Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.keins wegs passirn lassen / denn sie nimpt vns Christi leib vnd blut aus dem Abendmahl / auff ein mal gar hinweg / vnd lest brod vnd wein mehr nicht / als zeichen des abwesenden leibs vnd bluts Christi bleiben. Das gegenspiel ist viel mehr war / Weil brod vnd wein von Christo vorordnet sind zu H. Sacramenten / vnd die Sacrament nicht ledige blosse zeichen / sondern exhibitiua et applicatiua signa in vero usu sind. So muß es nicht eine schlechte Metonymia sein / sondern Sacramentalis, vnd muß das brodt ein solch signum veri corporis sein / das in desselben rechtem brauch / auch die gemeinschafft des waren leibs / vns werde mitgeteilt. XXXII. Fol: 69. Wir haben niemals gesagt oder geschrieben / das in den worten des Abendmals / regularis et usitata praedicatio sey / vnd bald hernach / Fol. 69. b. Wenn wir gestünden das Regularis praedicatio in verbis caenae wehre / so musten wir nachgeben / das was vom Leib Christi gesagt / auch von dem brod eigentlich vnd regulariter kondte vnd müste gesagt werden. Nemlich / das es gecreutziget / gestorben / vnd aufferstanden wehre / etc. So es denn keine Regularis et usitata praedicatio ist / so rühmen sie vorgeblich / das sie bey dem Buchstaben bleiben / ist es auch keine regularis et usitata praedicatio, sondern wie sie hie schreiben Sacramentalis et inusitata, so müssen sie abermahls wider jhren willen zugeben / das es figurata praedicatio sey. Dann Sacramentaliter praedicari heisst figurate praedicari, man heisse es nuhn Synecdochen, als sie zu etlich mahlen selbst bekennen / das Lutherus eine Synecdochen habe zugelassen / oder heisse es Metonymiam, als es Philippus nennt. Das sie es aber inusitatam praedicationem nennen / ist erstlich wider Philippi erklerung / welcher wie er diesen modum praedicationis in seiner Dialectica zum ersten gesetzt hat / Also hat er denselben niemals weiter / als auff die propositiones de filio Dei incarnato referirt vnd gezogen. Nachmals ist es wider sie selbst. Denn sie bekennen / das sie vorstehen / Fol. 68. das keine Persönliche vereinigung sey des brods vnd leibs Christi. Ists denn keine Persönliche voreinigung / so ist es auch keine inusitata praedicatio. Endtlich solten sie wissen / das auch die inusi - keins wegs passirn lassen / denn sie nimpt vns Christi leib vnd blut aus dem Abendmahl / auff ein mal gar hinweg / vnd lest brod vnd wein mehr nicht / als zeichen des abwesenden leibs vnd bluts Christi bleiben. Das gegenspiel ist viel mehr war / Weil brod vnd wein von Christo vorordnet sind zu H. Sacramenten / vnd die Sacrament nicht ledige blosse zeichen / sondern exhibitiua et applicatiua signa in vero usu sind. So muß es nicht eine schlechte Metonymia sein / sondern Sacramentalis, vnd muß das brodt ein solch signum veri corporis sein / das in desselben rechtem brauch / auch die gemeinschafft des waren leibs / vns werde mitgeteilt. XXXII. Fol: 69. Wir haben niemals gesagt oder geschrieben / das in den worten des Abendmals / regularis et usitata praedicatio sey / vñ bald hernach / Fol. 69. b. Wenn wir gestünden das Regularis praedicatio in verbis caenae wehre / so musten wir nachgeben / das was vom Leib Christi gesagt / auch von dem brod eigentlich vnd regulariter kondte vnd müste gesagt werdẽ. Nemlich / das es gecreutziget / gestorben / vnd aufferstanden wehre / etc. So es denn keine Regularis et usitata praedicatio ist / so rühmen sie vorgeblich / das sie bey dem Buchstaben bleiben / ist es auch keine regularis et usitata praedicatio, sondern wie sie hie schreiben Sacramentalis et inusitata, so müssen sie abermahls wider jhren willen zugeben / das es figurata praedicatio sey. Dann Sacramentaliter praedicari heisst figuratè praedicari, man heisse es nuhn Synecdochen, als sie zu etlich mahlen selbst bekennen / das Lutherus eine Synecdochen habe zugelassen / oder heisse es Metonymiam, als es Philippus nennt. Das sie es aber inusitatam praedicationem nennen / ist erstlich wider Philippi erklerung / welcher wie er diesen modum praedicationis in seiner Dialectica zum ersten gesetzt hat / Also hat er denselben niemals weiter / als auff die propositiones de filio Dei incarnato referirt vnd gezogen. Nachmals ist es wider sie selbst. Denn sie bekennen / das sie vorstehen / Fol. 68. das keine Persönliche vereinigung sey des brods vnd leibs Christi. Ists denn keine Persönliche voreinigung / so ist es auch keine inusitata praedicatio. Endtlich solten sie wissen / das auch die inusi - <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0288"/> keins wegs passirn lassen / denn sie nimpt vns Christi leib vnd blut aus dem Abendmahl / auff ein mal gar hinweg / vnd lest brod vnd wein mehr nicht / als zeichen des abwesenden leibs vnd bluts Christi bleiben. Das gegenspiel ist viel mehr war / Weil brod vnd wein von Christo vorordnet sind zu H. Sacramenten / vnd die Sacrament nicht ledige blosse zeichen / sondern <hi rendition="#i">exhibitiua et applicatiua signa in vero usu</hi> sind. So muß es nicht eine schlechte <hi rendition="#i">Metonymia</hi> sein / sondern <hi rendition="#i">Sacramentalis</hi>, vnd muß das brodt ein solch <hi rendition="#i">signum veri corporis</hi> sein / das in desselben rechtem brauch / auch die gemeinschafft des waren leibs / vns werde mitgeteilt.</p> </div> <div> <head>XXXII.<lb/></head> <p><hi rendition="#i">Fol: 69.</hi> Wir haben niemals gesagt oder geschrieben / das in den worten des Abendmals / <hi rendition="#i">regularis et usitata praedicatio</hi> sey / vñ bald hernach / <note place="left"><hi rendition="#i">Fol. 69. b.</hi></note>Wenn wir gestünden das <hi rendition="#i">Regularis praedicatio in verbis caenae</hi> wehre / so musten wir nachgeben / das was vom Leib Christi gesagt / auch von dem brod eigentlich vnd <hi rendition="#i">regulariter</hi> kondte vnd müste gesagt werdẽ. Nemlich / das es gecreutziget / gestorben / vnd aufferstanden wehre / etc.</p> <p>So es denn keine Regularis et usitata praedicatio ist / so rühmen sie vorgeblich / das sie bey dem Buchstaben bleiben / ist es auch keine <hi rendition="#i">regularis et usitata praedicatio</hi>, sondern wie sie hie schreiben Sacramentalis et inusitata, so müssen sie abermahls wider jhren willen zugeben / das es figurata praedicatio sey. Dann Sacramentaliter praedicari heisst figuratè praedicari, man heisse es nuhn Synecdochen, als sie zu etlich mahlen selbst bekennen / das Lutherus eine <hi rendition="#i">Synecdochen</hi> habe zugelassen / oder heisse es Metonymiam, als es Philippus nennt. Das sie es aber inusitatam praedicationem nennen / ist erstlich wider Philippi erklerung / welcher wie er diesen <hi rendition="#i">modum praedicationis</hi> in seiner <hi rendition="#i">Dialectica</hi> zum ersten gesetzt hat / Also hat er denselben niemals weiter / als auff die <hi rendition="#i">propositiones de filio Dei incarnato referirt</hi> vnd gezogen. Nachmals ist es wider sie selbst. Denn sie bekennen / das sie vorstehen / <note place="left"><hi rendition="#i">Fol. 68.</hi></note>das keine Persönliche vereinigung sey des brods vnd leibs Christi. Ists denn keine Persönliche voreinigung / so ist es auch keine inusitata praedicatio. Endtlich solten sie wissen / das auch die inusi - </p> </div> </body> </text> </TEI> [0288]
keins wegs passirn lassen / denn sie nimpt vns Christi leib vnd blut aus dem Abendmahl / auff ein mal gar hinweg / vnd lest brod vnd wein mehr nicht / als zeichen des abwesenden leibs vnd bluts Christi bleiben. Das gegenspiel ist viel mehr war / Weil brod vnd wein von Christo vorordnet sind zu H. Sacramenten / vnd die Sacrament nicht ledige blosse zeichen / sondern exhibitiua et applicatiua signa in vero usu sind. So muß es nicht eine schlechte Metonymia sein / sondern Sacramentalis, vnd muß das brodt ein solch signum veri corporis sein / das in desselben rechtem brauch / auch die gemeinschafft des waren leibs / vns werde mitgeteilt.
XXXII.
Fol: 69. Wir haben niemals gesagt oder geschrieben / das in den worten des Abendmals / regularis et usitata praedicatio sey / vñ bald hernach / Wenn wir gestünden das Regularis praedicatio in verbis caenae wehre / so musten wir nachgeben / das was vom Leib Christi gesagt / auch von dem brod eigentlich vnd regulariter kondte vnd müste gesagt werdẽ. Nemlich / das es gecreutziget / gestorben / vnd aufferstanden wehre / etc.
Fol. 69. b. So es denn keine Regularis et usitata praedicatio ist / so rühmen sie vorgeblich / das sie bey dem Buchstaben bleiben / ist es auch keine regularis et usitata praedicatio, sondern wie sie hie schreiben Sacramentalis et inusitata, so müssen sie abermahls wider jhren willen zugeben / das es figurata praedicatio sey. Dann Sacramentaliter praedicari heisst figuratè praedicari, man heisse es nuhn Synecdochen, als sie zu etlich mahlen selbst bekennen / das Lutherus eine Synecdochen habe zugelassen / oder heisse es Metonymiam, als es Philippus nennt. Das sie es aber inusitatam praedicationem nennen / ist erstlich wider Philippi erklerung / welcher wie er diesen modum praedicationis in seiner Dialectica zum ersten gesetzt hat / Also hat er denselben niemals weiter / als auff die propositiones de filio Dei incarnato referirt vnd gezogen. Nachmals ist es wider sie selbst. Denn sie bekennen / das sie vorstehen / das keine Persönliche vereinigung sey des brods vnd leibs Christi. Ists denn keine Persönliche voreinigung / so ist es auch keine inusitata praedicatio. Endtlich solten sie wissen / das auch die inusi -
Fol. 68.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |