Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.nung jhres eignen freundes Hesshusij, aber mals vnderschiedene sachen vermengen / Vnd die gegenwart Christi bey seiner Kirchen / vnd Abendmahl / durch die Vbiquitet erhalten wollen? Vnd noch darzu dieses ein gifft nennen dörffen / wenn man lehret, das ob woll die Menscheit Christi nicht alle ort vnd stedte im Himmel vnd Erden erfülle / Sie dennoch nichts desto weniger der Gottheit voreiniget bleibe. Welches die algemeine heilsa me bekendtnuß aller Christgleubigen gewesen / vnd noch ist / vnd ferner ob Gott will bleiben wird / wie sehr auch die Vbiquistischen rodtgesellen (wie sie alhier zu diesem wort lust haben) vmb sich zufressen vnd alle Kirchen zuvergifften oder zubeflecken sich bemühen. Das Stephanus Christum nach der Menscheit gesehen habe zur rechten Gottes im Himmel stehen / müssen diese drey Menner passirn lassen / können aber nicht leiden / das zu erweysunge (das Christi Menscheit / auff eine zeit / an einem ort / als jtzundt im Himmel / wie vnd wo er wil sey) wir aus der Epistel zu den Hebreern diese beyde sprüche haben angezogen / Wir haben einen solchen Hohenpriester / der da sitzt zur rechten Gottes auff dem Stul der Maiestet im Himmel / vnd wenn er nuhn auff Erden were / So wehre er nicht Priester. Dieses / sagen sie / werde also new von vns auff diesen streit applicirt / Vnd weil sie darauff nichts bestendiges antworten können noch mögen / kommen sie auff den flacianischen streit / den etliche jhres mittels wider Theodorum Bezam erregt haben / von dem loco Actorum. 3. Oportet Christum caelum suscipere, Meinen / sie haben darmit viel gewunnen / So es doch Lutherus selbst in seiner latinischen version (die zu Wittenberg anno 26. in folio ausgangen) passiue verdolmetzscht hat / aus dem grichischen text / Oportet Christum caelo suscipt, Auch Iustinus Martyr das wort contineri in caelo in diesem handel brauchet. Hernach endern sie widerumb den statum caussae damit sie jhr kunststücklein / wie sie diß wort allhier gebrauchen / sehen lassen / Vermengen abermals den handel von dem leiblichen abwesen Christi nach der Menscheit hiernieden auff Erden mit nung jhres eignen freundes Hesshusij, aber mals vnderschiedene sachen vermengen / Vnd die gegenwart Christi bey seiner Kirchen / vnd Abendmahl / durch die Vbiquitet erhalten wollen? Vnd noch darzu dieses ein gifft nennen dörffen / wenn man lehret, das ob woll die Menscheit Christi nicht alle ort vnd stedte im Himmel vnd Erden erfülle / Sie dennoch nichts desto weniger der Gottheit voreiniget bleibe. Welches die algemeine heilsa me bekendtnuß aller Christgleubigen gewesen / vnd noch ist / vnd ferner ob Gott will bleiben wird / wie sehr auch die Vbiquistischen rodtgesellen (wie sie alhier zu diesem wort lust haben) vmb sich zufressen vnd alle Kirchen zuvergifften oder zubeflecken sich bemühen. Das Stephanus Christum nach der Menscheit gesehen habe zur rechten Gottes im Himmel stehen / müssen diese drey Menner passirn lassen / können aber nicht leiden / das zu erweysunge (das Christi Menscheit / auff eine zeit / an einem ort / als jtzundt im Himmel / wie vnd wo er wil sey) wir aus der Epistel zu den Hebreern diese beyde sprüche haben angezogen / Wir haben einen solchen Hohenpriester / der da sitzt zur rechten Gottes auff dem Stul der Maiestet im Himmel / vnd wenn er nuhn auff Erden were / So wehre er nicht Priester. Dieses / sagen sie / werde also new von vns auff diesen streit applicirt / Vnd weil sie darauff nichts bestendiges antworten können noch mögen / kommen sie auff den flacianischen streit / den etliche jhres mittels wider Theodorum Bezam erregt haben / von dem loco Actorum. 3. Oportet Christum caelum suscipere, Meinen / sie haben darmit viel gewunnen / So es doch Lutherus selbst in seiner latinischen version (die zu Wittenberg anno 26. in folio ausgangen) passiuè verdolmetzscht hat / aus dem grichischen text / Oportet Christum caelo suscipt, Auch Iustinus Martyr das wort contineri in caelo in diesem handel brauchet. Hernach endern sie widerumb den statum caussae damit sie jhr kunststücklein / wie sie diß wort allhier gebrauchen / sehen lassen / Vermengen abermals den handel von dem leiblichen abwesen Christi nach der Menscheit hiernieden auff Erden mit <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0158"/> nung jhres eignen freundes Hesshusij, aber mals vnderschiedene sachen vermengen / Vnd die gegenwart Christi bey seiner Kirchen / vnd Abendmahl / durch die Vbiquitet erhalten wollen? Vnd noch darzu dieses ein gifft nennen dörffen / wenn man lehret, das ob woll die Menscheit Christi nicht alle ort vnd stedte im Himmel vnd Erden erfülle / Sie dennoch nichts desto weniger der Gottheit voreiniget bleibe. Welches die algemeine heilsa me bekendtnuß aller Christgleubigen gewesen / vnd noch ist / vnd ferner ob Gott will bleiben wird / wie sehr auch die Vbiquistischen rodtgesellen (wie sie alhier zu diesem wort lust haben) vmb sich zufressen vnd alle Kirchen zuvergifften oder zubeflecken sich bemühen.</p> <note place="left">Fol. 27.</note> <p>Das Stephanus Christum nach der Menscheit gesehen habe zur rechten Gottes im Himmel stehen / müssen diese drey Menner passirn lassen / können aber nicht leiden / das zu erweysunge (das Christi Menscheit / auff eine zeit / an einem ort / als jtzundt im Himmel / wie vnd wo er wil sey) wir aus der Epistel zu den Hebreern diese beyde sprüche haben angezogen / Wir haben einen solchen Hohenpriester / der da sitzt zur rechten Gottes auff dem Stul der Maiestet im Himmel / vnd wenn er nuhn auff Erden were / So wehre er nicht Priester. Dieses / sagen sie / werde also new von vns auff diesen streit applicirt / Vnd weil sie darauff nichts bestendiges antworten können noch mögen / kommen sie auff den flacianischen streit / den etliche jhres mittels wider Theodorum Bezam erregt haben / von dem loco Actorum. 3. <hi rendition="#i">Oportet Christum caelum suscipere,</hi> Meinen / sie haben darmit viel gewunnen / So es doch Lutherus selbst in seiner latinischen version (die zu Wittenberg anno 26. in folio ausgangen) passiuè verdolmetzscht hat / aus dem grichischen text / <hi rendition="#i">Oportet Christum caelo suscipt,</hi> Auch Iustinus Martyr das wort <hi rendition="#i">contineri in caelo</hi> in diesem handel brauchet.</p> <p>Hernach endern sie widerumb den statum caussae damit sie jhr kunststücklein / wie sie diß wort allhier gebrauchen / sehen lassen / Vermengen abermals den handel von dem leiblichen abwesen Christi nach der Menscheit hiernieden auff Erden mit </p> </div> </body> </text> </TEI> [0158]
nung jhres eignen freundes Hesshusij, aber mals vnderschiedene sachen vermengen / Vnd die gegenwart Christi bey seiner Kirchen / vnd Abendmahl / durch die Vbiquitet erhalten wollen? Vnd noch darzu dieses ein gifft nennen dörffen / wenn man lehret, das ob woll die Menscheit Christi nicht alle ort vnd stedte im Himmel vnd Erden erfülle / Sie dennoch nichts desto weniger der Gottheit voreiniget bleibe. Welches die algemeine heilsa me bekendtnuß aller Christgleubigen gewesen / vnd noch ist / vnd ferner ob Gott will bleiben wird / wie sehr auch die Vbiquistischen rodtgesellen (wie sie alhier zu diesem wort lust haben) vmb sich zufressen vnd alle Kirchen zuvergifften oder zubeflecken sich bemühen.
Das Stephanus Christum nach der Menscheit gesehen habe zur rechten Gottes im Himmel stehen / müssen diese drey Menner passirn lassen / können aber nicht leiden / das zu erweysunge (das Christi Menscheit / auff eine zeit / an einem ort / als jtzundt im Himmel / wie vnd wo er wil sey) wir aus der Epistel zu den Hebreern diese beyde sprüche haben angezogen / Wir haben einen solchen Hohenpriester / der da sitzt zur rechten Gottes auff dem Stul der Maiestet im Himmel / vnd wenn er nuhn auff Erden were / So wehre er nicht Priester. Dieses / sagen sie / werde also new von vns auff diesen streit applicirt / Vnd weil sie darauff nichts bestendiges antworten können noch mögen / kommen sie auff den flacianischen streit / den etliche jhres mittels wider Theodorum Bezam erregt haben / von dem loco Actorum. 3. Oportet Christum caelum suscipere, Meinen / sie haben darmit viel gewunnen / So es doch Lutherus selbst in seiner latinischen version (die zu Wittenberg anno 26. in folio ausgangen) passiuè verdolmetzscht hat / aus dem grichischen text / Oportet Christum caelo suscipt, Auch Iustinus Martyr das wort contineri in caelo in diesem handel brauchet.
Hernach endern sie widerumb den statum caussae damit sie jhr kunststücklein / wie sie diß wort allhier gebrauchen / sehen lassen / Vermengen abermals den handel von dem leiblichen abwesen Christi nach der Menscheit hiernieden auff Erden mit
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/158>, abgerufen am 23.07.2024. |