Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.lichs vnd von jhnen erst erfundenes kunststück / das Paulus nicht sage / wie die Andern Euanglisten [fremdsprachliches Material], Hoc est Corpus meum, Das ist mein Leib / sondern [fremdsprachliches Material]. Hoc meum est Corpus, welches aber sie bekennen das es eben das sey / das in vorigen worten gesagt wird / Können auch solche jhre kunst selbst nicht ins deutsch bringen. Aber hiervon ist kein streit / sondern da solten sie jhre kunst an beweisen / ob sie verneinen können / wann sie je mit vns der sachen nicht wöllen eins sein / Das / in welchem verstandt / dz brodtbrechen / ist die brechung des leibs Christi / in dergleichen verstandt / sey auch das brodt das wir brechen / der leib Christi für vns gegeben / Diss mögen sie mit gutem bestendigem grundt vmbstossen / oder mit vns vnd den alten Lehrern / derer zeugniß / wir hievon angezogen / bekennen / das man hierinnen nicht den buchstaben behalten / sondern eine figürliche art zu reden müsse nachgeben. Fol. 82.Vnd dahin gehört auch Chrysostomi spruch / den sie aus vnser schrifft anziehen / das dem leib Christi am Creutz nicht widerfahren sey (nemlich das er / eigentlich zu reden / gebrochen sey) das geschehe mit jhme in dem Abendmahl (nemlich Sacramentsweiss) Item / Vmb deinet willen will er da gebrochen werden (Dz ist stückweiß außgetheilet) auff das sie alle von jhm gesettiget werden. 5. Brem. Q iiij.Zum fünfften von dem wort KELCH haben wir geschrieben / Das darin auch der Buchstabe nicht könne behalten werden / weil ohne zweiffel damit angezeiget wird der Wein im Kelch. Von vnsern Widersachern aber haben wir gesagt / das sie vber diese Synecdochen / noch eine andere synecdochen tichten / das nemlich nicht allein der Wein im Kelch / sondern auch das blut Christi im Wein wesentlich sey. Dieses beydes gestehen diese Theologen / ja sie werden zornig Fol. 83. darüber / das wirs ein geticht genennet haben / Das Christi blut wesentlich im Wein vnd Kelch sein soll / vnd bemühen sich mit etlichen argumenten solches zuvorteydingen. So dann nun / in dem einigem wort Kelch eine geminata synecdoche, oder zwifacher tropus sein soll jrem eignen bekendtniß nach / lichs vnd von jhnen erst erfundenes kunststück / das Paulus nicht sage / wie die Andern Euanglisten [fremdsprachliches Material], Hoc est Corpus meum, Das ist mein Leib / sondern [fremdsprachliches Material]. Hoc meum est Corpus, welches aber sie bekennen das es eben das sey / das in vorigen worten gesagt wird / Können auch solche jhre kunst selbst nicht ins deutsch bringen. Aber hiervon ist kein streit / sondern da solten sie jhre kunst an beweisen / ob sie verneinen können / wann sie je mit vns der sachen nicht wöllen eins sein / Das / in welchem verstandt / dz brodtbrechen / ist die brechung des leibs Christi / in dergleichẽ verstandt / sey auch das brodt das wir brechen / der leib Christi für vns gegeben / Diss mögen sie mit gutem bestendigem grundt vmbstossen / oder mit vns vnd den alten Lehrern / derer zeugniß / wir hievon angezogen / bekennen / das man hierinnen nicht den buchstaben behalten / sondern eine figürliche art zu reden müsse nachgeben. Fol. 82.Vnd dahin gehört auch Chrysostomi spruch / den sie aus vnser schrifft anziehen / das dem leib Christi am Creutz nicht widerfahren sey (nemlich das er / eigentlich zu reden / gebrochen sey) das geschehe mit jhme in dem Abendmahl (nemlich Sacramentsweiss) Item / Vmb deinet willẽ will er da gebrochen werden (Dz ist stückweiß außgetheilet) auff das sie alle von jhm gesettiget werden. 5. Brem. Q iiij.Zum fünfften von dem wort KELCH haben wir geschrieben / Das darin auch der Buchstabe nicht könne behalten werden / weil ohne zweiffel damit angezeiget wird der Wein im Kelch. Von vnsern Widersachern aber haben wir gesagt / das sie vber diese Synecdochen / noch eine andere synecdochen tichten / das nemlich nicht allein der Wein im Kelch / sondern auch das blut Christi im Wein wesentlich sey. Dieses beydes gestehen diese Theologen / ja sie werden zornig Fol. 83. darüber / das wirs ein geticht genennet haben / Das Christi blut wesentlich im Wein vnd Kelch sein soll / vnd bemühen sich mit etlichen argumenten solches zuvorteydingen. So dann nun / in dem einigem wort Kelch eine geminata synecdoche, oder zwifacher tropus sein soll jrem eignẽ bekendtniß nach / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0230"/> lichs vnd von jhnen erst erfundenes kunststück / das Paulus nicht sage / wie die Andern Euanglisten <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign>, <hi rendition="#i">Hoc est Corpus meum</hi>, Das ist mein Leib / sondern <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign>. <hi rendition="#i">Hoc meum est Corpus</hi>, welches aber sie bekennen das es eben das sey / das in vorigen worten gesagt wird / Können auch solche jhre kunst selbst nicht ins deutsch bringen.</p> <p>Aber hiervon ist kein streit / sondern da solten sie jhre kunst an beweisen / ob sie verneinen können / wann sie je mit vns der sachen nicht wöllen eins sein / Das / in welchem verstandt / dz brodtbrechen / ist die brechung des leibs Christi / in dergleichẽ verstandt / sey auch das brodt das wir brechen / der leib Christi für vns gegeben / Diss mögen sie mit gutem bestendigem grundt vmbstossen / oder mit vns vnd den alten Lehrern / derer zeugniß / wir hievon angezogen / bekennen / das man hierinnen nicht den buchstaben behalten / sondern eine figürliche art zu reden müsse nachgeben.</p> <note place="left"> <hi rendition="#i">Fol. 82.</hi> </note> <p>Vnd dahin gehört auch Chrysostomi spruch / den sie aus vnser schrifft anziehen / das dem leib Christi am Creutz nicht widerfahren sey (nemlich das er / eigentlich zu reden / gebrochen sey) das geschehe mit jhme in dem Abendmahl (nemlich Sacramentsweiss) Item / Vmb deinet willẽ will er da gebrochen werden (Dz ist stückweiß außgetheilet) auff das sie alle von jhm gesettiget werden.</p> <note place="left"> <hi rendition="#i">5. Brem. Q iiij.</hi> </note> <p>Zum fünfften von dem wort <hi rendition="#i">KELCH</hi> haben wir geschrieben / Das darin auch der Buchstabe nicht könne behalten werden / weil ohne zweiffel damit angezeiget wird der Wein im Kelch.</p> <p>Von vnsern Widersachern aber haben wir gesagt / das sie vber diese <hi rendition="#i">Synecdochen</hi> / noch eine andere <hi rendition="#i">synecdochen</hi> tichten / das nemlich nicht allein der Wein im Kelch / sondern auch das blut Christi im Wein wesentlich sey.</p> <p>Dieses beydes gestehen diese Theologen / ja sie werden zornig <note place="left"><hi rendition="#i">Fol. 83.</hi></note>darüber / das wirs ein geticht genennet haben / Das Christi blut wesentlich im Wein vnd Kelch sein soll / vnd bemühen sich mit etlichen argumenten solches zuvorteydingen.</p> <p>So dann nun / in dem einigem wort Kelch eine <hi rendition="#i">geminata synecdoche</hi>, oder zwifacher <hi rendition="#i">tropus</hi> sein soll jrem eignẽ bekendtniß nach / </p> </div> </body> </text> </TEI> [0230]
lichs vnd von jhnen erst erfundenes kunststück / das Paulus nicht sage / wie die Andern Euanglisten _ , Hoc est Corpus meum, Das ist mein Leib / sondern _ . Hoc meum est Corpus, welches aber sie bekennen das es eben das sey / das in vorigen worten gesagt wird / Können auch solche jhre kunst selbst nicht ins deutsch bringen.
Aber hiervon ist kein streit / sondern da solten sie jhre kunst an beweisen / ob sie verneinen können / wann sie je mit vns der sachen nicht wöllen eins sein / Das / in welchem verstandt / dz brodtbrechen / ist die brechung des leibs Christi / in dergleichẽ verstandt / sey auch das brodt das wir brechen / der leib Christi für vns gegeben / Diss mögen sie mit gutem bestendigem grundt vmbstossen / oder mit vns vnd den alten Lehrern / derer zeugniß / wir hievon angezogen / bekennen / das man hierinnen nicht den buchstaben behalten / sondern eine figürliche art zu reden müsse nachgeben.
Vnd dahin gehört auch Chrysostomi spruch / den sie aus vnser schrifft anziehen / das dem leib Christi am Creutz nicht widerfahren sey (nemlich das er / eigentlich zu reden / gebrochen sey) das geschehe mit jhme in dem Abendmahl (nemlich Sacramentsweiss) Item / Vmb deinet willẽ will er da gebrochen werden (Dz ist stückweiß außgetheilet) auff das sie alle von jhm gesettiget werden.
Zum fünfften von dem wort KELCH haben wir geschrieben / Das darin auch der Buchstabe nicht könne behalten werden / weil ohne zweiffel damit angezeiget wird der Wein im Kelch.
Von vnsern Widersachern aber haben wir gesagt / das sie vber diese Synecdochen / noch eine andere synecdochen tichten / das nemlich nicht allein der Wein im Kelch / sondern auch das blut Christi im Wein wesentlich sey.
Dieses beydes gestehen diese Theologen / ja sie werden zornig darüber / das wirs ein geticht genennet haben / Das Christi blut wesentlich im Wein vnd Kelch sein soll / vnd bemühen sich mit etlichen argumenten solches zuvorteydingen.
Fol. 83. So dann nun / in dem einigem wort Kelch eine geminata synecdoche, oder zwifacher tropus sein soll jrem eignẽ bekendtniß nach /
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |