Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

logen hinbringt / Das / vngeachtet sie solches gestehen müssen / gleichwol sie wider sich selbst alßbaldt daran hengen. Al sobehelt dz wort Trincken im Abendmahl seinen rechten natürlichen verstandt.

Daß heist aus einem ding / Ja vnd Nein gemacht. Denn behelt das trincken seinen rechten natürlichen vorstandt beydes / vom Wein / vnd dem blut Christi / was haben sie dann zuvorn schreiben dürffen / Es scheide sich allda / so viel die weise des trinckens anlangt? Ist es aber zweyerley weise des trinckens / wie soll denn nicht auch zweyerley verstandt des trinckens vnterscheiden werden? Diese jhre widerwertigkeit hetten sie beweisen sollen / wie sie in deutscher oder lateinischer / griechischer oder hebreischer Fol. 83. b. sprach bestehen möge / ehe dann sie abermahls mit jren calumnien vnd translatione status / von dem blossen Wein / vnd von dem zeichen des abwesenden bluts daher lestern / vnd vngereimbte vrsachen fürbringen / dadurch sie das mündtliche trincken des Bluts Christi bestetigen wollen / Welches sie doch selbst im natürlichen vnd eigentlichem verstandt nicht erhalten.

7. Brem. Q iiij b.

Zum siebenden haben wir aus zusammenhaltung der wort vom Kelch bey Mattheo vnd Marco / vnd dann bey Luca vnd Paulo / erweiset / Das nicht einerley Buchstaben / auch nicht einerley ordnung der wort / sondern vnterschiedene arth zu reden / vnd vngleiche Construction oder Syntax von den Euangelisten vnd dem Apostel gebraucht werde.

Welches wir zu diesem ende angezogen / Das man sehen möchte / daß / wann vnsere Widersacher fürgeben / sie folgen dem Buchstaben bey dem einem Euangelisten / Sie in dessen von dem Buchstaben des andern Euangelisten abweichen.

Diss sehen diese Theologen / das es jhnen zuwidersprechen nicht müglich sey / Drumb kommen sie mit jhrem Kuckuck her / vnd transferirn widerumb statum causae / Waschen abermahls an diesem orth / wie auch droben / dahin sie sich hiermit referirn, Fol. 84. Es folge dennoch nicht / das darumb zeichen des abwesenden leibs vnd bluts Fol. 57. b. Christi müsten verstanden werden. Da können wir leiden / wie jhre wort hie lauten / Das auch ein Kind von acht oder neun jharen dz vrtheil felle / ob solches eine richtige antwort sey auff vnser argument / oder

logen hinbringt / Das / vngeachtet sie solches gestehen müssen / gleichwol sie wider sich selbst alßbaldt daran hengen. Al sobehelt dz wort Trincken im Abendmahl seinen rechten natürlichen verstandt.

Daß heist aus einem ding / Ja vnd Nein gemacht. Denn behelt das trincken seinen rechten natürlichen vorstandt beydes / vom Wein / vnd dem blut Christi / was haben sie dann zuvorn schreiben dürffen / Es scheide sich allda / so viel die weise des trinckens anlangt? Ist es aber zweyerley weise des trinckens / wie soll denn nicht auch zweyerley verstandt des trinckens vnterscheiden werden? Diese jhre widerwertigkeit hetten sie beweisen sollen / wie sie in deutscher oder lateinischer / griechischer oder hebreischer Fol. 83. b. sprach bestehen möge / ehe dann sie abermahls mit jren calumnien vnd translatione status / von dem blossen Wein / vnd von dem zeichen des abwesenden bluts daher lestern / vnd vngereimbte vrsachen fürbringen / dadurch sie das mündtliche trincken des Bluts Christi bestetigen wollen / Welches sie doch selbst im natürlichen vnd eigentlichem verstandt nicht erhalten.

7. Brem. Q iiij b.

Zum siebenden haben wir aus zusammenhaltung der wort vom Kelch bey Mattheo vnd Marco / vnd dann bey Luca vnd Paulo / erweiset / Das nicht einerley Buchstaben / auch nicht einerley ordnung der wort / sondern vnterschiedene arth zu reden / vnd vngleiche Construction oder Syntax von den Euangelisten vnd dem Apostel gebraucht werde.

Welches wir zu diesem ende angezogen / Das man sehen möchte / daß / wann vnsere Widersacher fürgeben / sie folgen dem Buchstaben bey dem einem Euangelisten / Sie in dessen von dem Buchstaben des andern Euangelisten abweichen.

Diss sehen diese Theologen / das es jhnen zuwidersprechen nicht müglich sey / Drumb kommen sie mit jhrem Kuckuck her / vnd transferirn widerumb statum causae / Waschen abermahls an diesem orth / wie auch drobẽ / dahin sie sich hiermit referirn, Fol. 84. Es folge dennoch nicht / das darumb zeichẽ des abwesenden leibs vñ bluts Fol. 57. b. Christi müsten verstanden werden. Da können wir leiden / wie jhre wort hie lauten / Das auch ein Kind von acht oder neun jharen dz vrtheil felle / ob solches eine richtige antwort sey auff vnser argument / oder

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0234"/>
logen hinbringt / Das /                      vngeachtet sie solches gestehen müssen / gleichwol sie wider sich selbst                      alßbaldt daran hengen. Al sobehelt dz wort Trincken im Abendmahl seinen rechten                      natürlichen verstandt.</p>
        <p>Daß heist aus einem ding / Ja vnd Nein gemacht. Denn behelt das trincken seinen                      rechten natürlichen vorstandt beydes / vom Wein / vnd dem blut Christi / was                      haben sie dann zuvorn schreiben dürffen / Es scheide sich allda / so viel die                      weise des trinckens anlangt? Ist es aber zweyerley weise des trinckens / wie                      soll denn nicht auch zweyerley verstandt des trinckens vnterscheiden werden?                      Diese jhre widerwertigkeit hetten sie beweisen sollen / wie sie in deutscher                      oder lateinischer / griechischer oder hebreischer <note place="left"><hi rendition="#i">Fol. 83. b.</hi></note>sprach bestehen möge / ehe dann sie abermahls mit jren <hi rendition="#i">calumnien</hi> vnd <hi rendition="#i">translatione status</hi> / von dem                      blossen Wein / vnd von dem zeichen des abwesenden bluts daher lestern / vnd                      vngereimbte vrsachen fürbringen / dadurch sie das mündtliche trincken des Bluts                      Christi bestetigen wollen / Welches sie doch selbst im natürlichen vnd                      eigentlichem verstandt nicht erhalten.</p>
        <note place="left"> <hi rendition="#i">7. Brem. Q iiij b.</hi> </note>
        <p>Zum siebenden haben wir aus zusammenhaltung der wort vom Kelch bey Mattheo vnd                      Marco / vnd dann bey Luca vnd Paulo / erweiset / Das nicht einerley Buchstaben /                      auch nicht einerley ordnung der wort / sondern vnterschiedene arth zu reden /                      vnd vngleiche <hi rendition="#i">Construction</hi> oder <hi rendition="#i">Syntax</hi> von den Euangelisten vnd dem Apostel gebraucht werde.</p>
        <p>Welches wir zu diesem ende angezogen / Das man sehen möchte / daß / wann vnsere                      Widersacher fürgeben / sie folgen dem Buchstaben bey dem einem Euangelisten /                      Sie in dessen von dem Buchstaben des andern Euangelisten abweichen.</p>
        <p>Diss sehen diese Theologen / das es jhnen zuwidersprechen nicht müglich sey /                      Drumb kommen sie mit jhrem Kuckuck her / vnd transferirn widerumb statum causae                      / Waschen abermahls an diesem orth / wie auch drobe&#x0303; / dahin sie                      sich hiermit referirn, <note place="left"><hi rendition="#i">Fol. 84.</hi></note>Es folge dennoch nicht / das darumb zeiche&#x0303; des abwesenden                      leibs vn&#x0303; bluts <note place="left"><hi rendition="#i">Fol. 57. b.</hi></note>Christi müsten verstanden werden. Da können wir leiden / wie jhre wort                      hie lauten / Das auch ein Kind von acht oder neun jharen dz vrtheil felle / ob                      solches eine richtige antwort sey auff vnser argument / oder
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0234] logen hinbringt / Das / vngeachtet sie solches gestehen müssen / gleichwol sie wider sich selbst alßbaldt daran hengen. Al sobehelt dz wort Trincken im Abendmahl seinen rechten natürlichen verstandt. Daß heist aus einem ding / Ja vnd Nein gemacht. Denn behelt das trincken seinen rechten natürlichen vorstandt beydes / vom Wein / vnd dem blut Christi / was haben sie dann zuvorn schreiben dürffen / Es scheide sich allda / so viel die weise des trinckens anlangt? Ist es aber zweyerley weise des trinckens / wie soll denn nicht auch zweyerley verstandt des trinckens vnterscheiden werden? Diese jhre widerwertigkeit hetten sie beweisen sollen / wie sie in deutscher oder lateinischer / griechischer oder hebreischer sprach bestehen möge / ehe dann sie abermahls mit jren calumnien vnd translatione status / von dem blossen Wein / vnd von dem zeichen des abwesenden bluts daher lestern / vnd vngereimbte vrsachen fürbringen / dadurch sie das mündtliche trincken des Bluts Christi bestetigen wollen / Welches sie doch selbst im natürlichen vnd eigentlichem verstandt nicht erhalten. Fol. 83. b. Zum siebenden haben wir aus zusammenhaltung der wort vom Kelch bey Mattheo vnd Marco / vnd dann bey Luca vnd Paulo / erweiset / Das nicht einerley Buchstaben / auch nicht einerley ordnung der wort / sondern vnterschiedene arth zu reden / vnd vngleiche Construction oder Syntax von den Euangelisten vnd dem Apostel gebraucht werde. Welches wir zu diesem ende angezogen / Das man sehen möchte / daß / wann vnsere Widersacher fürgeben / sie folgen dem Buchstaben bey dem einem Euangelisten / Sie in dessen von dem Buchstaben des andern Euangelisten abweichen. Diss sehen diese Theologen / das es jhnen zuwidersprechen nicht müglich sey / Drumb kommen sie mit jhrem Kuckuck her / vnd transferirn widerumb statum causae / Waschen abermahls an diesem orth / wie auch drobẽ / dahin sie sich hiermit referirn, Es folge dennoch nicht / das darumb zeichẽ des abwesenden leibs vñ bluts Christi müsten verstanden werden. Da können wir leiden / wie jhre wort hie lauten / Das auch ein Kind von acht oder neun jharen dz vrtheil felle / ob solches eine richtige antwort sey auff vnser argument / oder Fol. 84. Fol. 57. b.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/234
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/234>, abgerufen am 26.11.2024.