Sagen sie / Wir haltens auch vnsers theils dafür / das es vnnütze vnd vorgebliche disputationes sind / wie der leib Christi ins Brodt zubringen sey. Sagen auch es sey nicht wider sie / das wir Fol: 151. Lutheri spruch hiervon angezogen / Laß das narrenwerck fahren / etc. Inn dessen aber ist jhr fürnembstes streiten vnd fechten / von der wesentlichen gegenwart des Leibs im Brodt / Welche sie allein die wahre gegenwart Christi im Abendtmahl nennen / vnd gar nicht leiden können / das man solch Antichristisch geticht / einen Fol. 151. b. grewel der verwüstung heisse. Was ist aber diß anders / denn vnnütz vnd vergeblich disputirn / wie man Christi leib ins Brodt bringe?

XLIIII.

Fol. 137. a & b. schreiben sie / Sie wissen sich GOtt lob

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0293"/>
wir nicht <hi rendition="#i">modum                          praesentiae</hi>, die weise der gegenwart / Sondern geben dardurch                      zuvorstehen / die gegenwart der Substantz des waren wesentlichen leibs                      Christi.</p>
        <p>Dagegen verwerffen sie allenthalben / das wir bekennen / das die Substantz des                      leibs Christi vnserm glauben gegenwertig sey / nicht auff eine leibliche /                      sondern auff eine Geistliche weiß. Mit welche&#x0303; wort Geistlich /                      wir keines wegs allein von der Geistlichen krafft / vnd wirckung / oder von dem                      Geist Christi allein reden / als sie es<note place="right"><hi rendition="#i">Fol: 134.</hi></note> felschlich deuten / sondern wir reden von dem leib Christi selbst / der                      im brauch des Abendmahls / das <hi rendition="#i">obiectum fidei &amp;                          communicationis nostrae cum Christo</hi> ist / wie Philippus in <hi rendition="#i">locis</hi> das wort <hi rendition="#i">Corporaliter</hi> recht also erkleret / <hi rendition="#i">de substantia &amp; efficacia.</hi> Der                      modus aber / oder weise der gegenwart vnd gemeinschafft des leibs Christi /                      sagen wir / sey nicht eine leibliche weiß / wie auch alle das / so zum Reich                      Christi gehört / nicht auff leibliche / sondern Geistliche weiß / in anhörung                      des worts vnd brauch der Sacrament vns gegenwertig mitgetheilt / vnd von vns                      angenommen vnd empfangen wird. Diss müssen sie entweder lassen an vns recht sein                      / oder es muß nicht war sein / das sie das wort leiblich / nicht <hi rendition="#i">de modo, sed de obiecto</hi> verstehen sollen / weil sie eben                      ein solches an vns verdammen dörffen.</p>
      </div>
      <div>
        <head>XLIII.<lb/></head>
        <p><hi rendition="#i">Fol. 150. b.</hi> Sagen sie / Wir haltens auch vnsers theils                      dafür / das es vnnütze vnd vorgebliche <hi rendition="#i">disputationes</hi> sind / wie der leib Christi ins Brodt zubringen sey. Sagen auch es sey nicht                      wider sie / das wir<note place="right"><hi rendition="#i">Fol: 151.</hi></note> Lutheri spruch hiervon angezogen / Laß das narrenwerck fahren / etc. Inn                      dessen aber ist jhr fürnembstes streiten vnd fechten / von der wesentlichen                      gegenwart des Leibs im Brodt / Welche sie allein die wahre gegenwart Christi im                      Abendtmahl nennen / vnd gar nicht leiden können / das man solch Antichristisch                      geticht / einen<note place="right"><hi rendition="#i">Fol. 151. b.</hi></note> grewel der verwüstung heisse. Was ist aber diß anders / denn vnnütz vnd                      vergeblich disputirn / wie man Christi leib ins Brodt bringe?</p>
      </div>
      <div>
        <head>XLIIII.<lb/></head>
        <p><hi rendition="#i">Fol. 137. a &amp; b.</hi> schreiben sie / Sie wissen sich GOtt                      lob
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0293] wir nicht modum praesentiae, die weise der gegenwart / Sondern geben dardurch zuvorstehen / die gegenwart der Substantz des waren wesentlichen leibs Christi. Dagegen verwerffen sie allenthalben / das wir bekennen / das die Substantz des leibs Christi vnserm glauben gegenwertig sey / nicht auff eine leibliche / sondern auff eine Geistliche weiß. Mit welchẽ wort Geistlich / wir keines wegs allein von der Geistlichen krafft / vnd wirckung / oder von dem Geist Christi allein reden / als sie es felschlich deuten / sondern wir reden von dem leib Christi selbst / der im brauch des Abendmahls / das obiectum fidei & communicationis nostrae cum Christo ist / wie Philippus in locis das wort Corporaliter recht also erkleret / de substantia & efficacia. Der modus aber / oder weise der gegenwart vnd gemeinschafft des leibs Christi / sagen wir / sey nicht eine leibliche weiß / wie auch alle das / so zum Reich Christi gehört / nicht auff leibliche / sondern Geistliche weiß / in anhörung des worts vnd brauch der Sacrament vns gegenwertig mitgetheilt / vnd von vns angenommen vnd empfangen wird. Diss müssen sie entweder lassen an vns recht sein / oder es muß nicht war sein / das sie das wort leiblich / nicht de modo, sed de obiecto verstehen sollen / weil sie eben ein solches an vns verdammen dörffen. Fol: 134. XLIII. Fol. 150. b. Sagen sie / Wir haltens auch vnsers theils dafür / das es vnnütze vnd vorgebliche disputationes sind / wie der leib Christi ins Brodt zubringen sey. Sagen auch es sey nicht wider sie / das wir Lutheri spruch hiervon angezogen / Laß das narrenwerck fahren / etc. Inn dessen aber ist jhr fürnembstes streiten vnd fechten / von der wesentlichen gegenwart des Leibs im Brodt / Welche sie allein die wahre gegenwart Christi im Abendtmahl nennen / vnd gar nicht leiden können / das man solch Antichristisch geticht / einen grewel der verwüstung heisse. Was ist aber diß anders / denn vnnütz vnd vergeblich disputirn / wie man Christi leib ins Brodt bringe? Fol: 151. Fol. 151. b. XLIIII. Fol. 137. a & b. schreiben sie / Sie wissen sich GOtt lob

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/293
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/293>, abgerufen am 22.12.2024.