Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.ob figürlich sein / doch sind eskeine tropische reden / denn nicht alles wz dz ansehen hat eines tropi / ist von stund an ein rechter tropus wie die gelehrten in Schulen wol wissen. Ist aber diß nicht eine Magistralis oder Doctoralis solutio? Es scheinet also / Es ist aber nicht. Das ist gleich gnug / weil es diese drey Menner sagen authoritate Triumuirali. Wie / wenn aber alle gelehrten / die jhre artes in scholis recht studirt haben / auss derer wol wissen sie sich beruffen / das contrarium sagten? Vnd darauff beruffen wir vns auch / vnd begeren aller gelerten iudicia frey vnd vngeschewet / Ob nicht diss ein modus praedicationis figuratus sey / Wann entweder eine synecdoche genennet wird / als Lutherus schreibet / das diese Rede Das ist mein leib sey ein Synecdoche / vnd heisse so viel als / vnter dem brodt ist mein leib / Oder wenn man einem mittel vnd werckzeug den nahmen eines dings selber gibt / man heisse es nuhn metonymiam oder metalepsin. Solches da mit man es desto weniger in acht neme / brechen sie kurtz ab / vnd kommen wider auff die Sophisterey / damit sie abermahls den statum causae transferirn / vnd vns aufftichten / als Fol. 81. solten wir eine solche metonymiam setzen / do nuhr zeichen eines abwesenden leibs Christi gelassen würden. Wir haben aber deutlich in vnser schrifft / nicht allein das wort zeichen / sondern auch mittel darbey gesetzt / allen mißvorstandt aufszuheben / wie auch Philippus seine metonymiam / darauff sie hie als die gifstigen Natern stechen / also erkieret hat. Das Euangelium ist die krafft Gottes / das ist / ein solch werckzeug / dardurch Gott mechtig ist. Zum vierdten haben wir geschrieben / Das durch das hingeben 4. Brem. O iij b. des waren leibs Christi werde per synecdochen / zugleich das gantze leyden vnd sterben Christi angezeigt ex antecedenti consequens. Diss geben sie vns nach / ja Es kan noch soll / sprechen sie / das wort hingeben Fol. 81. / im geringsten anders da nicht vorstanden werden / denn von dem gantzen leiden vnd sterben Christi als sie es selbst erkleren. Sie kommen aber bald mit jhrer geigen gezogen / vnd tichten vns abermahls jhres gefallens / eine andere Conclusion auff. ob figürlich sein / doch sind eskeine tropische reden / denn nicht alles wz dz ansehen hat eines tropi / ist von stund an ein rechter tropus wie die gelehrten in Schulen wol wissen. Ist aber diß nicht eine Magistralis oder Doctoralis solutio? Es scheinet also / Es ist aber nicht. Das ist gleich gnug / weil es diese drey Menner sagen authoritate Triumuirali. Wie / wenn aber alle gelehrten / die jhre artes in scholis recht studirt haben / auss derer wol wissen sie sich beruffen / das contrarium sagten? Vnd darauff beruffen wir vns auch / vnd begeren aller gelerten iudicia frey vnd vngeschewet / Ob nicht diss ein modus praedicationis figuratus sey / Wann entweder eine synecdoche genennet wird / als Lutherus schreibet / das diese Rede Das ist mein leib sey ein Synecdoche / vnd heisse so viel als / vnter dem brodt ist mein leib / Oder wenn man einem mittel vnd werckzeug den nahmen eines dings selber gibt / man heisse es nuhn metonymiam oder metalepsin. Solches da mit man es desto weniger in acht neme / brechen sie kurtz ab / vnd kommen wider auff die Sophisterey / damit sie abermahls den statum causae transferirn / vnd vns aufftichten / als Fol. 81. solten wir eine solche metonymiam setzen / do nuhr zeichen eines abwesenden leibs Christi gelassen würden. Wir haben aber deutlich in vnser schrifft / nicht allein das wort zeichen / sondern auch mittel darbey gesetzt / allen mißvorstandt aufszuheben / wie auch Philippus seine metonymiam / darauff sie hie als die gifstigen Natern stechen / also erkieret hat. Das Euangelium ist die krafft Gottes / das ist / ein solch werckzeug / dardurch Gott mechtig ist. Zum vierdten haben wir geschrieben / Das durch das hingeben 4. Brem. O iij b. des waren leibs Christi werde per synecdochen / zugleich das gantze leyden vnd sterben Christi angezeigt ex antecedenti consequens. Diss geben sie vns nach / ja Es kan noch soll / sprechen sie / das wort hingeben Fol. 81. / im geringsten anders da nicht vorstanden werden / denn von dem gantzen leiden vnd sterben Christi als sie es selbst erkleren. Sie kommen aber bald mit jhrer geigen gezogen / vnd tichten vns abermahls jhres gefallens / eine andere Conclusion auff. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0227"/> ob figürlich sein / doch sind eskeine tropische reden / denn nicht alles wz dz ansehen hat eines <hi rendition="#i">tropi</hi> / ist von stund an ein rechter <hi rendition="#i">tropus</hi> wie die gelehrten in Schulen wol wissen.</p> <p>Ist aber diß nicht eine <hi rendition="#i">Magistralis</hi> oder <hi rendition="#i">Doctoralis solutio?</hi> Es scheinet also / Es ist aber nicht. Das ist gleich gnug / weil es diese drey Menner sagen authoritate Triumuirali. Wie / wenn aber alle gelehrten / die jhre artes in scholis recht studirt haben / auss derer wol wissen sie sich beruffen / das contrarium sagten? Vnd darauff beruffen wir vns auch / vnd begeren aller gelerten iudicia frey vnd vngeschewet / Ob nicht diss ein modus praedicationis figuratus sey / Wann entweder eine synecdoche genennet wird / als Lutherus schreibet / das diese Rede Das ist mein leib sey ein <hi rendition="#i">Synecdoche</hi> / vnd heisse so viel als / vnter dem brodt ist mein leib / Oder wenn man einem mittel vnd werckzeug den nahmen eines dings selber gibt / man heisse es nuhn metonymiam oder metalepsin.</p> <p>Solches da mit man es desto weniger in acht neme / brechen sie kurtz ab / vnd kommen wider auff die Sophisterey / damit sie abermahls den <hi rendition="#i">statum causae transferirn</hi> / vnd vns aufftichten / als<note place="right"><hi rendition="#i">Fol. 81.</hi></note> solten wir eine solche <hi rendition="#i">metonymiam</hi> setzen / do nuhr zeichen eines abwesenden leibs Christi gelassen würden. Wir haben aber deutlich in vnser schrifft / nicht allein das wort zeichen / sondern auch mittel darbey gesetzt / allen mißvorstandt aufszuheben / wie auch Philippus seine metonymiam / darauff sie hie als die gifstigen Natern stechen / also erkieret hat. Das Euangelium ist die krafft Gottes / das ist / ein solch werckzeug / dardurch Gott mechtig ist.</p> <p>Zum vierdten haben wir geschrieben / Das durch das hingeben<note place="right"><hi rendition="#i">4. Brem. O iij b.</hi></note> des waren leibs Christi werde <hi rendition="#i">per synecdochen</hi> / zugleich das gantze leyden vnd sterben Christi angezeigt <hi rendition="#i">ex antecedenti consequens</hi>. Diss geben sie vns nach / ja Es kan noch soll / sprechen sie / das wort hingeben<note place="right"><hi rendition="#i">Fol. 81.</hi></note> / im geringsten anders da nicht vorstanden werden / denn von dem gantzen leiden vnd sterben Christi als sie es selbst erkleren. Sie kommen aber bald mit jhrer geigen gezogen / vnd tichten vns abermahls jhres gefallens / eine andere Conclusion auff.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0227]
ob figürlich sein / doch sind eskeine tropische reden / denn nicht alles wz dz ansehen hat eines tropi / ist von stund an ein rechter tropus wie die gelehrten in Schulen wol wissen.
Ist aber diß nicht eine Magistralis oder Doctoralis solutio? Es scheinet also / Es ist aber nicht. Das ist gleich gnug / weil es diese drey Menner sagen authoritate Triumuirali. Wie / wenn aber alle gelehrten / die jhre artes in scholis recht studirt haben / auss derer wol wissen sie sich beruffen / das contrarium sagten? Vnd darauff beruffen wir vns auch / vnd begeren aller gelerten iudicia frey vnd vngeschewet / Ob nicht diss ein modus praedicationis figuratus sey / Wann entweder eine synecdoche genennet wird / als Lutherus schreibet / das diese Rede Das ist mein leib sey ein Synecdoche / vnd heisse so viel als / vnter dem brodt ist mein leib / Oder wenn man einem mittel vnd werckzeug den nahmen eines dings selber gibt / man heisse es nuhn metonymiam oder metalepsin.
Solches da mit man es desto weniger in acht neme / brechen sie kurtz ab / vnd kommen wider auff die Sophisterey / damit sie abermahls den statum causae transferirn / vnd vns aufftichten / als solten wir eine solche metonymiam setzen / do nuhr zeichen eines abwesenden leibs Christi gelassen würden. Wir haben aber deutlich in vnser schrifft / nicht allein das wort zeichen / sondern auch mittel darbey gesetzt / allen mißvorstandt aufszuheben / wie auch Philippus seine metonymiam / darauff sie hie als die gifstigen Natern stechen / also erkieret hat. Das Euangelium ist die krafft Gottes / das ist / ein solch werckzeug / dardurch Gott mechtig ist.
Fol. 81. Zum vierdten haben wir geschrieben / Das durch das hingeben des waren leibs Christi werde per synecdochen / zugleich das gantze leyden vnd sterben Christi angezeigt ex antecedenti consequens. Diss geben sie vns nach / ja Es kan noch soll / sprechen sie / das wort hingeben / im geringsten anders da nicht vorstanden werden / denn von dem gantzen leiden vnd sterben Christi als sie es selbst erkleren. Sie kommen aber bald mit jhrer geigen gezogen / vnd tichten vns abermahls jhres gefallens / eine andere Conclusion auff.
4. Brem. O iij b.
Fol. 81.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/227 |
Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/227>, abgerufen am 16.02.2025. |