Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.der besondern gegenwart Christi bey seiner Kirchen vnd Abendmahl / Sagen / das die rechte handt Gottes / dazu Christus nach der Menscheit erhaben / könne vnd vermöge alles im Himmel vnd auff erden / welches ohne streit ist. Vnd das Christum nach der Menscheit /Fol. 27. b. das sitzen auff dem stul der Maiestet im Himmel nicht alleine nicht hindere an der gegenwart bey seiner Kirchen vnd Abendmahl / sondern befördere jhn auch / welches wir von der besondern gegenwart / die nicht eine absoluta, sed relatiua et fidei praesentia ist / nicht disputirn wollen / ob woll auch die Aposteln / nicht weniger als wir heutigs tags / den Leib Christi im Glauben gessen haben / da nach der Menscheit Christus noch nicht zur rechten des Vaters erhöhet war. Von einer leibhafften darstellung aber des Leibs Christi / vnd wesentlicher vorbergung desselben / nach seiner Substantz / Fleisch vnd Beinen an vielen oder allen örten auff Erden / sind diesen dreyen Mennern die wort des Apostels ad Hebraeos, viel zu starck / denn das sie dieselben auff jhre geticht vorkerlich bringen solten. Es bemühet sich wol Meister klügel (wie sie selber sich hiermit beschreiben) das sie vngereimbte folgen daraus gerne erzwingen wolten / so die wort des Apostels einen solchen verstant wie wir es angezogen geben solten / Das Christus nach der Menscheit jetzund nicht auff Erden / sondern im Himmel sey / Nemlich leibhafftig vnd wesentlich Denn / sprechen sie / die wort Heb: 8. reden von der gantzen Person. Sintemahl Christus Hoherpriester ist nach beyden Naturn. Soll nuhn Christus auff Erden nicht sein nach der Menscheit / so wird er auch auff Erden nicht sein nach der Gottheit. Oder / So CHristus nach seiner Göttlichen Natur hie auff Erden vnd allenthalben gegenwertig ist / so kan vnd vormag er nach der Gottheit nicht mehr Hoherpriester sein. Diß / sagen sie / müsse vnwidersprechlich folgen / vnd müsse vnwidersprechlich war sein / vnd gleich als hetten sie es sehr wol troffen / oder sessen noch zum Erphurdischen Weinfass vber der Zeche / vnd ergetzten sich mit Spielen vnnd Kurtzweilen / Kützlen sie sich selbst mit der besondern gegenwart Christi bey seiner Kirchen vnd Abendmahl / Sagen / das die rechte handt Gottes / dazu Christus nach der Menscheit erhaben / könne vnd vermöge alles im Himmel vnd auff erden / welches ohne streit ist. Vnd das Christum nach der Menscheit /Fol. 27. b. das sitzen auff dem stul der Maiestet im Himmel nicht alleine nicht hindere an der gegenwart bey seiner Kirchen vnd Abendmahl / sondern befördere jhn auch / welches wir von der besondern gegenwart / die nicht eine absoluta, sed relatiua et fidei praesentia ist / nicht disputirn wollen / ob woll auch die Aposteln / nicht weniger als wir heutigs tags / den Leib Christi im Glauben gessen haben / da nach der Menscheit Christus noch nicht zur rechten des Vaters erhöhet war. Von einer leibhafften darstellung aber des Leibs Christi / vnd wesentlicher vorbergung desselben / nach seiner Substantz / Fleisch vnd Beinen an vielen oder allen örten auff Erden / sind diesen dreyen Mennern die wort des Apostels ad Hebraeos, viel zu starck / denn das sie dieselben auff jhre geticht vorkerlich bringen solten. Es bemühet sich wol Meister klügel (wie sie selber sich hiermit beschreiben) das sie vngereimbte folgen daraus gerne erzwingen wolten / so die wort des Apostels einen solchen verstant wie wir es angezogen geben solten / Das Christus nach der Menscheit jetzund nicht auff Erden / sondern im Himmel sey / Nemlich leibhafftig vnd wesentlich Denn / sprechen sie / die wort Heb: 8. reden von der gantzen Person. Sintemahl Christus Hoherpriester ist nach beyden Naturn. Soll nuhn Christus auff Erden nicht sein nach der Menscheit / so wird er auch auff Erden nicht sein nach der Gottheit. Oder / So CHristus nach seiner Göttlichen Natur hie auff Erden vnd allenthalben gegenwertig ist / so kan vnd vormag er nach der Gottheit nicht mehr Hoherpriester sein. Diß / sagen sie / müsse vnwidersprechlich folgen / vnd müsse vnwidersprechlich war sein / vnd gleich als hetten sie es sehr wol troffen / oder sessen noch zum Erphurdischen Weinfass vber der Zeche / vnd ergetzten sich mit Spielen vnnd Kurtzweilen / Kützlen sie sich selbst mit <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0159"/> der besondern gegenwart Christi bey seiner Kirchen vnd Abendmahl / Sagen / das die rechte handt Gottes / dazu Christus nach der Menscheit erhaben / könne vnd vermöge alles im Himmel vnd auff erden / welches ohne streit ist. 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der besondern gegenwart Christi bey seiner Kirchen vnd Abendmahl / Sagen / das die rechte handt Gottes / dazu Christus nach der Menscheit erhaben / könne vnd vermöge alles im Himmel vnd auff erden / welches ohne streit ist. Vnd das Christum nach der Menscheit / das sitzen auff dem stul der Maiestet im Himmel nicht alleine nicht hindere an der gegenwart bey seiner Kirchen vnd Abendmahl / sondern befördere jhn auch / welches wir von der besondern gegenwart / die nicht eine absoluta, sed relatiua et fidei praesentia ist / nicht disputirn wollen / ob woll auch die Aposteln / nicht weniger als wir heutigs tags / den Leib Christi im Glauben gessen haben / da nach der Menscheit Christus noch nicht zur rechten des Vaters erhöhet war.
Fol. 27. b. Von einer leibhafften darstellung aber des Leibs Christi / vnd wesentlicher vorbergung desselben / nach seiner Substantz / Fleisch vnd Beinen an vielen oder allen örten auff Erden / sind diesen dreyen Mennern die wort des Apostels ad Hebraeos, viel zu starck / denn das sie dieselben auff jhre geticht vorkerlich bringen solten.
Es bemühet sich wol Meister klügel (wie sie selber sich hiermit beschreiben) das sie vngereimbte folgen daraus gerne erzwingen wolten / so die wort des Apostels einen solchen verstant wie wir es angezogen geben solten / Das Christus nach der Menscheit jetzund nicht auff Erden / sondern im Himmel sey / Nemlich leibhafftig vnd wesentlich Denn / sprechen sie / die wort Heb: 8. reden von der gantzen Person. Sintemahl Christus Hoherpriester ist nach beyden Naturn. Soll nuhn Christus auff Erden nicht sein nach der Menscheit / so wird er auch auff Erden nicht sein nach der Gottheit. Oder / So CHristus nach seiner Göttlichen Natur hie auff Erden vnd allenthalben gegenwertig ist / so kan vnd vormag er nach der Gottheit nicht mehr Hoherpriester sein. Diß / sagen sie / müsse vnwidersprechlich folgen / vnd müsse vnwidersprechlich war sein / vnd gleich als hetten sie es sehr wol troffen / oder sessen noch zum Erphurdischen Weinfass vber der Zeche / vnd ergetzten sich mit Spielen vnnd Kurtzweilen / Kützlen sie sich selbst mit
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/159>, abgerufen am 23.07.2024. |