Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.Fol. 163. b. ERSTLICH (sprechen sie) disputiren die Bremischen / Es sey in den worten des Abendmahls eine Sacramentliche rede / Vnd leib heisse ein Zeichen des leibs Christi / Blut ein Zeichen des Bluts Christi. Nuhn müssen sie in jrem tractat selbst zum offtern nachgeben / Es sey eine Sacramentliche rede / können auch nicht leugnen / Das alle die alten Lehrer / So wol als Lutherus selbst / das wort zeichen in diesem handel gebrauchen. So straffen sie nun an vns / das sie selbst müssen für recht bekennen / lassen aber aussen / das wir nicht von schlechten zeichen / sondern von Göttlichen warzeichen vnd MITTELN reden / in welcher rechtem gebrauch vns auch die vorheissene gab warhafftig geschenckt vnd gegeben wird / welche gabe ist nicht das zeichen des Leibs / nicht ein figürlicher / geistlicher / vnd noch viel weniger ein Martionitischer / Phantastischer Leib / sondern der warhaffte Leib Christi / der ein Fleisch von vnserm Fleisch / ein Bein von vnserm Bein worden ist / mit dem auch wir hinwiderumb ein Fleisch vnd Bein werden müssen / Sollen wir anders seines lebens / vordiensts / krafft vnd safft willhafftig werden. Fol. 163. bZVM ANDERN sagen sie / Sollen wir die Sacramentliche nissung des leibs vnd bluts Christi GANTZ vnd gar vorwerffen / vnd nur eine geistliche niessung des leibs vn bluts Christi im Abendtmal bleibenlassen Brem. T. ij.Das gegenspiel hat man zu lesen in vnser verantwortungßschrifft / daraus man zubefinden / was die alten Scribenten genent haben / Die Sacramentliche nissung des Leibs Christi / welche wir auch in demselben jrem verstandt niemals verleugnet haben / ob wir wol die Pepstischen geticht / Dz der wesentliche natürliche leib Christi vnsichtbarer weiß in den mund / vnd leib derCommunicanten eingehen soll (welches diese Theologen Sacramentlich / vnd doch felschlich nennen) weder billichen / noch für recht halten können. Fol. 163 bZVM DRITTEN sprechen sie / Sollen wir Christi vnd Pauli lehr zuwider / die nissung der vnwirdigen gar auffheben. Brem. X ij.Darvon auch vnterschiedene erklerung in vnser Schrifft deutlich gefasset sein / da wir die Sacramentlichen art zu reden / so hiervon bey den Scribenten gefunden werden / der lenge Fol. 163. b. ERSTLICH (sprechen sie) disputiren die Bremischen / Es sey in den worten des Abendmahls eine Sacramentliche rede / Vnd leib heisse ein Zeichen des leibs Christi / Blut ein Zeichen des Bluts Christi. Nuhn müssen sie in jrem tractat selbst zum offtern nachgeben / Es sey eine Sacramentliche rede / können auch nicht leugnen / Das alle die alten Lehrer / So wol als Lutherus selbst / das wort zeichen in diesem handel gebrauchen. So straffen sie nun an vns / das sie selbst müssen für recht bekennen / lassen aber aussen / das wir nicht von schlechten zeichen / sondern von Göttlichen warzeichen vnd MITTELN reden / in welcher rechtem gebrauch vns auch die vorheissene gab warhafftig geschenckt vnd gegeben wird / welche gabe ist nicht das zeichen des Leibs / nicht ein figürlicher / geistlicher / vnd noch viel weniger ein Martionitischer / Phantastischer Leib / sondern der warhaffte Leib Christi / der ein Fleisch von vnserm Fleisch / ein Bein von vnserm Bein worden ist / mit dem auch wir hinwiderumb ein Fleisch vnd Bein werdẽ müssen / Sollen wir anders seines lebens / vordiensts / krafft vnd safft willhafftig werden. Fol. 163. bZVM ANDERN sagen sie / Sollen wir die Sacramentliche nissung des leibs vnd bluts Christi GANTZ vñ gar vorwerffen / vñ nur eine geistliche niessung des leibs vn bluts Christi im Abẽdtmal bleibẽlassen Brem. T. ij.Das gegenspiel hat man zu lesen in vnser verantwortungßschrifft / daraus man zubefinden / was die alten Scribenten genent haben / Die Sacramentliche nissung des Leibs Christi / welche wir auch in demselben jrem verstandt niemals verleugnet habẽ / ob wir wol die Pepstischen geticht / Dz der wesentliche natürliche leib Christi vnsichtbarer weiß in den mund / vñ leib derCommunicanten eingehẽ soll (welches diese Theologẽ Sacramentlich / vñ doch felschlich nennẽ) weder billichen / noch für recht haltẽ könnẽ. Fol. 163 bZVM DRITTEN sprechen sie / Sollen wir Christi vnd Pauli lehr zuwider / die nissung der vnwirdigen gar auffheben. Brem. 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ERSTLICH (sprechen sie) disputiren die Bremischen / Es sey in den worten des Abendmahls eine Sacramentliche rede / Vnd leib heisse ein Zeichen des leibs Christi / Blut ein Zeichen des Bluts Christi. Nuhn müssen sie in jrem tractat selbst zum offtern nachgeben / Es sey eine Sacramentliche rede / können auch nicht leugnen / Das alle die alten Lehrer / So wol als Lutherus selbst / das wort zeichen in diesem handel gebrauchen. So straffen sie nun an vns / das sie selbst müssen für recht bekennen / lassen aber aussen / das wir nicht von schlechten zeichen / sondern von Göttlichen warzeichen vnd MITTELN reden / in welcher rechtem gebrauch vns auch die vorheissene gab warhafftig geschenckt vnd gegeben wird / welche gabe ist nicht das zeichen des Leibs / nicht ein figürlicher / geistlicher / vnd noch viel weniger ein Martionitischer / Phantastischer Leib / sondern der warhaffte Leib Christi / der ein Fleisch von vnserm Fleisch / ein Bein von vnserm Bein worden ist / mit dem auch wir hinwiderumb ein Fleisch vnd Bein werdẽ müssen / Sollen wir anders seines lebens / vordiensts / krafft vnd safft willhafftig werden.
ZVM ANDERN sagen sie / Sollen wir die Sacramentliche nissung des leibs vnd bluts Christi GANTZ vñ gar vorwerffen / vñ nur eine geistliche niessung des leibs vn bluts Christi im Abẽdtmal bleibẽlassen
Das gegenspiel hat man zu lesen in vnser verantwortungßschrifft / daraus man zubefinden / was die alten Scribenten genent haben / Die Sacramentliche nissung des Leibs Christi / welche wir auch in demselben jrem verstandt niemals verleugnet habẽ / ob wir wol die Pepstischen geticht / Dz der wesentliche natürliche leib Christi vnsichtbarer weiß in den mund / vñ leib d̕Communicanten eingehẽ soll (welches diese Theologẽ Sacramentlich / vñ doch felschlich nennẽ) weder billichen / noch für recht haltẽ könnẽ.
ZVM DRITTEN sprechen sie / Sollen wir Christi vnd Pauli lehr zuwider / die nissung der vnwirdigen gar auffheben.
Darvon auch vnterschiedene erklerung in vnser Schrifft deutlich gefasset sein / da wir die Sacramentlichen art zu reden / so hiervon bey den Scribenten gefunden werden / der lenge
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/186>, abgerufen am 23.07.2024. |